Mengsberg - Es war ein hartes Stück Arbeit, welches die Fußballer des TSV Wabern gestern auf dem Mengsberger Engelhain zu verrichten hatten. Dementsprechend groß fiel auch der Jubel der Spieler aus, als der umsichtige Schiedsrichter Colin Diehl die Partie der Gruppenliga nach 93 Minuten abpfiff. 1:0 (0:0) hatten die Gäste den heimischen TSV bezwungen, alles in allem ein gerechtes Resultat.

Den großen Glanz versprühte das vermeintliche Spitzenspiel aber nicht. Beide Teams agierten jeweils aus einer sicheren Defensive, machten die Räume sehr eng, sodass es die beiden Angriffsreihe schwer hatten, in den gegnerischen Strafraum vorzudringen, um Torszenen heraufzubeschwören.

Die waren in der Tat im ersten Abschnitt Mangelware. Waberns Fabian Korell kam nach einem Zusammenspiel zwischen Kollege Patrick Herpe und Martin Mühlberger aussichtsreich an den Ball (17.), auf der gegenüberliegenden Seite versuchte es Jan-Niklas Brandner von der Strafraumgrenze (37.) und kurz vor der Halbzeitpause prüfte Lennart Klinge Mengsbergs Schlussmann Sacir Nikocevic aus 18 Metern, der prächtig parierte (45.). Das war's dann aber auch schon in Sachen Torgelegenheiten - und so richtig gefährlich waren die eigentlich auch nicht.

Die ersten zehn Minuten nach dem Wechsel gingen in dem Trott weiter, doch so allmählich wurde Wabern feldüberlegener. Nun war zu spüren, dass sich die Elf um Kapitän Florian Amert auf keinen Fall mit einem Punkt zufrieden geben wollte. Die Angriffe wurden intensiver, wenn auch weiterhin die klaren Möglichkeiten zur Führung ausblieben.

Bis zur 69. Minute: In der gab es Freistoß von halblinks für Wabern. Fabian Korell lief an und zirkelte die Kugel an den linken Innenpfosten, von wo aus der Ball zurück ins Feld sprang. Die Hausherren klärten das Leder - genau vor die Füße von Fabian Korell, der erneut abzog, aber diesmal etwas weiter in die Mitte zielte und ins Mengsberger Tor traf zum 1:0. So ganz unhaltbar schien der Ball nicht. Nikocevic fühlte sich von den Zuschauern hinter seinem Tor irritiert, es kam zu einer kurzen Diskussion, aber der Referee gab den Treffer.

Die gut 200 Zuschauer hofften jetzt auf eine spannende Schussphase, in der die Gastgeber alles riskieren würden und Wabern Platz zum kontern hätte, aber dazu kam es nicht. Mengsberg biss sich weiter die Zähne an der Defensive des Tabellenführers aus, da änderte auch die Hereinnahme von Angreifer Dennis Dorfschäfer wenig (68. für André England). Einzig ein Schlenzer von Johannes Müller (78.) und eine beinahe Gelegenheit von Dorfschäfer (83.) waren zu notieren, auf der Gegenseite verpasste es aber auch Herpe, auf 2:0 zu erhöhen (80).

Mit dem Schlusspfiff wäre der Ausgleich fast doch noch gefallen, aber Müller sprang der Ball etwas zu weit vom Fuß weg und so blieb es unter den Augen von Eintracht-Baunatal-Coach Friedhelm Janusch beim gerechten 1:0-Sieg für seinen ehemaligen Verein.

Bei den Platzherren wusste Youngster Janus Weber zu überzeugen, auf Waberner Seite bot Jan-Luca Schmeer eine auffällige Partie.


Stimme zum Spiel:

Patrick Herpe (Spielertrainer TSV Wabern): "Wir konnten gegen eine gute und kompakt stehende Mengsberger Mannschaft einen verdienten Sieg einfahren. Wir waren die aktivere Mannschaft und haben den Gegner über 90 Minuten bespielt und haben keine wirkliche Chance über das komplette Spiel zugelassen.

Nach Ballverlusten hat unser Gegenpressing sehr gut funktioniert und so konnten wir viele Bälle direkt zurückerobern.

Großes Kompliment an unsere Mannschaft. Es ist nie leicht, am Engelhain zu bestehen. Jetzt freuen wir uns über die drei Punkte, aber ab Dienstag gilt es, sich auf Goddelsheim zu fokussieren."