Haiger - Die Spannung steigt. Es ist Endspiel-Zeit am Haigerer Haarwasen. Und mittendrin: der TSV Steinbach Haiger. Am morgigen Samstag um 14 Uhr empfängt der TSV den Drittligisten SV Wehen Wiesbaden zum Finale im Fußball-Hessenpokal. Am Ende wird der Sieg und die damit verbundene DFB-Pokalteilnahme zum fünften Mal in Folge entweder an die Steinbacher oder den SVWW gehen. Seit 2017 hat kein anderes hessisches Team den Wettbewerb gewinnen können.

Bis zu 560 Zuschauer können dem Finale im SIBRE-SPORTZENTRUM HAARWASEN in Haiger beiwohnen. Somit kehren erstmals seit sechs Monaten wieder Fans an den Haarwasen zurück. Zuletzt war dies beim Heimspiel gegen den SSV Ulm 1846 Fußball am 31.10.2020 der Fall.

Die Liveübertragung:

Das Duell der Pokalexperten beginnt um 14 Uhr, wird aber nicht wie gewohnt in einer Konferenz zum Finaltag der Amateure übertragen. Die ARD hat sich entschieden, dieses Sendeformat in diesem Jahr nicht anzubieten, sondern setzt lediglich auf Kurz-Zusammenfassungen in der Sportschau ab 18 Uhr. Live wird diese spannende Paarung im Internet-Livestream des HR-Fernsehens auf www.hessenschau.de gezeigt.

Das sagt Adrian Alipour:

„Das Hessenpokal-Finale bedeutet uns alles, weil wir die Chance haben, einen Titel zu gewinnen. Wir sind 90, vielleicht auch 120 Minuten davon entfernt und dazu amtierender Pokalsieger. Wir wollen diesen Titel natürlich gerne behalten und nur sehr ungern abgeben. Wenn man dazu noch sieht, was wir für eine anstrengende Saison mit 42 Meisterschaftsspielen haben und die Begegnung dann auch noch das dritte Pokalspiel innerhalb weniger Wochen ist, dann wollen wir eine richtig gute Saison auch noch vergolden. In erster Linie geht es uns um den Titel des Hessenpokalsiegers. Die Teilnahme am DFB-Pokal ist dabei dann am Ende das I-Tüpfelchen.“

Die Situation beim TSV Steinbach Haiger:

Der TSV Steinbach Haiger geht mit drei sieglosen Partien in dieses Endspiel. Natürlich hätte sich das Team mehr Punkte aus diesen Spielen gewünscht, doch in den vergangenen zwei Wochen ging es vor allem um eins: Einige wichtige, aber zum Teil länger verletzte Akteure sollten durch Kurzeinsätze wieder in Form gebracht werden. Benjamin Kirchhoff, Christian März und Dino Bisanovic sind am Samstag wieder einsatzbereit. Offen ist noch, ob Paul Stock und Ko Sawada rechtzeitig fit werden. Somit hat sich die Liste der definitiven Ausfälle deutlich reduziert und somit die Chance auf einen Überraschungserfolg erhöht.

Die Situation beim SV Wehen Wiesbaden:

Der Druck liegt am Samstag ganz klar beim haushohen Favoriten aus der Landeshauptstadt. Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga und dem verpassten Wiederaufstieg belegte der SV Wehen Wiesbaden den sechsten Rang in der 3. Liga. Nach dem 1.FC Saarbrücken ist der SVWW somit das zweitbeste Team in Deutschland, dass nicht direkt für den DFB-Pokal qualifiziert ist. Wollen die Wiesbadener auf ein Traumlos für die erste Runde im August hoffen, muss ein Sieg am Haarwasen zwingend her. Vor allem im Viertelfinale tat sich die Elf von Trainer Rüdiger Rehm jedoch sehr schwer. Lediglich 2:1 hieß es nach spannenden 90 Minuten beim FC Gießen. Das Halbfinale beim FSV Frankfurt ging der Drittligist dann wesentlich fokussierter an und führte bereits nach 19 Minuten mit 2:0. Am Ende stand ein souveräner 5:0-Erfolg am Bornheimer Hang, der die Favoritenrolle für den Finaltag der Amateure eindrucksvoll untermauerte.

Personell gibt es nur wenige Sorgen im breiten und qualitativ hochwertigen Kader des SV Wehen Wiesbaden. Die wichtigen Abwehrspieler Sascha Mockenhaupt und Ahmet Gürleyen sind ins Mannschaftstraining zurückgekehrt und stehen für Samstag zur Verfügung. Laut Berichterstattung aus der Landeshauptstadt fallen Ben Bischof (Patellasehnenprobleme), Dennis Kempe (Muskelfaserriss), Sebastian Mrowca (Sehnenluxation), Stefan Aigner (Schambeinentzündung), Dominik Prokop (Meniskus-OP) und Benedikt Röcker (Knorpelschaden) für das Finale aus.

Das direkte Duell:

In der Hessenliga-Saison 2014/15 traf der TSV Steinbach Haiger zwei Mal auf den SV Wehen Wiesbaden II, der dann zum Saisonende abgemeldet wurde. Auch wenn beide Vereine noch nie mit den ersten Mannschaften in der gleichen Liga gespielt haben, treffen die Teams seit den regelmäßigen Hessenpokal-Teilnahmen des TSV immer wieder aufeinander. Die vier gemeinsamen Duelle begannen jedoch mit einem Testspiel zu Gunsten der Lebenshilfe Dillenburg. Anschließend folgten drei Pokalspiele, wobei die Mittelhessen den bisher letzten Vergleich auf dem Weg zum ersten Erfolg im Hessenpokal 2018 mit 2:0 gewinnen konnten. Damals setzten die Gäste jedoch eine Großzahl an Ergänzungsspielern ein, da der Fokus auf dem Aufstieg in die 2. Bundesliga lag.

Die Schiedsrichter:

Das Endspiel steht unter der Leitung von Schiedsrichter Timo Wlodarczak und seinen Assistenten Felix Berger sowie Tobias Lecke. Der Unparteiische aus Weiterode hat bisher knapp 60 Partien der Fußball-Regionalliga Südwest geleitet, darunter auch zwei Mittelhessen-Duelle des TSV Steinbach Haiger gegen den FC Gießen. (sf)


Die Partie wird zum Hessischen Rundfunk hier live gestreamt, Kommentatorin ist Ann-Kathrin Rose.