Geismar - Im "Ligen-Check" 2020/21 stellen wir heute die SG Geismar/Züschen vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Kreisliga A1 und belegt nach der Hinrunde den sechsten Rang. Als Übungsleiter ist Matthias Fennel tätig.

Für Geismar/Züschen begann die Saison eigentlich verheißungsvoll. Die ersten beiden Partien wurden souverän gewonnen und man schien auf dem richtigen Weg. Doch am dritten Spieltag setzte es bei der SG Beiseförth/Malsfeld die erste Niederlage, zwei weitere folgten und dann auch die Entlassung vom Coach Markus Hawlitschek. Eine Entscheidung, die dem Verein wohl nicht leicht gefallen war.

Es folgte ein alter Bekannter bei der SG: Matthias Fennel. Mit ihm wurden aus den verbliebenen drei Begegnungen immerhin zwei gewonnen, darunter der Überraschungssieg über den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer TuSpo Guxhagen.

In der Meisterschaft ist für die Truppe um Kapitän Pascal Feyh von Platz eins bis Rang neun noch alles drin.

Wie man bei der SG die Hinserie bewertet, verriet uns der 1. Vorsitzende des SV Züschen Ingo Link.

Hier sein Interview:


Hallo Herr Link, die Vorrunde war sehr wechselhaft. Gute Ergebnisse wechselten sich mit eher mäßigen ab. Wie lautet Ihr Fazit?

Link: Die Saison begann für die erste Mannschaft sehr positiv mit zwei Siegen, ehe drei Niederlagen in Folge die Stimmung verhagelten. Doch die darauffolgenden Resultate machen Mut für den weiteren Saisonverlauf. Auch bei der Zweiten ließ sich am Ende ein Aufwärtstrend erkennen.

Insgesamt war es sicherlich nicht die Vorrunde, die wir uns gewünscht hatten, aber unterm Strich ist nach acht Spieltagen noch nichts passiert und die Ausgangslage für eine Fortsetzung der Saison nicht schlecht.


Mitte Oktober habt Ihr den Trainer gewechselt. Die richtige Entscheidung?

Link: Es war eine ausgesprochen schwere Entscheidung, doch ich denke, es war am Ende die richtige. Die Stimmung und die Motivation in der Mannschaft sind zuletzt wieder sehr gut gewesen und die jüngsten Ergebnisse bestätigen das. Gerade im Spiel gegen den damaligen Spitzenreiter Guxhagen hat unsere Erste eine herausragende Teamleistung gezeigt. Die positive Stimmung macht sich auch in den Ergebnissen der Reserve bemerkbar, die endlich die ersten Punkte einfahren konnte und seither ungeschlagen blieb.


Kommt die Winterpause zur rechten Zeit oder hätten Sie gerne noch etwas länger gespielt?

Link: Glücklicherweise gab es in der A1 und B1 keine Corona-bedingten Spielabsagen. Das ist sicherlich auch der Verdienst der Vereinsverantwortlichen, die offensichtlich gute Arbeit bei den Hygienekonzepten und deren Umsetzung geleistet haben. Doch auch die Spieler haben mit ihrem verantwortungsbewussten Handeln dazu beigetragen. An dieser Stelle einmal ein großes Lob und vielen Dank an alle! Auch deshalb hätten wir unsere verbleibenden zwei Spiele gerne noch ausgetragen. Die zuletzt guten Ergebnisse haben unsere Spieler natürlich auch ein Stück weit beflügelt und wir hätten den Schwung gerne mitgenommen, zumal es zwei Heimspiele gewesen wären.

Parallel dazu haben jedoch alle auch mitbekommen, wie viele Spiele in anderen Ligen abgesagt werden mussten und so macht die allgemeine Aussetzung der Saison durchaus Sinn. Wir als Vereine haben gegenüber unseren Mitgliedern und Spielern auch eine Fürsorgepflicht und daher unterstütze ich die Entscheidung des HFV und der Bundesregierung. Wenn es uns nicht zuletzt auch finanziell sehr schmerzt, so gibt es doch auch immer noch Wichtigeres als Fußball.

Da sich in der A1 nur elf und in der B1sogar nur zehn Mannschaften befinden, gehe ich davon aus, dass die abgesetzten Spiele der Hinrunde auch problemlos im neuen Jahr nachgeholt werden könnten.


Was ist in der Restrückrunde noch drin?

Link: In der A1 ist es zurzeit sehr eng: Chattengau/Metze führt die Tabelle mit 15 Punkten an, KiLoHa II steht mit nur fünf Punkten weniger auf dem 9. Platz. Wir belegen mit zwölf Zählern derzeit den 6. Rang, haben aber bereits ein Spiel mehr als die meisten. Gegen Guxhagen hat unsere Mannschaft bewiesen, dass sie das Potenzial hat, vorne mitzumischen. Hier ist also noch alles drin und ich glaube, dass es bis zum Schluss spannend bleiben wird.

Auch bei der Zweiten gibt es noch Luft nach oben, sodass eine Platzierung im Mittelfeld in Reichweite ist.


2020 war ja ein mehr als außergewöhnliches Jahr. Was bleibt für Sie als Mensch hängen?

Link: Ja, 2020 war und ist ein Jahr mit vielen Höhen und Tiefen. Vor allem die Corona-Pandemie hat das Ganze natürlich großflächig überschattet und führte in der Bevölkerung zu langen Gesichtern und viel Unmut. Gleichzeitig hat sich gezeigt, dass man die unerwarteten Herausforderungen und schwierigen Situationen mit innovativen Ideen und konstruktiver Zusammenarbeit bewältigen kann. Das hat sich für mich auch auf den Sportplätzen gezeigt. Anfangs war ich sehr nervös, wie die notwendigen Maßnahmen bei den Zuschauern ankommen würden. Doch 99% der Besucher waren sehr verständnisvoll und haben die ungewohnten Richtlinien vorbildlich eingehalten. Das war für mich als Vereinsverantwortlichen eine große Erleichterung und ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich bei allen Zuschauern, Fans und Unterstützern zu bedanken! Auch meinen Vorstandskollegen vom SV Blau-Weiß Züschen und der SG Geismar/Züschen möchte an dieser Stelle nochmals ausdrücklich danken!