Hamburg - Das Spiel Handball Sport Verein Hamburg gegen die MT Melsungen am Sonntag in Hamburg wurde in der 24. Minute aufgrund eines medizinischen Notfalls auf der Tribüne abgebrochen. Zu dem Zeitpunkt führte die MT gegen den Aufsteiger mit 11:8. Wie das Spiel gewertet, beziehungsweise, ob es neu angesetzt wird, entscheidet die Spielleitung der HBL. Bei dem Notfall handelt sich offenbar um den Familienangehörigen eines Hamburger Spielers.

Die MT Melsungen, in Hamburg angetreten ohne die verletzten Finn Lemke und Tobias Reichmann und den erkrankten Yves Kunkel, dafür aber mit Blitzverpflichtung Gleb Kalarash, kam mit dem 0:1 durch Arnar Arnarsson gut in die Partie. Die Gastgeber antworteten eineinhalb Minuten später mit dem Ausgleich durch Rechtsaußen Erik Andersen.

Als Elvar Örn Jonsson nach knapp vier Minuten eine Zeitstrafe absitzen musste, nutzte der HSV die Überzahl und Lukas Ossenkopp traf zur 3:2-Führung. Dann setzte die MT zu einem Zwischenspurt und einem sauberen 4:0-Lauf an. Arnar Arnarsson, erneut stark angespielt von Kai Häfner, Timo Kastening per Siebenmeter, Kai Häfner von Halbrechts und erneut Timo Kastening, diesmal per Tempogegenstoß, sorgten für einen Drei-Tore-Vorsprung (3:6, 10.).

Und auch in der Folge behielt Melsungen das Heft des Handelns in der Hand, ließ die Hausherren nie mit mehr als zwei Toren herankommen. Vor allem, weil die Abwehr effektiv arbeitete und dahinter mit Nebojsa Simic ein aufmerksamer Keeper agierte. Zwischenzeitlich kam auch Neuzugang Gleb Kalarash zu einigen Kurzeinsätzen in der Hintermannschaft.

Das Angriffsspiel der Nordhessen war durch viel Bewegung gekennzeichnet. Domagoj Pavlovic als Spielmacher entfaltete den nötigen Druck und schaffte so Gelegenheiten für seinen Nebenleute – etwa für André Gomes, der inzwischen für Julius Kühn gekommen war, für Kai Häfner oder Arnar Arnarsson.

In Hamburgs Offensivreihe konnten sich lediglich die Halblinken Finn Wullenweber und später Azat Valiullin in Szene setzen. Auf der rechten Seite indes hatte der Ex-Melsunger Jan Forstbauer kein Wurfglück.

Insofern entsprach die 11:8-Führung für die MT nach 23:19 gespielten Minuten absolut dem Spielverlauf und den Kräfteverhältnissen. Das war der Zeitpunkt, als die Schiedsrichter das Spiel zunächst unterbrachen. Der Grund: Auf der Tribüne gab es einen medizinischen Notfall, bei dem ein Zuschauer zusammengebrochen war.

Die Unterbrechung dauerte rund 20 Minuten. Die Mannschaften waren inzwischen in die Kabinen gegangen. Nachdem der Zuschauer wieder zu Bewusstsein gekommen war und zur weiteren Behandlung abtransportiert werden konnte, sollte eigentlich das Spiel nach einer kurzen Aufwärmphase fortgesetzt werden. Die MT-Spieler waren dazu bereits auf das Spielfeld zurückgekehrt. Die HSV-Akteure jedoch nicht. Die Verantwortlichen des Gastgebers gaben dann an, dass sich ihre Mannschaft doch nicht in der Lage fühle, weiterzuspielen. So brach der HBL-Delegierte Matthias Brauer die Partie ab. Wie nun weiterverfahren wird, muss die Spielleitung der HBL entscheiden.

Die MT Melsungen wünscht dem betreffenden Zuschauer eine rasche und vollständige Genesung! Bei der Person soll es sich um den Angehörigen eines Hamburger Spielers handeln, wie HSV-Präsident Marc Evermann abschließend im SKY-Interview bekanntgab.


Statistik:

HSV Hamburg: Bitter (4 Paraden), Vortmann (n.e.) – Schimmelbauer, Mortensen, Tissier, Späth, Weller, Ossenkopp 1, Andersen 2, Bauer, Forstbauer, Wullenweber 3, Bergemann, Kleineidam, Theilinger, Valiullin 1 – Trainer Torsten Jansen.

MT Melsungen: Simic (5 Paraden), Heinevetter (n.e.) – Maric, Kühn 4, Beekmann, Jonsson 1, Arnarsson 3, Allendorf 1, Gomes 1, Kalarash, Häfner 2, Petersson, Kastening 2/1, Pavlovic 1, Kuntscher – Trainer Roberto Garcia Parrondo.

Schiedsrichter: Nils Blümel / Jörg Loppaschewski (beide Berlin)

Zeitstrafen: 4 Min. – 4 Min. (Späth, Ossenkopp – Jonsson, Kühn)

Strafwürfe: 0/0 – 1/1

Zuschauer: ca. 3.000, Sporthalle Hamburg


Das nächste Spiel:

Mi, 10.11.21, 19:05 Uhr, MT Melsungen – GWD Minden, Rothenbach-Halle Kassel