Hessen - Wer gestern die Pressemitteilung des Hessischen Fußball-Verbandes bezüglich der Verbandsvorstandssitzung, die der HFV am gestrigen Samstag virtuell abhielt, aufmerksam gelesen hat, der wird über folgenden Satz gestolpert sein: "In diesem Rahmen wurde von Vizepräsident Torsten Becker angemerkt, dass „ein Wechsel des Spielsystems der Senioren innerhalb dieser Saison ausgeschlossen“ ist." Er sagt im Grunde, dass der HFV beschlossen hat, die Saison 2020/21 entweder nach der Vorrunde zu beenden oder komplett durchzuspielen. Alle anderen Modelle wie nach der Vorserie eine Auf- und Abstiegsrunde zu spielen sind vom Tisch.

Für den HFV ist erst mal wichtig, im neuen Jahr die noch ausstehenden Spiele der Hinserie über die Bühne zu bringen, damit dann alle Mannschaften auf dem gleichen Stand sind. Danach soll es mit der Rückrunde weitergehen.

Die entscheidende Frage wird aber sein: Wann kann es weitergehen, denn sie wird maßgeblich davon abhängen, ob eine komplette Serie durchzuführen ist?

Das Spieljahr 2021 wird wohl kaum vor dem 01. März, eher sogar 01. April losgehen. Zwar hofft der HFV, dass man bereits im Januar oder Februar wieder starten darf, aber das dürfte unrealistisch sein, denn das letzte Wort hat immer noch die Politik, und so lange die Infektionszahlen so hoch sind, wird die Bundesregierung kein "Okay" für einen Trainings- und Spielbetrieb geben.

Die Fallzahlen werden nach den Erfahrungen der letzten Monate erst wieder zur wärmeren Jahreszeit sinken. Und der neue Impfstoff wird flächendeckend nicht vor Mitte 2021 zur Verfügung stehen.

Selbst wenn man ab dem 01. März wieder trainieren dürfte, müsste man ja den Mannschaften wenigstens drei Wochen Vorbereitungszeit zugestehen. Heißt, die noch ausstehenden Spiele der Vorserie könnten erst ab der letzten März-Woche absolviert werden, die Rückrunde also nicht vor April beginnen.

Was die Kreisligen des Schwalm-Eder-Kreises anbetrifft, so wird man unterscheiden müssen. Die A- und B-Ligen könnten, wenn es einigermaßen pünktlich losgeht, eine komplette Serie bewältigen. Bei der Kreisoberliga ist das doch eher unwahrscheinlich. Die SG Neukirchen/Röllshausen müsste noch 26 Spiele austragen, kaum durchführbar. Auf der anderen Seite: Bricht man die Saison 2020/21 nach der Hinserie ab, dann hätte Obermelsungen beispielsweise nur noch fünf Partien auszurichten.

Es wird also noch Redebedarf auf die Verantwortlichen zukommen.

Zumindest scheint der HFV bereit zu sein, die Serie über den 13. Juni hinaus bis zum 30. Juni fortsetzen zu lassen. Bis Juli aber wohl nicht, da man dann die Wechselfristen ändern müsste.