Melsungen/Pliezhausen - „Willkommen im Schönbuchstadion“ heißt es am Samstag für einige DLV-Spitzensportler sowie Athleten aus dem Bundes- und Landeskader beim Leichtathletik-Saisonauftakt in Pliezhausen bei Stuttgart. Für ihre erste Standortbestimmung auf dem Weg zum Saisonhöhepunkt müssen bei der 30. Auflage der „krummen Strecken“ die Athleten, ihre Trainer, die Offiziellen, Kampfrichter und Helfer einen aktuellen, negativen Coronatest vorlegen. Auch wenn keine Zuschauer vor Ort sein dürfen, können Leichtathletikfans die Rennen über einen Livestream auf sportdeutschland.tv verfolgen.

Bei den Frauen richtet sich der Fokus auf die Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo, die mit 17,50 Sekunden zeitgleich mit Sina Mayer und Laura Müller die Startliste der Frauen anführt. Für den hochkarätigen Lauf der WU20 wurde auch die 16-jährige Vivian Groppe (MT Melsungen) eingeladen. Die hessische U18-Sprintmeisterin steigt mit diesem 150m-Langsprint in die Freiluftsaison ein. Sie steckt zurzeit im Vorbereitungstraining für die deutschen Jugendmeisterschaften. Ursprünglich wollte sich Vivian bei diesen Titelkämpfen in Rostock Anfang August mit einer 200m-Zeit unter 24,20 Sekunden für die U18-Europameisterschaften empfehlen. Aber die EM in Rieti (Italien) fiel, wie schon im Vorjahr, dem Rotstift zum Opfer.

Die 16-jährige, die in diesem Jahr noch in der U18 starten kann, hat sich in Pliezhausen als Ziel gesetzt, ihre 150m-Bestzeit von 19,64 Sekunden zu pulverisieren und den 16 Jahre alten Kreisrekord von Xenia Achkinadze (ESV Jahn Treysa, 19,35 Sek.) anzugreifen. Das wird nicht einfach, denn die Witterungsverhältnisse können am Wochenende eine entscheidende Rolle spielen. „Ich hoffe auf Temperaturen um 20 Grad und leichtem Rückenwind, dann könnte es klappen“, sagte die Melsunger Gesamtschülerin zuversichtlich.

Mit dem Ausgang des Rennens wird sie aber nichts zu tun haben, denn die Favoritin für dieses Rennen ist Lara Steinbrecher (Magedburg). Die amtierende deutsche U18-Meisterin über 200 Meter, die altersbedingt in die U20 wechseln musste, lief auch mit 17,90 die schnellste Zeit. Maja Schorr sicherte sich im Vorjahr über 400 Meter die deutsche U18-Vizemeisterin. Die schnelle Jugendliche aus Saarbrücken steht mit 18,20 Sekunden als Zweite in der Meldeliste. Auch Sabrina Hafner (Erkheim) möchte sich für höhere Aufgaben empfehlen und ist mit 18,25 Sekunden gemeldet. Gespannt darf man auch auf Justine Wehner aus Magdeburg sein, die mit 18,45 auf Platz vier der Meldeliste steht. Die beiden hessischen Jugendmeisterinnen, Nele Kühn (Eintr. Frankfurt, 400 m) und Vivian Groppe (100 m), ergänzen das hochkarätige Feld als Fünfte und Sechste.

„Ich hoffe, dass im Sommer wieder Wettkämpfe im Schwalm-Eder-Kreis möglich sein werden“, sagte Alwin Wagner, der Vivian in Pliezhausen eine Zeit unter 19 Sekunden zutraut.


Text und Fotos: Alwin J. Wagner