Holzhausen - Nach einem Jahr verletzungsbedingter Rennpause feierte der Edermünder Thorsten Damm (Team Scott Fahrradladen Gudensberg) von der MT Melsungen ein grandioses Comeback bei der MTB-Transalp. Am Ende konnte er nicht nur vier Etappensiege in der Klasse Grand-Masters einfahren, sondern auch einen überlegenen Gesamtsieg feiern.

Nach sieben Etappen mit 18.836 Höhenmetern und 572 km lag er mit 30:07,53 Std. fast zehn Minutenvor Ralf Kropp (Deutschland) und 50 Minuten vor dem Schweizer Martin Steiert.

Insgesamt mehr als 700 Starter Starter aus über 30 Nationen hatten sich auf die Strecke durch spektakuläre Berglandschaften, über harte Anstiege und rasante Thorsten Damm unterwegs im Leader-Trikot, das er seit der 4. Etappe trug. (Foto: Sportograf)Abfahrten von Nauders zum Zielpunkt Riva del Garda begeben. „Ich bin überwältigt von diesem Sieg. Vor einem Jahr habe ich nach meiner schweren Verletzung schon an ein Karriereende gedacht“, so Damm. Doch davon ist der 56-jährige nun weit entfernt. Ganz im Gegenteil: „Ich bin hoch motiviert für die nächsten Rennen!“

Dass Damm am Ende erfolgreich war, lag auch daran, dass er zunächst besonnen begann. Es war ihm wichtig, den Körper nach und nach an die hohen Belastungen zu gewöhnen. So ging er die erste „Hammeretappe“ über 97 km mit 3160 HM von Nauders nach Livigno „locker“ an und landete auf Rang drei. Auf den nächsten beiden Etappen nach Bormio und von dort nach Aprica arbeitete er sich auf Rang zwei vor. Der Durchbruch kam dann auf der Königsetappe von Aprica nach Pellizzano über den höchsten Punkt der Tour, den Forcella di Montozzo (2613 m). An der  Steigung mit 1700 HM am Stück konnte Damm sich einen Vorsprung herausarbeiten, den er bis ins Ziel nicht mehr abgab. Die Übernahme des Leadertrikots war der Lohn für ihn.

Auf den letzten drei Etappen gab er dieses Trikot nicht mehr ab, selbst zwei Reifenpannen konnten ihn nicht bremsen. „Überwältigend waren die Eindrücke auf der letzten langen Abfahrt zum Ziel nach Riva. Die Berge und die steilen, technisch schwierigen Abfahrten sind einfach mein Ding“, stelle Damm fest und ergänzt: „Mit meiner Vorgeschichte ist dieser Erfolg kaum begreifbar.“

Sein unbändiger Wille und seine Leidenschaft zum Radsport haben ihm dabei geholfen. Sein Dank auch gilt auch seinem Edermünder Physiotherapeut Wolfgang Kühn, „ohne den ich so schnell nicht wieder auf die Beine gekommen wäre“.