Holzhausen - Im "Ligen-Check" 2020/21 stellen wir heute den SC Edermünde vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Gruppenliga und belegt nach der Hinrunde den fünften Rang. Als Übungsleiter ist Christoph Grunewald tätig.

Das zweite Jahr nach einem Aufstieg ist bekanntlich das Schwerere, doch Edermünde bestätigte mit einer starken Vorserie, dass die vergangene Spielzeit kein Zufall war. Mit fünf Siegen und fünf Remis, bei nur zwei Niederlagen, war die Ausbeute wie in der Aufstiegssaison mehr als üppig.

Einen großen Anteil daran hatte diesmal natürlich Rückkehrer Felix Mertsch, auf dessen Konto 14 der 20 SCE-Tore gingen. Aber auch die 15 Gegentore sind ein zufriedenstellender Wert.

Gegen die Top-Vier der Liga bekam man dagegen kein so richtiges Bein auf den Boden. Gegen Wabern und Mengsberg verlor Edermünde und in Lohre kam man auch nicht über ein 2:2-Unentschieden hinaus. Das Spiel gegen Primus Eintracht Baunatal steht noch aus.

Wie Trainer Grunewald die Hinserie bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:


Hallo Herr Grunewald, 2020 war ja ein mehr als außergewöhnliches Jahr. Was bleibt für Sie als Mensch hängen?

Grunewald: Ich hätte niemals gedacht, dass so etwas passieren kann. Bis jetzt sind wir aber mit einem blauen Auge davon gekommen und ich hoffe natürlich, dass es so weitergeht, dass die Menschheit an einem Strang zieht.

Dennoch war für mich in 2020 auch viel Freude dabei, da ich geheiratet habe und mein Sohn auf die Welt gekommen ist. Leider konnten wir das wegen Corona nicht feiern. Aber das kann man ja nachholen, auch den Bullerschnaps ...


Sportlich belegt Ihr zurzeit den fünften Platz in der Gruppenliga. Wie lautet Ihr Fazit über die Vorrunde?

Grunewald: Wir haben mit dem fünften Platz an unsere Leistung aus der Vorsaison anknüpfen können. Mit Rang fünf stehen wir auch da, wo wir hin wollten, nämlich einstellig. Dass fußballerisch noch Luft nach oben ist, das wissen alle Beteiligten im Verein auch, dennoch kann ich den Jungs von der Leidenschaft und der Einstellung her keinen Vorwurf machen. Es ist ja auch erst unser zweites Jahr in der Gruppenliga. Wir haben ja sehr viele Eigengewächse, die keine höhere Ausbildung genießen konnten wie zum Beispiel Max Germeroth in Paderborn. Aber das ist unser Weg und von daher bin ich auch mit dem bisherigen Saisonverlauf sehr zufrieden.


Was war in der Vorserie gut, und wo muss sich Ihr Team noch verbessern?

Grunewald: Wo wir uns verbessern müssen ist das Spiel mit dem Ball. Gegen den Ball sind wir ganz gut, kommen immer wieder in die Ordnung, sind sehr diszipliniert, nehmen die Zweikämpfe an. Wir sind für jede Mannschaft ein unangenehmer Gegner, aber wenn wir das Spiel machen müssen, dann offenbaren sich noch Defizite.


Kommt die Winterpause zur rechten Zeit oder hätten Sie gerne noch etwas länger gespielt?

Grunewald: Ich persönlich hätte gerne noch die vier Spiele aus der Hinserie gespielt. Aber dann kam die Entscheidung des Verbandes. Es war zum Schluss wie in Lohre auch nicht mehr schön, weil die Jungs nach dem Spiel nicht mehr duschen durften, weil die Stadt Felsberg dies verboten hatte. Aber wir haben schon Verständnis für die Entscheidung, dass es abgebrochen worden ist.


Wie überbrückt Ihr die Zeit bis zum Restrückrundenbeginn und was denken Sie, wann und wie wird es nächstes Jahr weitergehen?

Grunewald: Es gibt ja bei uns eine größere Fitness-Sparte, die Onlinekurse anbietet, sodass sich unsere Jungs fit halten können.

Aber es muss wie beim ersten Lockdown jeder für sich was machen. Nur, je länger das dauert und wir als Mannschaft nichts gemeinsam machen können, desto mehr kommt zum Vorschein, dass doch nicht jeder genügend macht, um sich auf einem ausreichenden Level zu halten. Dadurch erhöht sich dann auch die Verletzungsanfälligkeit, wenn es wieder losgeht und man von null auf 100 muss, das haben wir bei der letzten Vorbereitung gesehen.

Ich hoffe natürlich, dass wir mit unserem Sport draußen an der frischen Luft und den Konzepten, die ausgearbeitet wurden, im Februar mit der Vorbereitung beginnen und dann im März die Serie fortsetzen können. Ich habe allerdings große Zweifel, dass dies so kommen wird. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt ...