Immichenhain - Im "Ligen-Check" 2021/22 stellen wir heute die SG Immichenhain/Ottrau vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Kreisoberliga und belegt nach der Hinrunde den fünften Rang. Als Übungsleiter ist Helge Hastrich (Foto) tätig.

Nicht wenige Experten prophezeiten der SG nach vielen tollen Jahren eine schwierige Saison. Schon im Vorjahr lief es mit Platz elf alles andere als wunschgemäß. Auch wenn die sehr kurze, später dann annullierte Spielzeit 2020/21 nicht die große Aussagekraft hatte, beunruhigt war man bei den Schwälmern schon, zumal mit Till Braun der offensivstärkste Spieler den Verein in Richtung Vogelsberg verließ.

Doch Coach Helge Hastrich, der sich selbst nur noch in absoluten Ausnahmefällen aufstellt, hat es einmal mehr geschafft, aus dem vorhandenen Material eine Truppe zu formieren, die mehr als konkurrenzfähig ist. So musste man sich lediglich den Top-Teams Neukirchen/Röllshausen, Besse und Obermelsungen geschlagen geben, in den restlichen Spielen konnte immer gepunktet werden. Mit Ausnahme der Partie in Ziegenhain, wo man dem Schlusslicht 1. FC Schwalmstadt II den einzigen Sieg in der Vorrunde überließ.

Die große Abwehrstärke von einst ist zwar nicht mehr in dem Maße vorhanden, dafür hat die Elf um Kapitän Roman Bernhardt das Kämpfen gelernt und weiß, wann die Gelegenheit zum Punkten da ist und packt diese dann konsequent beim Schopf.

Wie Coach Hastrich die Hinrunde bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:


Hallo Herr Hastrich, sportlich belegt Ihr zurzeit den fünften Platz in der Kreisoberliga. Wie lautet Ihr Fazit über die Vorrunde?

Hastrich: Wir sind mit dem fünften Platz grundsätzlich zufrieden. Man muss aber beachten, dass zwischen Platz fünf und neun nur vier Zähler liegen. Unser Saisonziel "Platz fünf bis acht" ist weiter realisierbar.

Die Kreisoberliga Schwalm-Eder wird diese Saison von vier Mannschaften geprägt, es geht also mehr oder weniger darum, Bester vom Rest zu werden. Es waren sicher noch ein paar mehr Punkte drin, aber wir sind mit dem Erreichten einverstanden und wären sehr froh, wenn wir am Ende in etwa da einlaufen, wo wir jetzt stehen.

Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Saisonvorbereitung nicht ganz einfach war, wir durchaus Probleme beim Wiedereinstieg nach der langen Corona-Pause hatten, hätte keiner von uns damit gerechnet, dass wir so stabil hinten heraus agieren, zumal der Saisonauftakt noch etwas holprig war, ich denke nur an die völlig unnötige Niederlage in Ziegenhain, die uns bis heute nachhängt, aber ab Ende September lief es dann wirklich sehr gut, wir blieben acht Spiele in Folge ohne Niederlage und haben uns so eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde geschaffen.

Extrem weh getan hat uns natürlich, dass wir mit einigen Schlüsselspielern spät oder zum Teil gar nicht rechnen konnten. Felix Wind hat so gut wie kein Spiel absolviert, ebenso Julian Kurz. Maximilian Schreiber und Kevin Mai sind verletzungsbedingt ausgefallen und Johannes Richardt hat uns auch nicht zur Verfügung gestanden.


Was war gut und wo muss sich Ihr Team noch verbessern?

Hastrich: Positiv war, dass das gesamte Umfeld trotz der Widrigkeiten realistisch geblieben ist. Wir alle wussten, dass es nicht einfach werden wird, dennoch sind alle ruhig und besonnen geblieben.

Gefallen hat mir, dass die Mannschaft die taktischen Änderungen aufgrund der fehlenden Spieler stets schnell aufnahm und auf dem Platz umsetzen konnte. Das hat die Mannschaft wirklich toll gemacht.

Verbesserungspotenzial ist definitiv die Chancenverwertung. Wir hätten wesentlich mehr aus unseren Möglichkeiten machen können.


Was ist für Euch jetzt noch drin in der Meisterschaft?

Hastrich: Wir möchten gerne den fünften Platz verteidigen, wobei das schon das Optimum wäre. Allen voran geht es aber erst mal darum, gut aus der Winterpause zu kommen und schnell mit zwei drei Siegen letzte Abstiegsgedanken zu beseitigen.


Wer wird Meister?

Hastrich: Meister wird Besse oder Neukirchen/Röllshausen, wobei Besse derzeit die etwas besseren Karten hat.


Wird denn ab März weitergespielt oder steht zu befürchten, dass auch diese Saison abgebrochen werden muss?

Hastrich: Zum jetzigen Zeitpunkt gehe ich davon aus, dass die Saison im März fortgesetzt wird. Nach einem Abbruch sieht es jedenfalls nicht aus.


Hessensport24 bedankt sich für das Interview und wünscht der SG alles Gute für die Rückrunde 2021/22!