Bad Zwesten - Im Spitzenspiel der Fußball-Kreisliga B3 unterlag die SG Bad Zwesten/Urfftal am Sonntag zu Hause der Gruppenliga-Reserve der SG Brunslar/Wolfershausen knapp mit 2:3 (0:1).

Dieses Spitzenspiel hatte alles, viele Tore, rassige Zweikämpfe, mehrere Platzverweise und einen Foulelfmeter, aber eins nachdem anderen…

Aufgrund der kurzfristigen Absage durch Michel Pfeiffer (berufsbedingt), René Löffler (nach Verletzung noch Trainingsrückstand) und einem angeschlagenen Sebastian Priester (kam in der 2. Hälfte von der Bank), ging man mit Mike Stöcker und überraschender Weise mit Andreas Käßner mit einem sehr erfahrenen Angriffsduo in diese Partie.

Die erste Möglichkeit dann nach gut 10 Minuten als Julius Bodemeyer, von Käßner auf die Reise geschickt, im Abschluss scheiterte. In der 18. Minute hatte Mike Stöcker die nächste Gelegenheit, ließ diese Chance aber ungenutzt. Danach kamen die Gäste immer besser in tritt und erspielten sich nach und nach mehr Spielanteile und Tormöglichkeiten. In der 29. Minute hatte die SG Glück, als Torwart Tom Langbein bei einem Rettungsversuch knapp außerhalb des Strafraums den Ball mit der Hand spielte, aber die Schiedsrichterin nur auf Freistoß und Gelbe Karte entschied.

Acht Minuten später war es dann aber passiert, ein Angriff über die linke Seite der SG Brunslar/Wolfershausen II konnte erfolgreich bis zum Ende gespielt werden und Maximilian Siebert tunnelte per Grätsche aus Nahdistanz Langbein im Tor der Gastgeber und erzielte das nicht ganz unverdiente 1:0 für seine Farben.

Zur Pause kam dann wie abgesprochen Sebastian Priester für Käßner in die Partie und sollte nochmal 45 Minuten Dampf machen. Gesagt getan … nun begannen wohl die spielerisch besten 15 Minuten dieser Serie für die Kurstädter, der Gegner wurde tief in die eigene Hälfte gedrängt und man erspielte sich Chance um Chance. In der 55. Minute klatschen zwei dieser Versuche je einmal an Pfosten bzw. Latte, man war sogar ab der 57. Spielminute mit einem Mann mehr am Platz, Maximilian Böttcher sah die Ampelkarte, aber das Ding wollte einfach nicht rein.

Und so kam es wie es kommen musste… in der 60. Spielminute unterlief einem Abwehrspieler der SG BZU ein folgenschwerer Lapsus, als er den Ball ins Toraus klären wollte, mit dem Standbein den Ball etwas touschierte und danach den Ball im eigenen Tor unhaltbar für Langbein versenkte.

Danach brauchte die Truppe von Trainer Andreas Späth erst einmal einen kurzen Moment, um sich von diesem Schock zu erholen. In der 72. Spielminute dann die nächste Großchance durch Nico Grochowski, leider schoss er den Ball freistehend über das Tor. Vier Minute später die nächste Möglichkeit, doch Max Molz setzte den Ball neben den Kasten vor Goalie Jonas Schönewolf, dieser sollte später aber noch mal entscheidend eingreifen müssen.

In der 84. Spielminute glich die Heim-SG aus, aber leider nur spieleranzahlmäßig, als Torwart Langbein wegen Meckerns durch Schiedsrichterin Alhelm des Feldes verwiesen wurde. So musste der kurz zuvor eingewechselte Ferhat Karaaslan wieder runter, damit „Ersatztorwart“ Andreas Käßner für die letzten Minuten nochmal das Tor hüten konnte.

Keine Minute später die „eigentliche“ Entscheidung, Marvin Schützenmeister bekam den Ball Mustergültig in den Lauf gehoben und ließ Käßner keiner Abwehrchance und erzielte das 3:0.

Doch dann begannen die verrücktesten zehn Minuten der bisherigen Saison …

In der 89. Spielminute sah Frank Martin auf Seiten der SG Brunslar/Wolfershausen nach Foulspiel im Strafraum die Rote Karte, den fälligen Strafstoß von Stöcker hielt Schönewolf gekonnt.

Trotz allem gaben die Jungs um Kapitän Florian Kleiner nicht auf und wurden belohnt, als nach Vorlage von Priester, Stöcker erst zum 1:3-Anschlusstreffer knipste (90.+1) und zwei Minuten später sogar noch, ebenfalls nach Vorarbeit von Priester, zum 2:3 einnetzte.

Jedoch reichte die Zeit dann nicht mehr, um das Wunder zu schaffen, da Alhelm die vierminütige Nachspielzeit zwar wegen den Toren noc hmal um eine verlängerte, aber zwei Freistoßmöglichkeiten aus dem Halbfeld nichts Zählbares mehr einbrachten.

So blieb es schlussendlich beim nicht unverdienten, am Ende aber stark erzitterten Sieg der SG Brunslar/Wolfershausen II, die im Abschluss einfach an diesem Tag effektiver waren und eiskalt ihre Chancen zum richtigen Zeitpunkt zu nutzen wussten und natürlich durch das Eigentor das nötige Quäntchen Glück hatten, das man in so einem Spiel auch mal brauch.

Die SG muss einfach die individuellen Fehler reduzieren und darf sich durch Undiszipliniertheiten nicht selber schwächen, dann wird man auch gegen die Top-Teams siegreich sein können.

Die nächste Gelegenheit gibt es hoffentlich, wegen der aktuellen Entwicklung in der Pandemie, am kommenden Sonntag, wenn man in den Norden zur SG Kehrenbach/Günsterode reisen muss. (ak)