Marburg - Im wichtigen Hessen-Abstiegsderby der German Football-League setzten die Marburg Mercenaries am Sonntag mit dem 56:27 gegen Frankfurt Universe ein deutliches Zeichen.

Dank der Sponsoren der Mercenaries, der Oberhessischen Presse, CSL Behring, Welcome Hotels und Intersport Begro erlebten die über 800 Zuschauer einen spannenden Family-Gameday. Gleich vier Maskottchen sorgten für Stimmung, die Kinder hatten ihren Spaß mit der Hüpfburgen-Landschaft und dem Kinderkarussell, es gab zahlreiche Stände und auf dem Spielfeld insgesamt 83 Punkte zu bestaunen.

Die Gäste aus Frankfurt hatten zahlreiche Fans und ihre Cheerleader dabei welche zusammen mit den Marburger Cheerleadern und riesigen CSL Behringer / #24 Leon Pitzki und #38 Sebastian Brand. (Foto: Stefan Tschersich)Mercenaries Ballons für einen tollen Rahmen bei Teameinlauf sorgten.                  

Die Mercenaries erwischten einen schlechten Start, gleich im ersten Spielzug mussten sie nach einem Fumble von Merlin Detroy den Ball an Universe abgeben. Universe nutzte diese Gelegenheit und ging durch ein Field Goal von Marius Duis mit 0:3 in Führung. Seit Kultkicker und ex Marburger Peter Müller das Coaching in Frankfurt übernommen hat, erweist sich der Frankfurter Kicker auch aus langen Distanzen als sehr treffsicher.   

Doch die Marburger ließen sich durch diesen frühen Rückstand nicht beeindrucken und spielten souverän ihre Angriffe mit einer ausgewogenen Balance aus Lauf – und Passspiel ab. Quarterback Sonny Weishaupt warf auf Niklas Fengler und Devon Smith, Marcus Cox zeigte sehenswerte Läufe und mit einem Trickspielzug auf Smith überraschte Marburgs Offense die Frankfurter Verteidiger zur 6:3 Führung. Kicker Lennard Treckmann, der an diesem Tag viel zu tun hatte, verwandelte alle Kicks zuverlässig, 7:3.             

Den folgenden Angriff der Gäste beendete Abräumer Amin Black mit einem Quarterbacksack. Sein Linebacker Kollege Logan Mobelini zeigte ebenfalls eine herausragende Leistung und stoppte immer wieder die Frankfurter Angriffe. Marburgs Offense macht jetzt kurzen Prozess, Lauf durch Detroy, dann Touchdownpass von Weishaupt auf Fengler, 14:3. Und so geht es auch im zweiten Quarter weiter. Weishaupt bedient Fabian Buchart, Cox sorgt mit seinen Läufen für viel Raumgewinn, Aaron Seward fängt knapp vor Frankfurts Endzone und Smith vollendet nach Pass von Weishaupt, 21:3.    

Doch die Frankfurter geben nicht auf und kämpfen unermüdlich, denn sie haben ihre Saisonplanung darauf ausgerichtet, Marburg zweimal zu schlagen und so selbst den GFL1 Verbleib zu sichern. Der quirlige Universe Quarterback Michael Landers, welcher Marburgs Defense an diesem Tag immer wieder Probleme machte, läuft dann selbst zum Touchdown, Duis erhöht, 21:10.

Marburgs Antwort folgt sofort mit einem 70 Yard Touchdown Lauf von Cox, 28:10. Jetzt zeigt Landers, dass er auch gut werfen kann, einem Touchdownpass auf Cedric Shepherd folgt noch eine Two Point Conversion von Randy Jones und es steht zur Halbzeit nur noch 28:18. Jetzt wurden Erinnerungen an das letzte Jahr wach, auch da führten die Mercenaries sehr deutlich und mussten sich am Ende dann noch knapp Universe geschlagen geben. Universe startete in die zweite Hälfte im Angriff #10 Devon Smith. (Foto: Stefan Tschersich)doch Landers Pass landete in den Armen von Marburgs Ballhawk Sebastian Brand, der auch in diesem Spiel seine mittlerweile übliche Interception fing.

Die nächsten Punkte erzielt wieder das Duo Weishaupt auf Smith, 35:18. Und dann zeigte auch die Defense, dass sie punkten kann. Mercenaries Cornerback Leon Pitzki krönt seine klasse Leistung an diesem Tag mit einer Interception, welche er postwendend wieder in die Frankfurter Endzone zurückträgt, 49:18. 

Im vierten Quarter sorgt Landers mit seinem zweiten Touchdownlauf für die nächsten Punkte, 49:24. Den Frankfurter Two Point Versuch vereitelt Noah Siebert. 

Die letzten Marburger erzielt Seward mit seinem Touchdowncatch von Weishaupt zum 56:24. Dann endete das Spiel wie es begonnen hatte mit einem Fieldgoal von Duis zum 56:27.

Bei aller Freude über diesen Heimsieg zeigte sich Weishaupt auch kritisch: „Wir wussten, dass es kein Selbstläufer wird“, sagte Weishaupt, lobte die Frankfurter für einen „starken Kampf“ und räumte ein, dass die 27 Punkte, die zugelassen wurden, „mehr sind, als wir erwartet hatten“. Weishaupt brachte 16 von seinen 20 Pässen an und erzielte damit 298 Yards und fünf Touchdowns ohne Interception.

Headcoach Augie Stevens betont den besonderen Stellenwert dieses Spieles und freut sich bereits auf das Rückspiel nächste Woche. "Dies war ein sehr wichtiges Spiel für unser Programm. Die Spieler wussten, dass wir dieses Spiel unbedingt gewinnen mussten, um unsere Position in der GFL1 zu halten, dass unsere Gegner uns aus demselben Grund alles abverlangen würden, und dass die Erinnerung an die Niederlage gegen dieses Team in der letzten Saison noch frisch war. Ich bin sehr stolz darauf, wie die Offensivspieler das neue System in so kurzer Zeit erlernt haben, und wir sind bereit, uns nächste Woche wieder daran zu machen, Frankfurt zu schlagen."

Und Stevens blickt bereits weiter:  "Ich habe den Männern nach dem Spiel gesagt, dass wir jetzt aufatmen können, dass wir jetzt etwas haben, worauf wir aufbauen können. Wir sind ein Stück näher dran, zu wissen, was Marburger Football ist und noch werden kann. Das kann ein Funke sein, der, wenn er richtig genährt wird, zu einem Feuer werden kann."

Die Spieler wurden nach dem Spiel von den Fans gebührend gefeiert und gerade für die GFL Newcomer war es eine ganz neue Erfahrung nach Autogrammen und gemeinsamen Fotos gefragt zu werden. Diesen Wünschen kamen alle gerne nach.