Deutschland - Es geht wieder los: Nach 243 Tagen ist Schluss mit der Eishockey-Pause und die Deutsche Eishockey Liga 2 (DEL2) startet in die Saison 2020/2021. Mit der Partie zwischen den Löwen Frankfurt und den Kassel Huskies wird die neue Spielzeit am Freitag, 06. November offiziell eröffnet und die Jagd um den Meistertitel beginnt.

„Dass die DEL2 startet ist keine Selbstverständlichkeit und dennoch Realität", so äußert sich René Rudorisch im Rahmen der Auftakt-Pressekonferenz bei den Löwen Frankfurt zum Saisonstart der DEL2. Trotz schwieriger Umstände und großen Herausforderungen haben sich die Clubs und die Ligagesellschaft entschieden, die Hauptrunde zu starten. „Wir hätten uns sicherlich günstigere Umstände für unseren Start in die Hauptrunde gewünscht, aber wir nehmen die aktuellen Gegebenheiten an, um das Fortbestehen unseres Sports zu sichern und unseren Spielern und Angestellten der Clubs eine Perspektive zu geben", ergänzt der DEL2-Geschäftsführer.

Trotz der zweimonatigen Verschiebung des Hauptrundstarts, plant die DEL2 eine Doppelrunde und somit sollen 52 Spieltage stattfinden. Der letzte Spieltag ist für den 11. April 2021 terminiert. Die Clubs haben in den letzten Monaten und Wochen alles dafür getan, um die Voraussetzungen für einen sportlichen Start zu schaffen.

Die Clubs starten mit 37,2 Millionen Euro Etat, nachdem die Saison 2019/2020 mit 42,4 Millionen Euro Umsatz, nach Saisonabbruch vor den Endrunden abgeschlossen wurde. Am schwersten wiegt derzeit das Zuschauerverbot im Profisport. Denn die reinen Ticketerlöse machen aus den Fanbereichen 28 Prozent des Umsatzes aus. „Die Ticketeinnahmen durch die Fans und die dazugehörigen Catering- und Merchandisingerlöse stellen in den Clubetats zirka 37 Prozent des Umsatzes dar. Hinzukommen noch VIP-Ticketeinnahmen. Ein kompletter Wegfall dieser Einnahmen stellt ein größeres Problem dar", so Rudorisch. Der Geschäftsführer hofft, dass bis Anfang nächsten Jahres wieder sukzessive Zuschauer in den Arenen zugelassen werden und der Staat die Clubs auch über den Jahreswechsel hinaus bezüglich ausbleibender Ticketeinnahmen unterstützt. „Die aktuelle Beihilfe für den Profisport, welche auf 2020 begrenzt ist, unterstützt unseren Start auch unter den aktuellen Bedingungen. Allerdings muss diese bei weiteren Einschränkungen auch auf 2021 ausgedehnt werden“, ergänzt Rudorisch.

Zu diesem Thema findet ein regelmäßiger Austausch innerhalb der Liga sowie mit anderen Mannschaftssportarten statt. Dabei werden die wirtschaftlichen Situationen regelmäßig besprochen und Kompensationsmöglichkeiten über die staatliche Beihilfe für den Profisport hinaus entwickelt. Eine wichtige Säule des Sports stellen die Sponsoren der Clubs und die Fans dar. „Dank unserer mit der Sports Trade GmbH gemeinsamen Entwicklung des SpradeTV-Angebotes bieten wir den Fans eine Plattform, um die DEL2-Spiele auch außerhalb der Stadien zu verfolgen und zudem die Möglichkeit, die Clubs finanziell zu unterstützen. Abzüglich der Kosten der Plattform kommen die Gelder komplett den Clubs zugute. Für dieses Angebot sind wir als Liga sehr dankbar und hoffen, dass die Fans dieses Angebot auch annehmen", erklärt Rudorisch.

Doch auch an die Partner der Clubs hat er eine Bitte: „Ich wünsche mir, dass auch die Sponsoren an den Standorten unseren eingeschlagenen Weg sowie den Saisonstart, auch im Sinne der Sportler, positiv unterstützen. Fehlende Zuschauer in den Arenen hoffen wir durch Reichweitensteigerung über die medialen Kanäle auszugleichen. Die wirtschaftliche Unterstützung der Sponsoren gerade in dieser Saison, ist extrem wichtig, um das gemeinsame Vorhaben erfolgreich zu gestalten."

Aufstieg in die DEL erstmals seit 2006 wieder möglich

Sportlich bietet die anstehende Hauptrunde erstmals seit 2006 wieder alles, was das Eishockeyherz begehrt. So kämpfen die 14 Teams um die Playoff-Plätze und den Ligaverbleib. Erstmals führt dabei der Weg eines Meisters vielleicht sogar in die DEL. „Wir sind trotz der aktuellen Schwierigkeiten froh, dass wir nach langen Verhandlungen mit der DEL nun auch endlich wieder einen sportlichen Aufstieg für unsere Clubs und die Fans bieten können", erklärt Rudorisch. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben im Vorfeld der Saison die Clubs aus Kassel, Frankfurt und Bietigheim nachgewiesen, sodass einer dieser Clubs im Falle der Meisterschaft in die DEL sportlich aufrücken kann.

Endrunden terminiert

Aufgrund des verspäteten Saisonstarts haben die Gesellschafter die Playoffs für die Saison modifiziert. So finden in dieser Saison keine Pre-Playoffs statt. Es qualifizieren sich die Plätze eins bis acht direkt für die Playoffs. Das Viertel- und Halbfinale sowie das Finale der DEL2-Playoffs sind zudem im „Best-of-five“-Modus geplant. In den Playdowns hingegen wird im gewohnten „Best-of-seven“-Modus ein Absteiger in die Oberliga ausgespielt. Dabei lag die oberste Priorität der DEL2 auf der Hauptrunde und die notwendigen Puffer vor allem an Tagen unter der Woche, die für coronabedingte Spielverlegungen eingeplant sind. Insofern war eine Modifizierung der Endrunden von Nöten.

Termine der Endrunden:

Viertelfinale: 16.04. / 18.04. / 20.04. / 23.04. / 25.04.

Halbfinale: 30.04. / 02.05. / 04.05. / 07.05. / 09.05.

Finale: 11.05. / 14.05. / 16.05. / 18.05. / 20.05.

Playdowns:

1. Runde: 16.04. / 18.04. / 20.04. / 23.04. / 25.04. / 27.04. / 30.04.

2. Runde: 02.05. / 04.05. / 07.05. / 09.05. / 11.05. / 14.05. / 16.05.

Nur geringfügige Modifikation des Regelwerkes

Die Pausenlänge in der Saison 2020/2021 beträgt 20 Minuten. Diese Anpassung wurde auch in Vorbereitung für eine Zulassung von Zuschauern und der Umsetzung der Hygienekonzepte getätigt. Die Power Breaks, welche in der vergangene Saison eingeführt wurden, haben weiterhin Bestand.

Den Spielern ist es verboten die Handschuhe auf der Eisfläche auszuziehen und dies wird stärker bestraft. Die Schiedsrichter werden unnötige Pfiffe vermeiden, die Dialoge mit den Spielern eingrenzen, Handschuhe tragen und weniger in unmittelbaren Auseinandersetzungen einschreiten.

Bei den Teams fand eine Initialtestung vor dem Hauptrunden-Start statt. Eine tägliche Symptomkontrolle und eine Anfertigung von Gesundheitsprotokollen müssen in Zusammenarbeit mit den Mannschaftsärzten gewährleistet sein. Gleiches gilt an Spieltagen mit entsprechender Meldung an die Ligagesellschaft unter der Beachtung der Datenschutzgrundlagen.

Medialer Fokus soll Clubs und Reichweite der Liga unterstützen

Endlich wieder Eishockey LIVE heißt es auch bei Magenta Sport und für die DEL2 ist dies gleichzeitig eine Premiere. Die Liga ist mit insgesamt sieben Partien bei MagentaSport vertreten. „Wir sind sehr stolz, gemeinsam mit MagentaSport Spiele der DEL2 live auch ins Fernsehen zu transportieren. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und die damit verbundene deutliche Steigerung unserer Reichweiten", merkt Rudorisch an.

Basti Schwele moderiert am Freitag ab 19:15 Uhr das Auftaktspiel Löwen Frankfurt gegen Kassel Huskies. Unterstützt von Christoph Ullmann, dreifacher Deutscher Meister und MagentaSport-Experte. Patrick Bernecker kommentiert die DEL2-Premiere bei MagentaSport.

Bereits am Sonntag ab 16:45 Uhr läuft die zweite DEL2-Begegnung live bei MagentaSport. Alexander Kunz kommentiert die Partie Dresdner Eislöwen gegen Lausitzer Füchse. In der Regel zeigt MagentaSport am Sonntagnachmittag die Top-Spiele der DEL2 ab 16:45 Uhr live, fünf weitere Duelle folgen.

Die DEL2-Partien sind aktuell eingebettet in die Live-Übertragungen zum Deutschland-Cup, der ab Donnerstag beginnt. Alle Partien werden zudem weiterhin wie gewohnt bei SpradeTV live übertragen.