Ulm - Das letzte Meisterschaftsspiel des Jahres in der Fußball-Regionalliga, die Ulmer Spatzen können ihre Siegesserie nicht fortsetzen und verlieren gestern zu Hause gegen den KSV Hessen Kassel mit 1:2 (0:1).

Holger Bachthaler hatte sein Team gegenüber dem 4:0-Auswärtssieg beim FC Bayern Alzenau auf zwei Positionen verändert: Für Marcel Schmidts und Nicolas Jann rückten Jonas Kehl und Adrian Beck in die Anfangsformation.

Im nebligen Donaustadion agierten die Kasseler im 4-3-3-System, der SSV begann im gewohnten 4-4-2.

Zunächst tasteten sich beide Teams ab, in der Anfangsphase waren nennenswerte Szenen noch Mangelware, auch weil der KSV defensiv gut steht. Die Ulmer versuchen spielerische Lösungen zu finden und die Kette der Gäste zu durchbrechen. Nach 30 Minuten schaffen es die Spatzen häufiger ins letzte Drittel, richtige hochkarätige Chancen entstehen dadurch aber nicht.

Stattdessen geht Kassel in der 35. Minute nach einem Eckball in Führung, dieser fliegt in den Strafraum wo weder ein Ulmer noch ein Gästespieler zum Ball geht sodass Mahir Saglik nur noch zum 1:0 einschieben muss.

Die größte Chance der ersten Halbzeit hatte Tobias Rühle quasi mit dem Pausenpfiff, als der Ball auf Umwegen zu ihm kam, er war aber etwas überrascht und sein Abschluss flog über das Tor.

Im zweiten Durchgang drängten die Spatzen weiter auf den Ausgleich. Burak Coban schloss zwei Mal ab, zunächst ging der Ball über das Tor (51.), dann links vorbei (53.).

Der SSV tut sich weiterhin schwer gegen tiefstehende Gäste, die sich größtenteils auf das Verteidigen beschränkten. Erst nach 75 Minuten tauchte der eingewechselte Steffen Kienle nach schönem Lupfer von Robin Heußer vor Maximilian Zunker auf und versenkte den Ball zum Ausgleich.

Die Freude darüber wehrte aber nur kurz, denn nur drei Zeigerumdrehungen später nahm sich Ingmar Merle aus knapp 25 Metern ein Herz, sein seitlicher Schuss war so platziert, dass Max Reule im Ulmer Tor nicht mehr parieren konnte.

In der Schlussphase warf der SSV alles nach vorne, hatte in der 85. Minute eine Doppelchance und in der Nachspielzeit auch noch die Gelegenheit zum Ausgleich, am Ende sollte es aber zu keinem weiteren Treffer kommen.

Fazit: Trotz mehr Ballbesitz und einigen guten Chancen nimmt der KSV Hessen Kassel die Punkte aus Ulm mit. Gegen leidenschaftlich verteidigende Gäste fehlt den Spatzen am gestrigen Tag die letzte Idee und ein quäntchen Glück.


Stimmen zum Spiel:

Holger Bachthaler (Trainer SSV Ulm): "Wir sind mit dem Ziel angetreten Kassel zu schlagen, das haben wir nicht geschafft und deshalb ist die Enttäuschung riesengroß. Für geht es in der Liga darum Spiele zu gewinnen und mit anderen Dingen muss man sich nicht beschäftigen. Der Gegner schießt heute zwei oder drei Mal aufs Tor und wir haben einen hohen Aufwand betrieben und hatten gute Abschlussmöglichkeiten. Man muss zur richtigen Zeit die Spiele gewinnen, deshalb sind wir für die Situation selber verantwortlich."


Ulm: Reule - Kehl (74. Gashi), Geyer, Reichert, Stoll - Heußer, Sapina, Coban, Beck (61. Jann) - Rühle, Higl (66. Kienle).

KSV: Zunker - Mißbach, Urban, Nennhuber, Brandner - Meha, Schwechel (67. Merle), Brill, Bravo Sanchez - Saglik (88. Fischer), Schmeer.


von Max Rieck