Immichenhain - Im "Ligen-Check" 2019/20 stellen wir heute die SG Immichenhain/Ottrau vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Kreisoberliga und belegt nach der Hinrunde den zweiten Rang. Als Übungsleiter ist Helge Hastrich tätig.

Dass Immichenhain/Ottrau eine der talentiertesten Mannschaften der KOL hat, ist bekannt. Dennoch schraubten die Verantwortlichen der SG die Erwartungshaltung nicht zu hoch, Platz vier bis acht wurde im zurückliegenden Sommer als Ziel ausgegeben. Zu oft mussten in der näheren Vergangenheit wichtige Spieler ersetzt werden, als das man sich mit einer erhöhten Vorgabe selbst unter Druck setzen wollte.

Dabei konnte sich der Ex-Gruppenligist im Sommer mit Sascha Steinbrecher (VfB Schrecksbach), Guido Lotz (FC Britannia Eichenzell), Jannis Bernhardt (FC Bechtelsberg), Andre Frank (VfB Schrecksbach), Andreas Kaiser (SG Union Isserstedt), Marcel Dorfschäfer (reaktiviert) und Rückkehrer André Flimm (SV Kaufungen) sehr gut verstärken.

Aber Jannis Bernhardt riss sich im letzten Saisonspiel für seinen alten Verein das Kreuzband und Sturmspitze Marco Hermann fehlte die komplette Hinrunde wegen eines Studiums in Südamerika. Dazu verzog es Daniel Itzenhäuser und Christoph Bierwirth beruflich, beendete Simon Schultheis aufgrund einer Verletzung seine Karriere und fehlten auch die Stammspieler Fabian Stärz und Tim Störmer lange Zeit verletzungsbedingt, sodass die Zielsetzung doch Sinn machte.

Die Truppe um Torjäger Jonas Brandner (12) bewies dann aber, dass sie sich von solchen Widrigkeiten so schnell nicht aus der Bahn werfen lässt. Zehn Siege sowie zwei Unentschieden bei nur vier Niederlagen stehen nach der Hinserie zu Buche und bedeuten Platz zwei, wenn auch Wabern II noch zwei Partien mehr auszutragen hat und mit einem Sieg an den Schwälmern vorbeiziehen könnte.

Abwehr und Angriff sind ausgeglichen besetzt, Coach Hastrich kann sich auf eine eingespielte Mannschaft verlassen.

Wie der Trainer die Vorrunde bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:


Hallo Herr Hastrich, Ihr Team hat erneut eine tolle Vorrunde gespielt. Sind Sie auch zufrieden?

Hastrich: Wir sind mit der Vorrunde natürlich zufrieden. Ich meine, dass wir eine sehr gute Halbserie gespielt haben, wobei wir schon auch den ein- oder anderen Punkt haben liegen gelassen. Ärgerlich war sicher die Heimniederlage gegen Obermelsungen, die war so unnötig wie ein Kropf. Da haben wir einfach ein schlechtes Spiel gemacht und eine Führung leichtfertig aus der Hand gegeben. Die drei Punkte fehlen uns. Ich denke auch, dass wir in den Partien gegen Neuental-Jesberg und Wabern II unter Wert geschlagen wurden. Aber es war lehrreich, wir haben aufgezeigt bekommen, dass man auch mit einfach spielen und wenig Möglichkeiten erfolgreich sein kann.

Spielerisch hatten wir noch nie eine so starke Truppe zusammen wie diese Saison. Spieler wie Till Braun und Johannes Richardt werden immer wichtiger, haben sich voll integriert und zusammen mit den Itzenhäusers, Felix Wind, Roman Bernhardt, Jonas Brandner und anderen können wir sehr gut nach vorne spielen und haben in der Aufstellung viele Optionen.


Was hat Ihr Team gutgemacht und wo muss es sich noch verbessern?

Helge Hastrich (Foto: Konsch).Hastrich: Wir können einen sehr schönen Fußball spielen, kreieren viele Chancen und haben ein sehr gutes Umschaltspiel. Wir haben uns in der Spieleröffnung sehr verbessert. Schade war natürlich, dass uns fast die komplette Innenverteidigung ausfiel, sodass wir improvisieren und unseren besten Torjäger der vergangenen Jahre Tobias Itzenhäuser zum Spieler in der Viererkette umfunktionieren mussten. Letztendlich war das aber auch positiv für unseren Spielaufbau, den wir so noch weiter entwickeln konnten.

An unserer Zielstrebigkeit müssen wir arbeiten. Manchmal ist es besser, einfacher zu spielen und den Torabschluss im Fokus zu haben. Alleine mit Hurra-Fußball kommst du nicht zum Erfolg, das haben uns Neuental-Jesberg und Wabern II vorgemacht.


Welche Platzierung ist am Ende möglich?

Hastrich: Die Platzierung ist ganz schwer zu prognostizieren. Viel hängt davon ab, wie wir aus der Winterpause kommen, die Trainingsbedingungen sind ja bei uns im Winter nicht immer ganz optimal. Wir wollen in der Spitzengruppe bleiben und die Verfolger hinter uns lassen. Neuental-Jesberg wird für mich Meister, bei Wabern II hängt es ja auch ein bisschen davon ab, wie deren Erste durchkommt.


Bleiben Sie über das Saisonende hinaus Trainer bei der SG?

Hastrich: Der Vertrag ist noch nicht verlängert, aber ich gehe mal davon aus, dass wir Einigung erzielen. Ich fühle mich sehr wohl in Immichenhain und in Ottrau, wir haben ein sehr gutes Umfeld und eine Mannschaft mit Perspektive, mit der ich sehr gerne zusammenarbeite.