Kleinenglis - Im "Ligen-Check" 2021/22 stellen wir heute die SG Englis/K./A. vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Kreisoberliga und belegt nach der Hinrunde den elften Rang. Als Übungsleiter ist Thorsten Hohmann tätig.

Nach Platz sechs in der nicht voll aussagekräftigen vergangenen Spielzeit hatte man sich rund um die Möller-Arena bestimmt mehr erhofft als die 15 Punkte, die es dann nach der Hinserie geworden sind.

Zumal die Saison mit drei Siegen sowie einem Remis aus den ersten sechs Spielen auch sehr gut anfing, aber ab Mitte September begann eine schlimme Serie von acht sieglosen Spielen (sechs Niederlagen), die das Team ganz tief in den Tabellenkeller spülte.

Dabei war die Truppe um Torjäger Andrej Lang (10 Tore) stets auf Augenhöhe, verlor die meisten Partien nur mit ein, maximal zwei Toren Unterschied. Aber am Ende fehlten halt die Ergebnisse und so zog Trainer Dennis Enzeroth nach der 0:2-Niederlage in Immichenhain, als man ebenfalls ebenbürtig und dicht am Auswärtspunkt dran war, die Reißleine und stellte seinen Posten zur Verfügung.

Der Coach der Reserve und Torwarttrainer Thorsten Hohmann übernahm. Zunächst nur bis zur Winterpause, aber als die Resultate wieder besser wurden, vereinbarten die SG und Hohmann, in der Formation erstmal bis zum Saisonende weiterzumachen.

Wie Coach Hohmann die Hinrunde bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:


Hallo Herr Hohmann, sportlich belegt Ihr zurzeit den elften Platz in der Kreisoberliga. Wie lautet Ihr Fazit über die Vorrunde?

Hohmann: Wir brauchen da nicht groß drum herumreden, natürlich haben wir uns zu Saisonbeginn mit dem neuen Trainer Dennis Enzeroth und den Neuzugängen Andrej Lang und Kevin Krahn einen anderen Saisonverlauf vorgestellt. Dabei war der Start noch gut mit zehn Punkten aus fünf Spielen. Aus verschiedenen Gründen (inkonstante Leistungen, Verletzungen, berufsbedingte Ausfälle) hat sich die Vorrunde dann so entwickelt, dass wir sechs Spiele in Folge gar nicht gewinnen konnten und teilweise wirklich schwache Auftritte hingelegt haben, was darin mündete, dass Dennis Enzeroth den Trainerposten niederlegte.

Nach der interimsweisen Übernahme haben wir uns wieder als Team zusammengefunden und einen neuen Spirit entwickelt. Leider haben wir zunächst gegen Obermelsungen, nach einem sehr guten Spiel, noch kurz vor Schluss verloren. Anschließend mussten wir bei der SG Zella/Loshausen fast 70 Minuten in Unterzahl spielen, waren aber die spielbestimmende Mannschaft, was den Teamgeist der Mannschaft nachweislich gezeigt hat. Hier haben wir ebenfalls kurz vor Schluss noch einen Gegentreffer bekommen, sodass noch kein Sieg dabei heraussprang. Aber dann haben wir uns zu Hause im Derby gegen die SG Uttershausen/Lendorf den ganzen Frust von der Seele geschossen (9:2) und waren auch gegen den Favoriten SG Neukirchen/Röllshausen über 90 Minuten die bessere Mannschaft, verloren aber kurz vor Schluss sehr unglücklich, da die Gäste lediglich zwei Mal im gesamten Spiel aufs Tor schossen, mit 1:2.

Obwohl wir rein auf dem Papier mit vier Punkten aus den letzten vier Spielen keine besonders gute Ausbeute hatten, formten diese Spiele das Team wieder zu einer Einheit und machen große Hoffnung auf eine erfolgreiche Rückrunde.


Was war gut und wo muss sich Ihr Team noch verbessern?

Hohmann: Der Teamgeist, der uns die ganzen letzten Jahre ausgezeichnet hat, ist absolut wieder vorhanden. Das Team ist auf und neben dem Platz eine eingeschworene Truppe. Sportlich müssen wir einfach noch etwas an der Konstanz arbeiten und verbessern kann man sich generell immer. Defensiv stehen wir oft sehr gut, was auch am Torverhältnis zu erkennen ist, in der Offensive haben wir teilweise noch zu wenig aus den reichlich vorhandenen Chancen gemacht. Als Team können wir noch im taktischen Bereich zulegen, das können wir uns aber auch gemeinsam erarbeiten!


Was ist für Euch jetzt noch drin in der Meisterschaft?

Hohmann: Wir werden mit Sicherheit eine gute Rückrunde spielen, davon bin ich fest überzeugt. Das Potenzial der Mannschaft ist wesentlich höher als der aktuelle Tabellenplatz es aussagt. Daher denke ich, dass wir auf jeden Fall auf einem einstelligen Tabellenplatz landen werden und noch den ein oder anderen Platz gut machen können. Auch die ein oder andere Mannschaft der oberen Tabellenplätze können wir hoffentlich noch ärgern.


Wer wird Meister?

Hohmann: Meister wird definitiv der TSV Besse. Dort wird seit Jahren eine gute Arbeit geleistet, was auch daran deutlich wird, dass der TSV unsere überragende Serie von ungeschlagenen Spielen noch toppen konnte. Die Vorentscheidung könnte ja auch schon direkt am 06.03.2022 fallen, wenn Besse auf Neukirchen/Röllshausen trifft.

Spielerisch der beste Gegner diese Saison war bisher der TSV Obermelsungen, wo auch seit Jahren eine hervorragende Arbeit geleistet wird und dies ohne finanzielle Aufwendungen. Jedoch ist der Rückstand auf Besse schon zu groß, um wirklich noch den großen Coup zu landen.


Sie bleiben erst mal bis zum Sommer Trainer in Kleinenglis. Wie geht es dann weiter bei der SG? Können Sie sich vorstellen, auch kommende Saison hauptverantwortlicher Trainer der SG Englis/K./A. zu sein?

Hohmann: Wir haben klar vereinbart, dass wir schauen, wie die Rückrunde läuft, bevor wir dann - aber rechtzeitig - eine Entscheidung treffen, wie es im Sommer im Verein weitergeht. Daher sind wir bei dem Thema aktuell ganz entspannt.

Natürlich kann ich mir vorstellen, über den Sommer hinaus weiterzumachen, da die gesamte Mannschaft menschlich überragend ist, sportlich viel Potenzial besitzt und alle voll mitziehen und auch hinter mir stehen.

Ich stelle mich da aber voll und ganz in den Dienst des Vereins. Sollte die Analyse ergeben, dass ein Wechsel auf der Trainerposition sinnvoller ist, bin ich der Letzte, der Stunk machen würde und gehe diesen Weg voll mit.


Hessensport24 bedankt sich für das Interview und wünscht der SG alles Gute für die Rückrunde 2021/22!