Hanau - Nach den hessischen U18-Meisterschaften in Frankfurt, versprechen die Landeshallenmeisterschaften der U16 und U20 in Hanau für die Melsunger Teilnehmer wieder zu einem Erfolgserlebnis zu werden.

Seit vier Jahren nimmt Luis André (MT Melsungen) in seiner Altersklasse im Kugelstoßen eine Sonderstellung ein und setzte auch iDer Titel scheint sicher zu sein, aber wie weit kommt Luis André im Kugelstoßen an die 16m-Marke heran.n diesem Winter das Maß in diesem Wettbewerb, weil er deutschlandweit immer noch unbesiegt ist. Bei seinem ersten Wettkampf am 15.12.2015 holte er sich in Erfurt mit 9,46 Meter seinen ersten Sieg in der M11. Anschließend folgte eine phänomenale Erfolgsserie mit 71 Siegen in Serie.

Auch in Hanau sollte der unantastbare Favorit bei der Siegerehrung auf dem obersten Treppchen stehen und seinen nächsten Landeswimpel überreicht bekommen. „Wenn Luis locker bleibt, kann er trotz seiner Erkältung an die 16m-Marke stoßen“, sagte Alwin Wagner, der drei Tage später mit ihm für 10 Tage in das Trainingslager nach Portugal fliegt. Ob sich Moritz Hinrichsen (Königsstein) - im Vorjahr 14,45 m – durch das Wintertraining verbessern konnte, wird man am Samstagnachmittag sehen. Der deutsche M14-Meister im Blockwettkampf Wurf ist in diesem Winter noch bei keinem Kugelstoßwettbewerb angetreten. Mit einer 13m-Weite sollte sich Friedrich Schulze (Gelnhausen) die Bronzemedaille sichern, denn für alle anderen Teilnehmer wäre es eine Überraschung, wenn sie die 4kg-Kugel über die begehrte 13m-Marke stoßen würden.

Vivian Groppe (MT Melsungen) hat nach ihrer überraschenden Vizemeisterschaft über 400 Meter bei den U18-Titelkämpfen in Frankfurt bei Kann Vivian Groppe auch gegen die drei Jahre ältere Konkurrenz eine Medaille über 400 Meter gewinnen?diesen Meisterschaften der zum Teil drei Jahre älteren Athletinnen nichts mehr zu beweisen. Die Leistungen in der bisherigen Hallensaison sprechen durch ihre guten Ergebnisse von 60 bis 400 Meter für die 15-Jährige.

Fast 50 Athletinnen werden in sechs Vor- und und drei Zwischenläufen die schnellsten acht Sprinterinnen Hessens über 60 Meter ermitteln. In diesem Wettbewerb nimmt Antonia Dellert vom Sprintteam Wetzlar mit ihrer Zeit von 7,56 Sekunden eine Sonderstellung ein. Aber dahinter werden sich Hawa Jalloh (Wiesbaden, 7,65) und Carolin Schlung (Bad Sooden-Allendorf, 7,67) wie schon bei den U18-Meisterschaften ein packendes Duell liefern. Vielleicht betragen die Unterschiede im Ziel wieder nur wenige Zentimeter. Mira Baus (Schlüchtern) sollte im Finale mit einer Zeit unter 7,80 Sekunden auf Rang vier einlaufen. Dahinter scheint alles offen zu sein. Und eine größere Leistungsdichte um 7,90 Sekunden provoziert bereits vom Vorlauf ab eine höhere Anforderung. Wenn Vivian Groppe im Zwischenlauf das Quentchen Glück hat und nach einem guten Start schnell und locker in ihren Lauf findet, könnte sie wieder eine Zeit unter 7,90 Sekunden erzielen und eine Stunde später im 60m-Finale der U20 stehen.

Interessanter wird der 400m-Lauf der weiblichen Jugend U20, denn nach ihrem überlegenen Sieg in der U18 könnte Nele Kühn (Eintracht Frankfurt) der Favoritin Jana Pätzel aus Bensheim, die im Vorjahr die Stadionrunde in 58,24 Sekunden zurückgelegt hatte, die Butter vom Brot nehmen. Zoe Marie Dolstra aus Hofgeismar wurde mit 59,48 Sekunden gemeldet und könnte damit ebenso wie Maren Eberhard (Eintracht Frankfurt, 59,59) eine gute Rolle im Kampf um die Bronzemedaille spielen. Allerdings hat sich Vivian Groppe ebenfalls eine Chance auf diese Medaille ausgerechnet, denn bei den Landesmeisterschaften der U18 kam sie mit 59,69 Sekunden knapp vor Eberhard (59,73) ins Ziel.

Im 60m-Sprint der M15 stehen eigentlich schon sieben der acht mutmaßlichen Endlaufteilnehmer fest, wenn man die üblichen Formeln auf einen ganz kurzen Nenner bringt: Es sind die bisher gelaufenen Zeiten in der Halle und die Erfolge in der letzten Saison. Danach richten sich alle Blicke auf Aaron Amenta vom TV Groß-Gerau, der im Dezember die 60 Meter in großartigen 7,36 Sekunden zurücklegte und damit zu einem Maßstab geworden ist. Ihm stehen Moritz Hinrichsen (LV Königstein), im Vorjahr Hessens schnellster M14-100m-Sprinter mit 11,56 Sekunden und Charles Anagu (Rüsselsheim, 7.41) gegenüber.

Niclas Dittmar strebt in Hanau das 60m-Finale der M15 an.Auch Julian Rubel (LV Königstein), Jonah Wagner (Weilmünster), Felix Krause (Wetzlar) und Maximilian Lapp (LG Alheimer) dürfen aufgrund ihrer guten Zeiten als potentielle Endlaufteilnehmer angesehen werden. Bliebe nach dieser Auflistung nur mehr ein Platz übrig, um nach dem Vor- und Zwischenlauf das Finale der schnellsten hessischen U16-Sprinter zu erreichen. Aber die bisher gelaufenen Zeiten sind nur Anhaltspunkte und kein endgültiger Aufschluss. So könnte der 14-jährige Niclas Dittmar (MT Melsungen) für eine Überraschung sorgen und sogar in das Finale vordringen. „Wenn Niclas locker bleibt, traue ich ihm in Hanau eine Zeit unter 7,65 Sekunden zu, die für das Finale reichen könnte“, meinte Trainer Wagner nach dem Abschlusstraining in der Melsunger Stadtsporthalle.

Die Melsunger Athleten werden aber noch einen Tag vorher bei den Hallenmeisterschaften des Schwalm-Eder-Kreises starten und den Zuschauern in der Melsunger Stadtsporthalle zeigen, was sie sportlich drauf haben.


Text und Fotos: Alwin J. Wagner