München - Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat am Freitagabend vor Türkgücü Münchens wichtigem Auswärtsspiel beim MSV Duisburg verkündet, dass dem Verein in der laufenden Drittligasaison insgesamt elf Punkte abgezogen werden.

Neun Punkte werden Türkgücü aufgrund des Insolvenzantrags aberkannt, den der Klub Ende Januar gestellt hatte. Dies hat der DFB-Spielausschuss einstimmig beschlossen. Grundlage ist § 6 Nr. 6. der DFB-Spielordnung. Dort ist festgehalten: Beantragt ein Klub der 3. Liga die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gegen sich, werden der ersten Mannschaft neun Punkte abgezogen. Maßgeblich für diese Rechtsfolge ist der Insolvenzantrag, nicht die Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Im Zuge einer Ausnahmeregelung in der Corona-Pandemie hatten der KFC Uerdingen in der Saison 2020/21 lediglich drei Punkte und der 1. FC Kaiserslautern in der Saison 2019/20 sogar keinen Punkt nach Beantragung auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens abgezogen bekommen.

Zwei weitere Punkte werden Türkgücü aufgrund eines Auflagenverstoßes abgezogen. Im Rahmen der Überprüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit während der Saison hatte der Drittligist die Auflage vom DFB erhalten, bis zum 20. Januar 2022 eine bis Saisonende festgestellte Liquiditätslücke zu schließen. Diese Vorgabe erfüllte der Klub nicht. Die Lücke wurde zu weniger als 50 Prozent geschlossen, so dass gemäß den Richtlinien im DFB-Statut 3. Liga zwei Punkte abgezogen werden.

Der Verein zeigt sich überrascht, dass trotz einer zu den vergangenen beiden Spielzeiten vergleichbaren Corona-Situation keine Strafmilderung in Kraft getreten ist. Die Vereine der 3. Liga haben durch eine Vielzahl an Einschränkungen nach wie vor mit den Auswirkungen der gegenwärtigen Pandemie zu kämpfen. Die Erwägung einer Strafmilderung wäre daher durchaus nachvollziehbar gewesen.

Durch den Punktabzug steht Türkgücü München in der 3. Liga nun bei 15 Punkten. Die Entscheidung des DFB ist noch nicht rechtskräftig.