Immichenhain - Am Ende war es ein verdienter 3:1 (1:1)-Sieg für die Gäste, wenn auch die Entstehung einiger Tore getrost als nicht alltäglich bezeichnet werden darf. Man merkte dem ein- oder anderen Akteur, auch dem Unparteiischen, an, dass es im letzten Saisonspiel der Fußball-Kreisoberliga zwischen der SG Immichenhain/Ottrau gegen den TSV Wabern II um nichts mehr ging.

Das Drumherum war gestern eh viel wichtiger. SG-Trainer Helge Hastrich feierte nach 14 Jahren als Spielertrainer der Schwälmer seinen Abschied. Nicht nur hartgesottenen SG-Fans liefen die Tränen über die Wangen. Eine lange Ära ging zu Ende.

Auf der Gegenseite nahm Felix Georgi seinen Hut. Der Spielertrainer der Verbandsliga-Reserve wechselt zur kommenden Saison den Verein, schließt sich dem TuSpo Guxhagen an. Gestern spielte er noch mal im Tor der Zuckerrübenstädter und verhinderte mit einer Glanztat in der 71. Minute den 2:2-Ausgleich, als SG-Spieler Julian Kurz toll geflankt hatte und Jonas Brandner mit einem Kopfball Georgi zu einer Parade zwang.

Neben Hastrich und Georgi absolvierten auch einige Spieler ihr letztes Spiel für den jeweiligen Verein und wurden mit Standing Ovations verabschiedet.

Bei den Hausherren standen André Blättner und Jonas Brandner zum vorerst letzten Mal für die SG auf dem Platz, bei den Gästen hört Kapitän Marcel Geißer auf und verlässt Marius Konrad den Verein in Richtung SG Ungedanken/Mandern.

Zum Spiel wäre zu sagen, dass die Gäste trotz der Hitze wie die Feuerwehr loslegten und durch Robin Krug schon nach gut 50 Sekunden mit 1:0 in Führung hätten gehen können.

Die besorgte dann Dominik Kramarczyk in der 24. Minute, als er mit einem feinen Drehschuss ins rechte untere Toreck traf. Der Schuss war aber leicht abgefälscht und so für SG-Keeper Dominik Loos, der wohl auch seine letzte Partie für Immichenhain/Ottrau bestritt, nicht zu halten.

Vier Minuten später zappelte der Ball wieder im SG-Gehäuse, Niklas Andraees hatte nach einem herrlichen Spielzug über den starken Fabio da Silva getroffen, doch Schiedsrichter Nico Hermann eine Abseitsstellung gesehen.

Die hatte er aber auf wundersame Weise beim Ausgleich übersehen (35.). SG-Stürmer Pascal Roesener war nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte auf und davon, umkurvte Georgi, legte sich dabei aber das Leder zu weit vor, konnte den Ball jedoch unmittelbar vor der Torauslinie zurück zu Jakob Stumpf passen, der dann keine Lücke sah und die Kugel wieder zu Roesener spielte, der immer noch praktisch auf der Torauslinie stehend diese abermals zu Stumpf spielte, der nun den Ball zum 1:1 ins Netz schob. Mehr Abseits geht eigentlich kaum. Die Gäste nahmen es sportlich und hielten ihre Einwände in Grenzen.

Nach der Pause sah sich Stumpf aber genötigt, den vermeintlichen Fehler des Referees wiedergutzumachen, sein Querpass landete vor den Füßen von Kramarczyk, der sich nicht zwei Mal bitten ließ und Wabern II erneut in Führung brachte (50.).

Die Platzherren erhöhten jetzt den Druck, hatten durch Hastrich per Kopfball nach einer Ecke auch die Chance zum 2:2, aber Georgi war auch hier zur Stelle (78.).

Die Entscheidung fiel dann in der 87. Minute, wieder unter gütiger Mithilfe eines SG-Spielers: Anstatt den Ball aus dem Strafraum zu dreschen, wollte es Loos auf die elegante Art lösen, doch Julian Richter hatte den Braten gerochen, luchste Loos den Ball von den Füßen und schob zum 3:1 ein.

Schiedsrichter Hermann nahm es wenig später auch nicht mehr so genau und pfiff das alles in allem sehr faire und unterhaltsame Spiel 30 Sekunden zu früh ab.


Tore: 0:1 Dominik Kramarczyk (24.), 1:1 Jakob Stumpf (35.), 1:2 Dominik Kramarczyk (50.), 1:3 Julian Richter (87.).