Schwalm-Eder - Weihnachten steht unmittelbar vor der Tür. Wir wollen noch mal einen Blick auf die Vorrunde in der Fußball-Kreisoberliga werfen. Mit 16 Mannschaften ist die KOL Schwalm-Eder deutlich stärker als die A- und B-Ligen. Und so war hier auch zu Saisonbeginn die Unsicherheit am größten, ob man nach zwei unvollendeten Spielzeiten endlich wieder eine Runde ohne Corona-Zwischenfälle würde durchbringen können. Aber alles lief planmäßig, sogar das Wetter machte keinen Strich durch die Rechnung und so konnte Klassenleiter Andreas Garde Mitte November einen Haken hinter die Hinserie machen - alle Spiele durchgekriegt, es kann gewertet werden.

Sportlich war im Grunde alles wie im Vorjahr. Der TSV Besse steht wieder unangefochten an der Tabellenspitze, musste aber nach gefühlt ewigen Zeiten mal wieder eine Niederlage einstecken. In Wabern gab es am 31. Oktober ein 0:2. Die letzte Pleite in der Meisterschaft stammte vom 12. Mai 2019, damals noch in der Kreisliga A1 verlor die Truppe von Andreas Wenderoth mit 0:1 beim SC Edermünde II.

Erstaunlicherweise führt Besse trotz 14 Siegen bei nur einer Niederlage nicht alle Statistiken an. Die meisten Tore schoss Schwarzenborn (53), die wenigsten zu ließ die SG Neukirchen/Röllshausen (9). Dennoch besteht kaum Zweifel daran, dass sich die Elf um Kapitän David Huy im Sommer in Richtung Gruppenliga verabschieden wird. Sieben Punkte sind ein fettes Polster und der Sieg in Neukirchen, wenn auch knapp, bestätigte die Überlegenheit des Herbstmeisters.

Die KOL Schwalm-Eder kann man im Grunde in vier Zonen unterteilen.

Ganz oben thront Besse (42 Punkte), es folgen die SG Neukirchen/Röllshausen (35), der TSV Obermelsungen (32) und der TSV Wabern II (32). Alles Teams, die man dort auch erwartet hatte. Vielleicht die SG Neukirchen/Röllshausen noch etwas näher dran an Besse, aber außer dem 1:2 bei der SG Ohetal/Frielendorf kann sich die Truppe von Sergej Schlese wenig vorwerfen.

Wabern II kam zäh in die Saison (drei Niederlagen in den ersten fünf Spielen), zeigte dann aber, dass man mittlerweile eine feste Größe in der Spitzengruppe der Kreisoberliga ist. Ähnlich wie Obermelsungen, das von Jahr zu Jahr stärker wird.

Das Mittelfeld wird angeführt von der SG Immichenhain/Ottrau. Der Hastrich-Elf prophezeiten nicht wenige eine schwierige Saison, und der Beginn, mit Ausnahme des 1:0-Erfolges in Wabern, gestaltete sich dann auch problematisch (vier Niederlagen in den ersten sechs Spielen), aber nach den doch deutlichen Pleiten in Besse und Obermelsungen wendete sich das Blatt für die Schwälmer und es folgten nur noch positive Auftritte (fünf Siege, drei Remis).

Die Schützengilde des TSV Schwarzenborn überzeugte ein Mal mehr mit einem überragenden Offensivspiel, aber für ganz nach oben fehlten den Knüllstädtern zwei drei Siege mehr.

Exakt 20 Tore weniger als Schwarzenborn erzielte die SG Ohetal/Frielendorf, landete dafür aber nur einen Rang und einen Punkt hinter dem TSV. Das Ensemble von Coach Frank Arend ist an guten Tagen wie "Schwabo" kaum aufzuhalten, wie die tollen Vorstellungen in Zella oder bei der SG Schwarze/Röhre eindrucksvoll bewiesen. Die vielen Unentschieden verhinderten eine bessere Platzierung.

Zella/Loshausen nahm sich von Mitte September bis Mitte Oktober eine vierwöchige Auszeit, in der den Vereinigten nichts gelingen wollte und es vier zum Teil heftige Niederlagen setzte. Davor und danach war die Performance des Teams von Trainer Christian Miletzki sehr gut.

Die Performance der SG Uttershausen/Lendorf war ebenfalls über weite Strecken der Hinrunde über dem Durchschnitt, nur in den letzten fünf Spielen gingen den Mannen von Übungsleiter Roman Felk die Kräfte aus. Die Defensive des Tabellenneunten präsentierte sich dabei alles andere als sattelfest. Insgesamt 41 Gegentore sind eindeutig zu viele.

Je nachdem, wie viele Absteiger es aus der Gruppenliga gibt, beginnt die Abstiegszone mit dem zehnten Platz. Und auf dem rangiert derzeit der TSV Spangenberg. Mit 16 Punkten ist man zwar neun Zähler vom vorletzten Tabellenrang entfernt, aber sollte es noch einen zweiten Absteiger aus der Gruppenliga geben, wäre der drittletzte Platz der, den es zu vermeiden gilt, und auf den haben die Liebenbachstädter lediglich vier Zähler Vorsprung. Nur vier Teams kassierten weniger Tore als der TSV (24), auf der anderen Seite traf keine andere Mannschaft seltener ins Schwarze als Spangenberg selbst (16).

Gemessen an der Vorjahresplatzierung blieben die SG Englis/K./A. (6), die SG Antrefftal/Wasenberg (5) und der FC Domstadt Fritzlar (7) hinter den Erwartungen zurück. Bei Erstgenannten hat es auch während der Hinserie Trainerwechsel gegeben. Man wird sehen, wie diese fruchten werden. Immerhin fuhren diese beide Teams aus den letzten drei Partien vor der Winterpause vier Punkte ein. Ein Hoffnungsschimmer also, den Fritzlar auch dringend benötigt.

Einen Trainerwechsel gab es auch bei der SG Schwarze/Röhre, Marco Hilgenberg folgte unmittelbar vor Saisonstart auf Igor Götz, doch Stabilität brachte dies keine ein. Zu unbeständig sind die Leistungen der SG. Auf Siegen folgten in schöner Regelmäßigkeit mehrere Niederlagen.

Diese gab es auch unerwartet oft bei der FSG Efze 04. Die Jungs von Spielertrainer Marco Bielert überzeugten noch in der Vorbereitung und im Kreispokal, doch mit Beginn der Saison, war davon nicht mehr viel zu sehen. Gleich sechs Niederlagen setzte es zum Auftakt. Mit einem neuen Trainer wollen die 04er noch mal den Umschwung schaffen.

Ob der für den 1. FC Schwalmstadt II noch möglich ist? Da müsste schon vieles zusammenkommen. Zum einen sollten alle Daumen gedrückt werden, dass es keine Absteiger aus der Gruppenliga gibt, denn dann bliebe es beim einen Pflichtabsteiger. Zum anderen müsste man dann aber immer noch mindestens eine Mannschaft hinter sich lassen. Gegen Efze hätte der FCS II schon mal den direkten Vergleich verloren. Auch bei den Schwälmern gab es übrigens einen Trainerwechsel. Benjamin Lossek und der Verein trennten sich in beiderseitigem Einvernehmen, wie es in einer Pressemitteilung hieß.

Anfang März kommenden Jahres geht es weiter. Zum ersten Mal seit ewigen Zeiten ohne Nachholspiele. Und wenn Corona und das Wetter wieder so mitspielen, dann sollte die Saison ohne Zwischenfälle zu Ende zu spielen sein. Nicht nur Andreas Garde würde dies freuen.

Hessensport24 wünscht allen Spielern, Trainern und Vereinsverantwortlichen aus der Kreisoberliga/Kreisliga B4 eine besinnliche Vorweihnachtszeit.