Gilsa - Im "Ligen-Check" 2020/21 stellen wir heute die SG Neuental-Jesberg II vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Kreisliga A2 und belegt nach der Hinrunde den siebten Rang. Als Übungsleiter ist Philipp Ziegler tätig.

Im Gilsatal gab es im zurückliegenden Sommer eine Menge zu feiern. Die Erste Tischtennis-Mannschaft des TSV Gilsatal schaffte den Durchmarsch in die Bezirksliga, die Erste Fußball-Mannschaft der SG Neuental-Jesberg den Aufstieg in die Gruppenliga und deren Reserve den Sprung in die Kreisliga A2.

Der Aufstieg der "Zwooten" war zwar etwas außergewöhnlich, schließlich benötigte man den erstmals herangezogenen Quotienten, um als Tabellenfünfter eine Klasse höher zu dürfen, die bis dato führende SG Bad Zwesten/Urfftal II zog freiwillig in die B5 zurück, aber dennoch verdient und von den Verantwortlichen der SG auch gewollt.

Die neue Liga erwies sich dann auch als durchaus machbar für die Kellerwälder. Zwar fing man sich beim 1:8 in Niedergrenzbach ein böses Päckchen ein, war man beim 0:4 beim haushohen Titelfavoriten VfB Schrecksbach chancenlos, aber ansonsten konnte die Elf um Rückhalt und Kapitän Tobias Ziegler in allen Partien mithalten und auch zwei Siege sowie zwei Remis einfahren.

Die acht Gegentore in Niedergrenzbach verzerren das Bild ein wenig, denn im Allgemeinen stand die Abwehr des Neulings ganz gut.

Da es diese Serie lediglich einen Absteiger und keine Relegation geben wird, darf sich die Gruppenliga-Reserve berechtigte Hoffnung machen, den Klassenerhalt zu schaffen.

Wie Trainer Ziegler die Hinserie bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:


Hallo Herr Ziegler, 2020 war ja ein mehr als außergewöhnliches Jahr. Was bleibt für Sie als Mensch hängen?

Ziegler: Das Jahr 2020 wird uns lange im Gedächtnis bleiben. Niemand hat damit gerechnet, dass wir mal komplett aus der Normalität herausgerissen werden. Es zeigt aber auch, dass es deutlich wichtigere Dinge im Leben gibt als unseren geliebten Fußball, nämlich die Gesundheit unserer Familien und Mitmenschen.


Sportlich belegt Ihr zurzeit den siebten Platz in der Kreisliga A2. Wie lautet Ihr Fazit über die Vorrunde?

Ziegler: Unser Ziel vor der Saison war ganz klar einen Nicht-Abstiegsplatz zu belegen. Wir sind also auf Kurs. Dennoch hätte ich gerne ein paar Punkte mehr gesammelt. Leider hatten wir zwischendurch sehr viele Verletzte bzw. nicht einsatzfähige Jungs. Somit war an eine erfolgreiche Punktejagd zum Teil nicht dran zu denken.

Die Stimmung in unserem relativ großen Gefüge ist nach wie vor gut. Die Beteiligung am Training ist sensationell. Man sieht in jeder Einheit, mit welchem Engagement und Freude die Spieler dabei sind.


Kommt die Winterpause zur rechten Zeit oder hätten Sie gerne noch etwas länger gespielt?

Ziegler: In der Tat hätten wir gerne weiter gespielt. Aber auch nur, weil sich unser Lazarett ein wenig gelichtet hatte. Mit Augen auf die Pandemie gerichtet, war es der absolut richtige Schritt, den Amateur-Sport ruhen zu lassen.


Ihr seid ja im Sommer aufgestiegen. Wie groß sind die Unterschiede zwischen B- und A-Liga?

Ziegler: Als Aufsteiger sind wir mit gemischten Gefühlen in die Saison gestartet. Viele sind für uns unbekannte Gegner. Wie stark sind sie? Wie stark sind wir? Können wir wirklich mithalten? Nachdem wir die Hinserie gespielt haben, bis auf zwei Spiele, können wir bestätigen, dass wir uns auf die restlichen Spiele freuen. Denn wir können mithalten!

Die Unterschiede sind nicht allzu groß zwischen der Kreisliga B4 und der A2. Lediglich zwei Mannschaften sehe ich als "Überflieger" in der A2. Alle anderen haben ein ähnliches Niveau wie wir.


Wie überbrückt Ihr die Zeit bis zum Restrückrundenbeginn und was denken Sie, wann und wie wird es nächstes Jahr weitergehen?

Ziegler: Da es aktuell noch nicht absehbar ist, wann und wie die Serie fortgesetzt wird, ist so eine Frage ganz schwierig und seriös zu beantworten. Momentan darf auf Grundlage der Entscheidung der Ministerpräsidenten der Länder im Rahmen der aktuellen Infektionslage mit dem Coronavirus kein Mannschaftstraining stattfinden. Daran halten wir uns strickt. Wenn es irgendwann verlässliche Termine zur Wiederaufnahme der Serie gibt, machen wir uns im Trainer-Team Gedanken, wie es weiter geht. Bis dahin halten sich die Jungs individuell fit. Natürlich unter den bekannten Corona-Vorgaben.

Wir in der A-Klasse haben haben nicht so einen Termin-Druck wie die KOL oder Gruppenliga. Selbst wenn unsere Serie erst im April fortgeführt werden würde, hätten wir noch ausreichend Zeit, die Serie bis Mitte Juni zu spielen. Das sehe ich bei uns völlig entspannt. Bei der KOL und Gruppenliga hingegen, wo unsere 1. Mannschaft spielt, wird es schon schwieriger den Rahmenkalender seriös und fair zu bespielen. Hier möchte ich kein Entscheidungsträger sein.

Dennoch sollte allen klar sein, dass eine Wiederaufnahme des Spielbetriebes erst nach Eindämmung der Pandemie erfolgen sollte. Denn nur dann wird es auch allen wieder Spaß und Freude an dem ganzen Thema Amateur-Fußball bereiten. Egal ob Spieler, Trainer, Betreuer, ehrenamtlichen Helfer, Schiedsrichter und Zuschauer.

Zum Abschluss möchte ich Euch allen zum Ende des Jahres eine besinnliche Vorweihnachtszeit, ein Weihnachtsfest der leider besonderen Art und einen guten Rutsch ins Neue Jahr wünschen.

Ich bin großer Hoffnung, dass wir uns 2021 gesund und voller Vorfreude auf den heimischen Sportplätzen wiedersehen. Macht das Beste draus!