Schwarzenborn - Im "Ligen-Check" 2020/21 stellen wir heute den TSV Schwarzenborn vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Kreisoberliga und belegt nach der Hinrunde den zehnten Rang. Als Übungsleiter ist Martin Friedrich tätig.

Wie bei so vielen anderen Teams in der Kreisoberliga Schwalm-Eder will es auch beim TSV Schwarzenborn diese Serie noch nicht so richtig laufen. Der Saisonstart misslang schon mit zwei Niederlagen gegen Schwalmstadt II und Englis/K./.A. Zwar folgten dann die ersten Zähler in Form von zwei Siegen bei der SG Antrefftal/Wasenberg und gegen den TSV Spangenberg, doch von den nächsten fünf Partien gingen wieder vier verloren.

Mit 22 geschossenen Toren gehört man auch heuer wieder zu den treffsichersten Mannschaften der KOL, aber von der Torgefährlichkeit der vergangenen Jahre war man in den zehn Begegnungen der Hinserie doch ein gehöriges Stück entfernt.

Auf der anderen Seite ist Schwabo auch nicht so weit von der Musik weg. Vier Spiele verlor man mit nur einem Tor Unterschied. Wären hier nur zwei Remis eingefahren worden, würden die Knüllstädter in der Tabelle bereits um einiges besser da stehen.

Wie Trainer Friedrich die Vorrunde bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:


Hallo Herr Friedrich, wir hoffen, dass Sie gut ins neue Jahr gekommen sind. Welche Wünsche haben Sie an 2021?

Friedrich: Für 2021 wünsche ich mir für die Allgemeinheit, dass die Bemühungen, die Pandemie zu kontrollieren, Wirkung zeigen und wir in allen Bereichen wieder mit weniger Einschränkungen Schritt für Schritt vorwärts kommen. Individuell wünsche ich meinen Mitmenschen und mir Gesundheit und persönliche Zufriedenheit.


Sportlich belegt Ihr zurzeit den zehnten Platz in der Kreisoberliga. Wie lautet Ihr Fazit über die Vorrunde?

Friedrich: Mit den Platzierungen und der Punktausbeute sind wir nicht zufrieden.

Unsere Leistungen waren zu wechselhaft. Mit für uns negativen Verläufen oder misslungenen Aktionen sind wir mental vereinzelt nicht gut umgegangen und/oder haben zu lange gehadert. Sicher auch eine Folge unserer mangelnden Effektivität im Torabschluss. Eine für uns ungewohnte und neue Situation. Ergebnis dessen waren zwei richtige Klatschen und vier weitere Partien, die wir in den letzten Minuten verlieren, weil wir zusätzlich zu viel wollten und ungeduldig wurden.

Positiv ist, dass diese Ergebnisse oft nicht den Spielverlauf wiedergeben und wir es selbst in der Hand haben, dieses Verhalten zu verbessern. Weiterhin haben wir in den gewonnen Partien und auch mit einer absoluten Topleistung (trotz 0:1-Niederlage) gegen den Tabellenführer gezeigt, dass wir Schritt halten können.

Grundsätzlich befinden wir uns in jeglicher Hinsicht in einer schweren Phase, wo nichts einfach von der Hand geht und es war klar, dass dieser Zeitpunkt irgendwann erreicht ist. Auch das ist neu und ein Lernprozess für uns. Trotzdem müssen wir als Einzelspieler und damit auch als Team professioneller mit der Situation umgehen.


Was sind die Gründe, dass so viele Topteams Probleme haben in dieser Saison?

Friedrich: Dafür gibt es unterschiedliche Ursachen, die ich als Außenstehender für andere nicht beurteilen kann und will. Was uns angeht, ist das Grundproblem ein zu kleiner Gesamtkader für beide Teams. Für die Verantwortlichen wird es trotz aller Bemühungen immer schwieriger, den Kader in Breite und Qualität zu halten, geschweige denn zu erweitern. Es fehlen die Möglichkeiten, an der richtigen Stelle mal Druck aufzubauen oder auch zu nehmen. Ganz zu schweigen von Dingen wie z. B. Trainingsbeteiligung und Konkurrenzkampf etc. Hinzu kommt, dass einzelne Spieler nicht mit dem Engagement zur Tat schreiten, was sie dem Verein und dem Team zugesagt haben, ganz abgesehen von den Herausforderungen (Verletzungen, Beruf etc.), mit denen jedes Team zu kämpfen hat. Das alles hat negative Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit der Teams.


Haben Sie schon eine Vorstellung, wie es nach der Winterpause weitergeht? Ist diese Saison überhaupt zu Ende zu kriegen?

Friedrich: Ich weiß es nicht. Ich denke, die Pandemielage wird sich erst mit ansteigenden Temperaturen entspannen. Man muss den Verlauf weiter beobachten und schauen, was mit vertretbarem Risiko möglich und realistisch ist.