Schwalm-Eder - "Die Tabelle lügt nicht", hat Otto Rehhagel ein mal gesagt. Aber ist dem wirklich so? Ist die Reihenfolge korrekt wiedergegeben, wenn der Erste beim Zweiten 1:5 verliert, oder der Dritte beim Schlusslicht mit 0:4 untergeht? In der heutigen Zeit ist eine Bewertung der tatsächlichen Leistungsstärke der Teams nicht einfach, beinahe an jedem Spieltag fehlen wichtige Akteure. Wenn man dann zum falschen Zeitpunkt auf zwei drei Stammspieler verzichten muss, kann es im Tableau ganz schnell ein zwei Ränge nach unten gehen. Wir haben uns dennoch bemüht, die Hinrunde in der Fußball-Kreisoberliga so zu bewerten, wie es ihr gerecht wird.

An der Tabellenspitze liegt die SG Kirchberg/Lohne/Haddamar, vier Punkte vor dem TSV Obermelsungen und der SG Neukirchen/Röllshausen, die beide jeweils 33 Zähler aufweisen, Omeg allerdings mit einem Spiel weniger. Es folgen der TSV Wabern II (29 Punkte) und der FV Felsberg/Lohre/Niedervorschütz (28, auch erst 16 Spiele), die man auch noch zum Kreis der Aufstiegsanwärter zählen muss. Mit diesem Quintett als Titelfavoriten war schon zu Saisonbeginn zu rechnen.

Das Mittelfeld wird von der SG Englis/K./A. angeführt. Unerwartet steht die Hohmann/Kleinmann-Truppe dort nicht, schon im Vorjahr belegte sie einen guten achten Tabellenrang.

Die SG Antrefftal/Wasenberg war dem Abstieg in der vergangenen Spielzeit nur hauchdünn entronnen, dennoch kommt die gute Platzierung heuer nicht ganz überraschend, denn die Schwälmer verstärkten sich im Sommer viel versprechend.

Körle ist - auch aufgrund der tragischen Vorkommnisse um den den Tod ihres jungen Torhüters - nur schwer zu bewerten, zudem haben die 69er noch zwei Partien mehr auszutragen, können in der Tabelle also noch an Wabern II vorbeiziehen.

Die SG Uttershausen/Lendorf hatten nicht wenige "Experten" deutlich weiter unten eingeschätzt, dafür die SG Ohetal/Frielendorf und den VfB Schrecksbach etwas weiter oben.

Der TuSpo Guxhagen war auch ganz nahe am Tod des Torhüters vom FC Körle dran, denn dieser stammt eigentlich aus ihrem Verein, sodass eine objektive Bewertung auch hier schwer fällt. Alles in allem kann der Neuling aber mit der Vorrunde zufrieden sein.

Wo die Abstiegszone beginnt, hängt natürlich von der Anzahl der Absteiger ab, und die könnte, wie schon im Vorjahr, hoch sein. Aktuell kämen drei Absteiger aus der Gruppenliga in die KOL Schwalm-Eder. Bedeutet, es müssten vier Teams runter in die A-Klasse. Plus, dass der Fünftletzte Relegation spielen würde. Demzufolge fängt der Bereich der bedrohten Vereine schon bei der SG Uttershausen/Lendorf an.

Ganz eng wird es also für den TSV Schwarzenborn, die SpVgg Zella/Loshausen, die SG Immichenhain/Ottrau und den FC Domstadt Fritzlar. Gewinnt Schrecksbach sein Nachholspiel gegen Körle, wären es für Schwarzenborn bereits sechs Zähler zum rettenden Ufer. Aber alles rechnen hilft nichts, es muss um jeden Punkt gekämpft werden, denn jeder Platz kann in der Endabrechnung wichtig sein.

Jetzt ist eh erst mal abschalten angesagt und die Weihnachtszeit genießen!

SG Immichenhain/Ottrau fairste Mannschaft

Gänzlich ohne Feldverweis (Rote Karte, Zeitstrafe) ist nicht eine Mannschaft ausgekommen. Die SG Immichenhain/Ottrau hatte alles in allem das fairste Team.

Furkan Eker führt Torschützenliste an

Gleich elf Spieler haben schon zehn oder mehr Tore erzielt. An der Spitze liegt Furkan Eker vom TSV Obermelsungen, gefolgt von Ricardo Seck (16/SG Neukirchen/Röllshausen) und Fabian Große (16/SG Uttershausen/Lendorf).

Hier alle Torschützen nach der Hinrunde: