Marburg - Man muss recht weit zurückschauen, wann die Marburg Mercenaries zuletzt in der German Football-League vor heimischem Publikum gewonnen haben. Es war am 25. August 2019, damals gewann sie 36:15 gegen die Allgäu Comets.

Dann kam die Coronapause und im letzten Jahr konnten die Marburger nur zweimal auswärts gewinnen. Auch in dieser Saison konnten sie bei fünf Niederlagen bislang nur einmal gewinnen, und das auswärts mit 24:14 bei den Saarland Hurricanes. Und diese Hurricanes kommen jetzt am Sonntag, den 31. Juli 2022 (Kickoff 15:00 Uhr) zum Rückspiel nach Marburg.

Seit dem letzten Aufeinandertreffen hat sich bei beiden Teams einiges getan. Die Mercenaries haben sich von ihrem Headcoach Joe Tricario und Offense Coordinator Mike Fiorito getrennt. Diese beiden Funktionen übernimmt jetzt Augie Stevens. Unterstützt wird er dabei von den weiteren Neuzugängen Jimmy Yock und Marc Spear und den bestehenden Coaches Gaeton Turturici, Chris Losekant und eventuell auch wieder James Yock. Marburgs Runningback Joshua Mack, der mit 110 Yards der Erfolgsgarant für den Sieg in Saarbrücken war, hat trotz gültigen Vertrages das Team vier Tage vor diesem wichtigen Heimspiel verlassen, um bei den Cologne Centurions zu spielen. Dafür ist der wiedergenesene Marcus Cox wieder zurück. Der Runningback hatte sich im Vorbereitungsspiel in Essen verletzt und seine Verletzung mittlerweile auskuriert.

Bei den Hurricanes spielt jetzt Daniel Smith anstelle Josh Goldin Quarterback und hat sich dort schnell und erfolgreich eingelebt. Bei der 42:64 Heimniederlage gegen die Straubing Spiders überzeugte er mit gleich 5 Touchdownpässen. Dazu erzielte er 104 Rushing Yards und einen weiteren Touchdown. Auf dem Feld wird er es hauptsächlich mit einem ehemaligen Teamkollegen, Marburgs Linebacker Amin Black zu tun bekommen, beide kommen von der Villanova University. Die Hurricanes konnten bislang zweimal gegen Frankfurt Universe gewinnen, dem stehen vier Niederlagen gegenüber.

Am Sonntag stehen sich also zwei Tabellennachbarn im unteren Teil der Tabelle gegenüber, welche beide unbedingt gewinnen wollen. Es wird sich zeigen, ob Marburgs Defense in der Lage ist, die von Smith angeführte Hurricanes Offense in den Griff zu bekommen? Und ob Marburgs neuer Headcoach Stevens in seinen ersten wenigen Tagen die Mercenaries Offense wieder auf Kurs bringen kann?

Es ist also für reichlich Spannung gesorgt und die Mercenaries hoffen, dass möglichst viele Fans ins Georg-Gassmann-Stadion kommen werden, um der neuformierten Coaching Crew und den Spielern den Rücken zu stärken.   

Um am Sonntag einen möglichst zügigen Einlass ohne lange Wartezeiten zu gewährleisten, empfiehlt Mercenaries Spielobmann Thomas Plessl erneut: „Ich bitte die Zuschauer, sich am besten vorab die gewünschten Tickets online zu bestellen. Dann kann man sich seine Wunschplätze aussuchen und muss nicht an der Tageskasse anstehen. Außerdem wird bis zum Kickoff auch die Bezahlung per Lastschrift möglich sein".

Die Onlinetickets für nur 15,- Euro gibt es hier: https://www.mercenaries.de/gameday/tickets.html

Der Marburger Gamesound überträgt dieses Spiel am Samstag ab 14:45 für sportdeutschland.tv :

https://sportdeutschland.tv/marburg-mercenaries/gfl-marburg-mercenaries-vs-saarland-hurricanes


Neues Coaching Trio bei den Marburg Mercenaries

Die Mercenaries haben sich von Headcoach Joe Tricario und Offense Coordinator Mike Fiorito getrennt. Augie Stevens wird sich ab sofort als Headcoach auch um die Offense kümmern. Mit Jimmy Yock und Marc Spear kehren zwei bestens bekannte Mercenaries an die Marburger Seitenlinie zurück.

Und wenn die Ärzte grünes Licht geben, wird auch Kriegs – und Footballveteran James Yock wieder zurückkehren. Die Gelegenheit zusammen mit seinem Sohn Jimmy wieder an der Seitenlinie zu stehen, möchte er sich nicht entgehen lassen. Die neuen Trainer werden sich jetzt kurzfristig mit den verbleibenden Coaches Gaeton Turturici und Chris Losekant über die zukünftige Aufgabenverteilung abstimmen.

Tricario kam 2019 als Defense Coordinator zu den Mercenaries und hatte 2020 den Posten des Headcoaches übernommen. Mit viel Engagement hat er das Team durch die schwierigen Corona Phasen gebracht, es fehlten aber die sportlichen Erfolge. In der vergangenen Saison waren die Marburger mit einer 2 – 8 Bilanz das Augie Stevens (Foto: Shakral Photography).drittschlechteste Team der GFL Süd. Und in der aktuellen Saison befindet sich das Team, welches mit Playoff Ambitionen in die Saison gestartet war, mit einer 1 – 5 Bilanz erneut im Tabellenkeller wieder.  Der in der Saison neu verpflichtete Offense Coordinator Mike Fiorito konnte nicht die gewünschten Impulse setzen, in der Offense Statistik aller 16 GFL Teams sind die Marburger vor Frankfurt Universe Vorletzter.

„Wir sind Coach Tricario für seinen Einsatz und seine Loyalität in den letzten schwierigen Jahren sehr dankbar. Leider mussten wir eine professionelle Entscheidung für die Spieler, die Mannschaft und letztendlich auch für den Verein treffen. Wir hoffen durch die Veränderungen ein deutliches Signal an alle im Verein und in der Liga zu senden,“ erklärt Präsident Carsten Dalkowski.

Da die aktuelle Platzierung und auch die Leistungen weder den Ansprüchen des GFL Traditionsteams noch der Kaderstärke gerecht wurden, musste der Vorstand um Spielobmann Thomas Plessl und Sportdirektor Michael Dalkowski handeln.

Mit Augie Stevens, welcher bereits über GFL Erfahrung verfügt, ist eine vielversprechende Neuverpflichtung gelungen. In der vergangenen Saison war Stevens Offense Coordinator der Ravensburg Razorback, der Aufsteiger landete gleich in seinem ersten GFL Jahr auf Platz 5 der gesamten GFL Offense - Statistik. Stevens ist 34 Jahre alt und kommt aus Mount Vernon in Washington State. Außerhalb des Footballs ist er ein naturverbundener Outdoorer, Survival-Abenteurer, Angler, Grillfan und Weltreisender. Letzteres zeigt auch seine beeindruckende Vita.

Nach der Mount Vernon Highschool und der Washington State University beendete eine Verletzung seine aktive Spielerkarriere. Früh übernahm er daher Coachingjobs an verschiedenen High Schools und Colleges in den USA und Australien und verfügt daher trotz seines Alters über eine beachtliche Coaching Erfahrung. 2019 startete er in Europa bei den Pribram Bobcats in Tschechien, geplante Engagements bei den Catalan Grizzlys in Frankreich und Znomyo Knights in Österreich fielen Corona zum Opfer. Nach der Saison bei den Razorbacks wechselte Stevens als Headcoach zu den Tychy Falcons nach Polen.

Stevens hat die Mannschaft bereits informiert, wie er den Turnaround schaffen möchte: "Ich habe mit dem Team darüber gesprochen, dass es diese Gelegenheit als seine eigene große Chance nutzen soll, dass jeder Spieler die beste Version von sich selbst sein soll, dass alle die einmalige Gelegenheit nutzen sollen, das Schiff wieder in die richtige Richtung zu lenken, und dass das Gras immer dort am grünsten ist, wo man es gießt. Ich möchte, dass alle die lange GFL Historie dieses Programms verstehen und den Code für den Erfolg kennen, den diese Organisation einmal hatte. Mein unmittelbares Ziel ist es einfach, den Jungs wieder Spaß am Football zu vermitteln und ihnen die Möglichkeit zu geben, dafür Verantwortung zu übernehmen."        

Abschließend möchten wir auch noch das Geheimnis seines Spitznamens Augie lüften, denn eigentlich heißt der neue Headcoach Alexander. Stevens Vater war ein großer Fan der Cartoonserie „Augie Doggie and Doggie Daddy“ von Hanna Barbera. Da erleben Vater und Sohn Dachshund allerlei Abenteuer und daraus stammt der Song: „flippity, floppity, wiggeldy, waggeldy--all of your troubles away.“

Wir wünschen Stevens und der neuen Coaching Crew, dass auch sie die Herausforderungen in Marburg schnell lösen und den richtigen Schlüssel finden, den Power des Teams auf den Rasen zu bringen.