Wetzlar - Vivian Groppe und Niclas Dittmar wollten beim nationalen Pfingstsportfest in Siegburg ihre aufsteigende Form mit neuen Jahresbestzeiten auf den Sprintstrecken präsentieren.

Vivian Groppe und Chelsea Port Le Roi lieferten sich zwei spannende Duelle auf den Sprintstrecken. (Foto: privat)Eine Stunde vor dem Start strahlte die Sonne vom blauen Himmel und ließ die Quecksilbernadel im Thermometer auf 23 Grad ansteigen. Da der Wind auch von der richtigen Seite wehte, waren die äußeren Bedingungen für die Sprintwettbewerbe ideal, um schnelle Zeiten zu erzielen. Doch unmittelbar vor dem Startschuss wurden die schnellen Athleten vor eine unvorhergesehene Herausforderung gestellt: Der Wind drehte sich plötzlich und erwies sich als ein unberechenbarer Gegner. Starke Böen, die meist von vorn kamen, beeinflussten den Ablauf der Rennen erheblich, weil man seine Geschwindigkeit, nicht entfalten wie vor gehabt, entfalten konnte.

Die beiden MT-Vertreter fanden durch den Gegenwind nicht wie gewohnt in ihren Lauf. Deshalb war es auch nicht möglich, ihre Jahresbestzeiten nach unten zu korrigieren und ihre aufsteigende Form unter Beweis zu stellen.

Über 200 Meter drehte Chelsea Port Le Roi den Spieß um und setzte sich mit 24,95 zu 25,03 Sekunden knapp durch. (Foto: privat)Vivian Groppe hatte als Jugendliche für die Klasse der Frauen gemeldet, um schnellere Konkurrenz zu haben. Sie traf dabei auf Chelsea Port Le Roi (TG Aachen) und Anna Rintelmann (LAZ Rhein-Sieg). Doch während die Sprinterinnen in ihren Blöcken auf den Startschuss warteten, blies der Wind mit fast drei Metern pro Sekunde ihnen ins Gesicht. Mit der Tagesbestzeit von 12,25 Sekunden setzte sich Vivian Groppe vor Chelsea Port Le Roi (12,36 Sek.) und Anna Rintelmann (12,69 Sek.) durch. Wegen der suboptimalen Bedingungen – während des Sprints wurde ein Gegenwind von 2,6 Meter pro Sekunden gemessen - muss die 18-Jährige aus Beiseförth noch auf ihre erste 100m-Zeit unter 12 Sekunden im Jahr 2023 warten.

Da beim 200m-Lauf der Wind auf der Zielgeraden auch von vorn blies, wurde ihr Vorhaben, die halbe Stadionrunde unter 24,75 Sekunden zu laufen, ebenfalls vereitelt. Da half auch nicht, dass Vivian Groppe 50 Meter vor dem Ziel ihr Kämpferherz auspackte und die vor ihr sprintende Chelsea Port Le Roi (TG Aachen) fast noch einholte. Die U23-Spinterin aus Aachen ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen und drehte in diesem Rennen den Spieß um. Mit 24,95 Sekunden setzte sie sich vor Vivian (25,03) und Lea Kremer (Cologne Athletics, 26,27) knapp durch und drehte somit den Spieß vom 100m-Finale um.

Mit 22,93 Sekunden blieb Niclas Dittmar innerhalb von zehn Tagen zum zweiten Mal unter 23 Sekunden. (Foto: privat)Im 100m-Sprint der U20 sicherte sich Niclas Dittmar mit 11,46 Sekunden hinter Pierre Beleyi (Brühl,11,06) vor Alex Studert (Bernkastel/Wittlich, 11,66), Linus Binder (Köln, 11,72) und Felix Hinrichs (Bayer Uerdingen, 11,75) den zweiten Platz. Im anschließenden 200m-Lauf hatte der 17-Jährige wieder eine Zeit unter 23 Sekunden ins Visier genommen. Obwohl er erst hinter dem Scheitelpunkt der Kurve so richtig in sein Rennen fand, realisierte Niclas mit 22,93 Sekunden sein Vorhaben. Hinter Marijan Branko (Köln), der auf den 100m-Sprint verzichtet hatte und sich dafür mit 22,69 Sekunden durchsetzen konnte, blieb er zum zweiten Mal innerhalb von zehn Tagen unter 23 Sekunden. Noch vor dem 100m-Sieger Pierre Beleyi (23,05) holte er sich nach einem starken Finish den zweiten Platz. „Ich möchte am kommenden Wochenende bei den hessischen U20-Meisterschaften in Bad Homburg das 200m-Finale erreichen und dort eine neue Bestzeit laufen“, sagte Niclas, der auch im kommenden Jahr in der U20-Klasse starberechtigt ist.

Auch wenn das Siegburger Pfingstsportfest durch den unberechenbaren Wind nicht die erhofften Ergebnisse für die beiden MT-Athleten brachte, konnten Vivian Groppe und Niclas Dittmar ihre aufsteigende Form und ihr Talent unter Beweis stellen und sich für die Landesmeisterschaften der U20 in Bad Homburg empfehlen.