Schwalm-Eder - Der Schock sitzt noch immer tief. Dass Corona noch lange Auswirkungen auch auf den Amateurfußball haben würde, war zu befürchten, aber das schon jetzt ernsthaft erwogen wird, besser gesagt, erwogen werden muss, die kommende Spielzeit erst Ende August oder Anfang September beginnen zu lassen, ist schon heftig. Denn was das bedeutet, dürfte klar sein: Nicht nur, dass wir weiter auf unser geliebtes Hobby verzichten müssen, nein, auch die Serie 2021/22 droht eine Unvollendete zu werden.

Es könnte sogar noch schlimmer kommen. Selbst ein Jahr ganz ohne Fußball ist nicht auszuschließen. Grund sind die Änderungen des Infektionsschutzgesetzes. Liegt nämlich die Sieben-Tages-Inzidenz in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt drei Tage in Folge über 100, greift die neu ins Infektionsschutzgesetz (IfSG) aufgenommene "Bundesnotbremse", mit der auch starke Einschränkungen für den Sport verbunden sind.

Die neue Saison könnte demnach erst dann beginnen, wenn die 100er Marke in allen hessischen Landkreisen stabil darunter liegt. Derzeit nur schwer vorzustellen, wann das sein wird.

Ursprünglich hatten die Verantwortlichen des Hessischen Fußball-Verbandes gehofft, ab 01. Juni wieder trainieren zu können und die Spielzeit 2021/22 Mitte Juli zu starten. "Sechs Wochen Vorbereitungszeit müssen wir den Mannschaften schon zugestehen nach so einer langen fußballlosen Zeit", meint der 1. Vorsitzende des Kreis-Fußball-Ausschusses des Schwalm-Eder-Kreises Gerhard Kubitschko.

Doch mit dem neuen Infektionsschutzgesetz rückt dies alles in weite Ferne.

Und die ersten Gedanken kommen auf: Wie würde der Ablauf der Saison aussehen, wenn diese erst wieder im September beginnt?

Unwahrscheinlich dürfte sein, dass man den Vereinen, Spielern und Trainern erneut wochenlange "Englische Wochen" zumutet. Hierzu gibt es auch schon erste Signale aus dem Verband, dies nicht noch mal so zu handhaben.

Beginnt die Serie 2021/22 Anfang September, dann braucht man kein Prophet zu sein, um zu prognostizieren, dass eine komplette Saison wohl wieder nicht durchzuspielen ist, oberhalb der Kreisligen A mit sehr großer Wahrscheinlichkeit jedenfalls nicht. "Wir müssen aber vor der Saison festlegen, nach welchen Kriterien wir die Runde spielen wollen. Während der Serie das Spielsystem ändern, geht nicht", erklärt Kubitschko.

Es könnte also anvisiert werden, lediglich eine Halbserie zu spielen, um Auf- und Absteiger zu ermitteln. Bestenfalls noch nach Beendigung der Vorrunde mit einer Auf- und Abstiegsrunde weiterzumachen. Aber auch ohne Corona wäre es bei dem langen Winter dieses Jahr sehr eng geworden, alle Spiele pünktlich bis Ende Mai über die Bühne zu bringen.

Finanziell dürfte die Lage für die Klubs auch immer bedrohlicher werden. Seit November 2019 hat es in nur drei Monaten Spielbetrieb gegeben, ansonsten ruhte der Ball. Die Kosten bleiben aber. Die Rasenplätze müssen ebenso gepflegt wie die Räume beheizt werden und Verbände wie der Landessportbund pochen auch in schwierigen Zeiten auf die Zahlung der Beiträge für die Mitglieder.

Noch ist aber nichts beschlossen, der Funke Hoffnung noch da, dass man zumindest ab Juni wieder trainieren darf und somit die neue Saison doch früher beginnen kann. Dazu müssen aber die Infektionszahlen sinken.

Wenn Sie einen Vorschlag haben, wie die neue Saison ablaufen könnte, ab wann wieder trainiert und gespielt werden sollte, dann würden wir uns freuen, wenn Sie uns eine Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! schicken. Wir werden diese umgehend veröffentlichen.