Allendorf - Im "Ligen-Check" 2020/21 stellen wir heute die SG Landsburg vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Kreisliga B3 und belegt nach der Hinrunde den ersten Rang. Als Übungsleiter ist Marko Meier tätig.

Dass Landsburg auf Platz eins der Kreisliga B3 überwintern würde, damit hatten sicher die Wenigsten gerechnet. Der große Favorit war ganz klar die FSG BoSiFreu, doch die wurde gleich zum Saisonauftakt von der SG beim 4:3 entzaubert. Eine Woche später siegte man auch noch bei der ebenfalls hoch eingeschätzten SG Bad Zwesten/Urfftal mit 3:1.

Die Elf um Torjäger Philipp Knieriem (9 Tore) hatte also gleich zwei Ausrufezeichen gesetzt und konnte diese im weiteren Verlauf der Vorrunde bestätigen. Lediglich beim 1:1 gegen Ascherode blieb ein Dreier aus, ansonsten gewann die Truppe um Rückhalt Nils Conrad alle sechs Partien bis zum vorzeitigen Abbruch der Vorserie.

Mit 31 Tore stellt Landsburg die stärkste Offensive, mit nur fünf Gegentreffern die beste Verteidigung.

Das Spitzenspiel gegen die SG Brunslar/Wolfershausen II steht noch aus.

Wie Übungsleiter Meier die Hinserie bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:


Hallo Herr Meier, 2020 war ja ein mehr als außergewöhnliches Jahr. Was bleibt für Sie als Mensch hängen?

Meier: Das Jahr 2020 wird immer im Gedächtnis bleiben und ich denke, die nächsten zwei Jahre wird es ähnlich schwierig. Es hat wohl niemand damit gerechnet, dass uns mal ein „Grippe-Virus“ derart aus der Bahn wirft. Dadurch verschiebt sich plötzlich die Sichtweise auf viele Dinge. Was sonst selbstverständlich schien, geht plötzlich nicht mehr.

Ich persönlich habe dadurch mal 1-2 Gänge zurückgeschaltet und mehr mit der Familie unternommen. So hatte das Ganze auch seine positiven Seiten und ich denke, dass ging nicht nur mir so.


Sportlich belegt Ihr zurzeit einen tollen ersten Platz in der Kreisliga B3. Wie lautet Ihr Fazit über die Vorrunde?

Meier: Die Vorrunde war für uns natürlich hervorragend, besser hätte es nicht laufen können. Nach den sehr guten Testspielergebnissen wussten wir, wo unsere Reise hingehen könnte. Natürlich funktioniert das nur, wenn der Gegner es zulässt. Der Auftaktsieg gegen Borken und auch der Sieg über Bad Zwesten war ganz wichtig, bei Niederlagen gegen diese wirklich sehr guten Mannschaften hätte es auch anders aussehen können.

Ich muss aber ganz klar sagen, dass Brunslar/Wolfershausen II, Borken und Bad Zwesten immer noch die Teams sind, über die eine Meisterschaft entschieden wird!

Ich kann nur meiner Mannschaft ein riesen Lob aussprechen, das haben die Jungs sich erarbeitet und auch verdient.


Was sind die Gründe für den Aufschwung bei der SG?

Meier: Wir haben die Covid-19-Zwangspause sehr effektiv genutzt, die Spieler haben alle privat wirklich sehr viel für die Fitness gemacht. Auch haben wir nach den ersten Covid-19-Lockerungen sehr viel individuell trainiert. Die Jungs haben einfach Lust auf den Fußball. Ich muss zum Teil schon ausbremsen (gesunde Belastungssteuerung), sonst sind wir jeden Tag auf dem Platz. Die Kameradschaft ist auch noch mal deutlich besser geworden. Das „Wir-Gefühl“ ist stark wie nie zuvor.


Kommt die Winterpause zur rechten Zeit oder hätten Sie gerne noch etwas länger gespielt?

Meier: Da kann ich nur „Nein“ sagen. In dieser aktuellen Form kommt die zweite Zwangspause komplett zu falschen Zeit! Jeder, der selbst mal aktiv Fußball gespielt hat, weiß, was ich meine. Wenn die „Maschine“ erst einmal richtig ins Laufen gekommen ist, darf man sie nicht stoppen.


Wie überbrückt Ihr die Zeit bis zum Restrückrundenbeginn und was denken Sie, wann und wie wird es nächstes Jahr weitergehen?

Meier: Wir haben uns erst mal riesig geärgert, dass es nicht weiterging, aber die Gesundheit geht immer vor. Wir werden uns wieder verstärkt individuell beschäftigen und dann warten wir auf die Entscheidungen der Regierung. Sobald wieder ein Training in Kleingruppen möglich ist, werden wir so früh wie möglich damit starten. Die Jungs sind ungeduldig und wollen endlich weitermachen.

Ich denke, es wird nicht vor März/April wieder losgehen. Aber das hängt jetzt an uns Allen, wie wir mit dieser außergewöhnlichen Situation umgehen. Haltet Euch alle an die Vorgaben!

Zum Abschluss möchte ich Euch allen zum Ende des Jahres eine besinnliche Vorweihnachtszeit, ein Weihnachtsfest der leider besonderen Art und einen guten Rutsch ins Neue Jahr wünschen.