Bad Zwesten - Im "Ligen-Check" 2020/21 stellen wir heute die SG Bad Zwesten/Urfftal vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Kreisliga B3 und belegt nach der Hinrunde den dritten Rang. Als Übungsleiter ist Andreas Späth tätig.

Die Kurstädter hatten im zurückliegenden Sommer eine Menge Arbeit zu bewältigen. Zunächst galt es, in mühevoller Kleinstarbeit abzuklopfen, wie viele Spieler zur neuen Serie zur Verfügung stehen. Danach konnte entschieden werden, ob man eine- oder zwei Mannschaften meldet. Und vor allem, in welcher Liga man antreten wollte. Zu guter Letzt musste auch noch ein neuer Trainer gefunden werden, denn Andreas Käßner hatte diese Aufgabe lediglich kommissarisch übernommen.

Als die "To-Do-Liste" dann abgearbeitet war, entschieden sich die Verantwortlichen der SG, einen Neuanfang in der Kreisliga B3 zu wagen, eine Reserve zu melden und als neuen Trainer Andreas Späth eine Chance zu geben, eine interne Lösung. Dass dies alles sehr geräuschlos vonstatten ging, darf als positiv gewertet werden.

Positiv war auch der Verlauf der Hinserie bis zum vorzeitigen Abbruch Ende Oktober. Nur den beiden besser platzierten Teams der SG Landsburg (1:3) und der SG Brunslar/Wolfershausen II (2:3) musste sich die Elf um Torjäger Sebastian Priester (10 Tore) geschlagen geben, alle anderen Gegner wurden zum Teil deutlich bezwungen.

Die Meisterschaft wäre für Bad Zwesten/Urfftal auf alle Fälle noch machbar, obwohl man zum Hinrundenabschluss mit Kehrenbach/Günsterode und BoSiFreu noch zwei dicke Brocken aus dem Weg räumen müsste.

Wie Übungsleiter Späth die Hinserie bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:


Hallo Herr Späth, 2020 war ja ein mehr als außergewöhnliches Jahr. Was bleibt für Sie als Mensch hängen?

Späth: Menschlich gesehen sind die Tugenden Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt wieder in den Vordergrund gerückt. In krisenhaften Situationen rückt der Mensch enger zusammen, dieses Phänomen konnte man deutlich erkennen.

Als positiv veranlagter Mensch stemme ich mich gerne jeder Herausforderung entgegen und versuche immer dabei, das Beste aus der jeweiligen Situation herauszuholen.

Die resultierenden Erkenntnisse aus dem Jahr 2020 sind ganz einfach zu beschreiben: Es geht es immer weiter, manchmal nur anders.


Sportlich belegt Ihr zurzeit einen tollen dritten Platz in der Kreisliga B3. Wie lautet Ihr Fazit über die Vorrunde?

Späth: In der Vorrunde haben wir faire, interessante und torreiche Spiele absolviert, gegen Gegner, die wir vorher nur schwer einschätzen konnten. Leider haben wir zweimal unglücklich und schmerzhaft verloren, welches aber zum Lernprozess einer sehr jungen Mannschaft durchaus dazu gehört. Insbesondere das Spiel gegen die SG Brunslar/Wolfershausen II zeigte alle Facetten des Fußballs und war für den geneigten Zuschauer ein Leckerbissen.

Das Saisonziel der SGBZU ist weiterhin einen Platz im oberen Tabellendrittel zu erlangen und die Meisterschaft bis zum letzten Spieltag offen zu gestalten. Die absolvierten Spiele zeigen deutlich, dass wir hierfür das Potential haben und dies schaffen können.


Kommt die Winterpause zur rechten Zeit oder hätten Sie gerne noch etwas länger gespielt?

Späth: Natürlich hätten wir gerne weitergespielt und die Vorrunde gemäß Spielplan zu Ende gespielt. Anderseits erlangen wir durch die vorzeitige Winterpause ein zusätzliches Zeitfenster, um den Neuaufbau des Vereins im Hintergrund zu forcieren.


War die Entscheidung richtig, den Neuanfang in der B3 zu wagen?

Späth: Summiert man alle Faktoren zusammen, die ein Neuanfang mit sich bringt, komme ich nach wie vor in unserer Situation zu dem Entschluss, dass die Entscheidung richtig war und ist. Das Ziel ist es, den Verein langfristig zu stabilisieren und den Spielern eine fußballerische Perspektive in einem harmonischen Umfeld und gut organisierten Spielbetrieb bieten zu können. Dies alles immer unter nach dem Motto: Mit Leichtigkeit und Spaß zum Erfolg, gemixt mit einer Portion Disziplin und Motivation.


Wie überbrückt Ihr die Zeit bis zum Restrückrundenbeginn und was denken Sie, wann und wie wird es nächstes Jahr weitergehen?

Späth: Momentan bleibt uns nichts Anderes übrig, wie individuell die körperliche Fitness beizubehalten, bzw. für ambitionierte Spieler sie zu steigern. Fakt ist, sowie der Ball wieder rollen darf, werden wir wieder auf dem Platz stehen, um dem schönsten Hobby der Welt unsere Zeit zu widmen. Bis dahin wünschen wir allen eine gesunde und entspannte Zeit.