Kassel - 600 Spiele für einen Verein sind ein Meilenstein, den nicht viele Akteure erreichen. In der langen Historie des Kasseler Eishockeys haben dies bislang nur Sven Valenti und Manuel Klinge erreicht. Heute Abend erhalten die beiden Zuwachs zu ihrem elitären Club. Denn dann absolviert auch Michael Christ sein 600. Spiel in blau-weiß.

Christ, Ende März 1989 in Kassel geboren, stand das erste Mal mit 5 Jahren in der Kasseler Aue auf Kufen. Ein Jahr später meldeten seine Eltern ihn bei der EJK an – der Beginn einer beachtlichen Karriere. Nach insgesamt neun Jahren im Kasseler Nachwuchs wechselte der quirlige Stürmer in die Talentschmiede der Adler Mannheim. Drei Jahre ging Christ für die Jungadler aufs Eis und spielte parallel auch in der deutschen U17-U19 Nationalmannschaft.

2007 zog es ihn zurück zu seinem Heimatverein. Michi, wie er von Fans und Mitspielern genannt wird, konnte sich unter Trainer Richer vermehrt durchsetzen und avancierte zum Stammspieler. Gleich in seiner ersten Profi-Saison gewann der Kasseläner die Zweitligameisterschaft und stieg mit den Huskies in die DEL auf. Nach zwei weiteren Jahren in blau-weiß folgte im Sommer 2010 mit dem DEL-Aus der Huskies auch der Abschied von Michi aus seiner Heimat. Er heuerte bei den Eispiraten Crimmitschau an, für die Christ zuvor auch als Förderlizenzspieler auflief. Doch nach nur einer Saison in Westsachsen kam der Linksschütze wieder zurück in die Heimat. Nach drei erfolgreichen Jahren in der Oberliga stieg Christ 2014 mit den Huskies in die DEL2 auf.

Für Huskies-Geschäftsführer Joe Gibbs war er zusammen mit den anderen „Kasseler Jungs“ stets ein Grundpfeiler in der Kaderplanung. „Michi ist ein absoluter Führungsspieler und Leader auf dem Eis. Er ist ein Kämpfer, der nie aufgibt und immer alles für seinen Club gibt“, beschreibt ihn Gibbs. „Ich gratuliere ihm zu 600 Spielen für die Huskies. Diese Zahl drückt einmal mehr seine Verbundenheit zum Kasseler Eishockey aus.“

In den vergangenen Jahren übernahm Christ mehr und mehr Verantwortung auf dem Eis und in der Kabine. Seit über sechs Jahren trägt er daher auch das „A“ für den Assistenzkapitän auf der Brust. Diese Eigenschaften schätzt auch sein aktueller Trainer Tim Kehler. „600 Spiele für einen Club sind eine unglaubliche Leistung. Die Kassel Huskies haben in den vergangenen 14 Jahren einige Höhen und Tiefen, verschiedene Liegen, Trainer und Spieler gehabt. Die Konstante dabei ist Michi Christ“, honoriert der Huskies-Trainer Christs Leistungen. „Er ist von einem jungen, kraftvollen Spieler zu einem erfahrenen Leader in unserer Kabine geworden. Michi hat sein Spiel über die Jahre angepasst und ist aktuell einer der besten Checking-Spieler sowie ein exzellenter Unterzahlspieler. Doch das wichtigste ist, dass er ein Vorbild für alle unsere jüngeren Spieler ist, der ihnen zeigt wie man Arbeitet und was es braucht, um ein Champion zu sein. Herzlichen Glückwunsch Michi.”

Christ ist aber nicht nur in der Kabine der Huskies ein gefragter Mann. Denn auch bei den Fans ist Michi sehr beliebt. Sein Trikot mit der Nummer 13, die er in Anlehnung an Mike Millar trägt, ist seit Jahren ein Renner bei den blau-weißen Anhängern. Die hätten „ihren“ Michi sicherlich auch gerne zu seinem 600. Spiel für die Huskies in der Eissporthalle gratuliert. Nur leider ist dies aktuell nicht möglich.

Der Jubilar sagt selbst zu seiner blau-weißen Karriere: „Für mich persönlich ist es natürlich etwas besonders sich als Eigengewächs in diese Liste einzutragen. Und das dazu bei einem Traditionsclub mit unheimlich viel Geschichte. Damit habe ich mich zwar vorher nie mit beschäftigt, freut mich aber unheimlich. Ich war früher Fan und habe selbst den Großen wie Mike Millar zugejubelt. Dann habe ich schon den Weg als Profi-Sportler gesucht, aber nie gedacht, dass ich einen Großteil meiner Karriere in Kassel verbringe. Dazu habe ich drei Meisterschaften feiern dürfen, was nicht viele Spieler erreichen.“

Der vierte Titel könnte für Christ und die Huskies am Ende der Saison warten. Dann könnte Michi Christ auch zum zweiten Mal nach 2008 mit seinen Huskies in die DEL aufsteigen.