Homberg - Im "Ligen-Check" 2020/21 stellen wir heute den FC Homberg II vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Kreisliga A2 und belegt nach der Hinrunde den zweiten Rang. Als Übungsleiter ist Dennis Hempeler tätig.

Mit einem neuen Trainer und dem Ziel, zumindest den vierten Rang aus der Vorsaison zu wiederholen, gingen die Kreisstädter in die neue Serie.

Die ersten sieben Spiele ließen sich auch gut an, denn die Elf um Knipser Jan-Luca Koziolek (6 Tore) gewann fünf davon. Lediglich in Waltersbrück und in Asterode unterlag man. Auf der anderen Seite stehen auch noch schwere Partien wie die beim Primus VfB Schrecksbach und zu Hause gegen die SG Obergrenzebach/Leimsfeld und den SV Niedergrenzebach aus. Erst danach wird man sehen, ob Homberg II den zweiten Platz für sich beanspruchen kann.

Wie Trainer Hempeler die Hinserie bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:


Hallo Herr Hempeler, Sie sind seit Sommer beim FC Homberg. Wie haben sich die ersten Monate angefühlt?

Hempeler: Die ersten Monate waren sehr spannend und positiv. Ich habe eine intakte Mannschaft übernommen und denke, dass Spieler und Trainer sehr schnell und gut zueinander gefunden haben.


Sportlich belegt Ihr zurzeit den zweiten Platz in der Kreisliga A2. Wie lautet Ihr Fazit über die Vorrunde?

Hempeler: Mein Fazit für die Vorrunde ist durchweg positiv. Wenn man bedenkt, dass wir Woche für Woche mit mehreren Umstellungen bzw. einer anderen Mannschaft gespielt haben und trotzdem auf Platz zwei stehen, darf man zufrieden sein. Die beiden Niederlagen, die wir eingesteckt haben, waren verdient. An diesen Tagen haben wir gewisse Tugenden und die nötige Einstellung nicht auf den Platz gebracht.


Was war gut und wo muss sich Ihr Team noch verbessern?

Hempeler: Sehr gut war unsere Trainingsbeteiligung. Die Jungs haben toll mitgezogen. In den Spielen hat man gesehen, dass wir eine sehr gute Mischung aus technischem und körperlichem Fußball mitbringen. In einige Situationen hat uns die Zielstrebigkeit gefehlt bzw. der absolute Wille, das Tor machen zu wollen. Allgemein war es mir in den Spielen noch zu ruhig. Fußball lebt von Emotionen, daran arbeiten wir und werden auch noch weiter arbeiten.


Kommt die Winterpause zur rechten Zeit oder hätten Sie gerne noch etwas länger gespielt?

Hempeler: Wenn es nach mir geht, spielen wir das ganze Jahr Fußball. Ob draußen oder in der Halle. Aber so wie es in den letzten Wochen vor der Pause gelaufen ist, habe ich gemerkt, dass ich Fußball nicht um jeden Preis spielen möchte.

Begrenzte Anzahl an Zuschauern, Zonen, Masken, Hygiene, kein Vereinsleben aufgrund der Beschränkungen, alles Maßnahmen, um spielen zu können, was ich auch akzeptiere und mir bewusst ist, dass es notwendig ist, um spielen zu können, aber der Fokus liegt meiner Meinung nach nicht mehr bei der eigentlichen Sache und schränkt uns zu sehr ein. Auch wenn es nicht möglich sein wird, aber ich hätte nichts dagegen, wenn man erst wieder Fußball spielt, wenn es wieder so möglich ist, wie man es kennt.


2020 war ja ein mehr als außergewöhnliches Jahr. Was bleibt für Sie als Mensch hängen?

Hempeler: 2020 bleibt ein Jahr, was wir alle nicht vergessen werden und wo wir noch in paar Jahren was von haben. Nach diesem Jahr muss ich sagen, dass man als kleiner Bürger schnell zu einer Marionette der großen Politik und Wirtschaft werden kann. Wenn man eine eigene Meinung hat, die nicht ins Bild der Gesellschaft passt, wird man schnell in Schubladen gesteckt. Entweder wird man als verrückt bezeichnet oder als rechtsextrem abgestempelt. Ob das die Lösung für die Zukunft ist, weiß ich nicht. Ich für meinen Teil kann nur sagen, man sollte sich nicht verbiegen lassen, seine eigene Meinung vertreten und diese auch äußern. Die perfekte Lösung für alles, hat niemand und wird auch niemand finden, aber seinen Gegenüber und dessen Meinung zu akzeptieren kann vieles einfacher machen.