Schwalm-Eder - Auch die Fußball-Kreisliga A1 konnte eine beinahe geräuschlose Vorrunde hinter sich bringen. Zwar gab es eine Spielabsage wegen Corona, aber ansonsten wurden alle 55 Partien gespielt. Sportlich gesehen war es eine durchaus interessante Hinserie, die die elf Vereine ablieferten, mit einem Tabellenstand nach elf Spieltagen, mit dem so nicht unbedingt zu rechnen war.

Ganz oben steht am Ende der Hinserie der TuSpo Guxhagen. Dies ist nun nicht überraschend. Der Verein von "Unter den Eichen" hat als klares Ziel die Kreisoberliga ausgegeben und richtet sich dafür, sowohl auf als auch neben dem Platz, voll und ganz aus. Die Elf von Coach Alexander Krümmel stellt nach der Vorrunde die beste Abwehr (9 Gegentore) und den stärksten Angriff (32 Tore). Zwei Mal war die Truppe um Kapitän Marcel Damm aber nicht bei der Sache. Gegen die FSG Chattengau/Metze (2:3) und die SG KiLoHa II (1:2) setzte es am ersten und am siebten Spieltag jeweils Heimniederlagen. Dennoch gab es an der Herbstmeisterschaft keine Zweifel.

Auf Rang zwei folgt schon die erste kleine Überraschung, wobei, schaut man sich die Entwicklung des SC Edermünde II in den letzten Jahren an, dann kommt der Erfolg vielleicht doch nicht so unerwartet. Bereits in der abgebrochenen Vorsaison kassierte man nur eine Niederlage. Zwar reichten die drei Siege und drei Remis zu lediglich dem siebten Tabellenplatz, aber der Abstand zum Zweiten Guxhagen betrug auch nur zwei Punkte. Mit Neu-Trainer René Budde und der Reaktivierung von Florian Rupp, der auf Anhieb sieben Tore erzielte, ist die Gruppenliga-Reserve ein ernstzunehmender Gegner für Guxhagen geworden.

Ernst nehmen muss man scheinbar auch wieder die SG Altmorschen/Binsförth. Nach einigen durchwachsenen Jahren schickt sich das Team von Trainer Dirk Kaempfer an, zu alter Stärke zurückzufinden. Mit nur zehn Gegentoren stellt man die zweitbeste Defensive der Liga und mit Tibor Gille (6 Tore) einen treffsicheren Spieler. Die beiden Vergleiche mit den Topteams Guxhagen (1:2) und Edermünde II (0:2) gingen allerdings verloren.

Die FSG Chattengau/Metze kann als Dritter mit der Hinrunde sicher zufrieden sein. Zwar beendete man die Vorsaison auf dem Platz an der Sonne, aber die scheint für die Elf um Kapitän Oliver Kotula auch drei Ränge tiefer. Mit 28 Treffern hat man den zweiterfolgreichsten Angriff der Liga. Wenn es Neu-Trainer Sven Pfefferkorn jetzt gelingt, die Defensive etwas sicherer zu machen, dann ist für die Rückrunde noch einiges drin.

Einen großen Schritt nach vorne hat auch der FC Körle 69 II gemacht. Kam man in den zurückliegenden drei Jahren nie über den vorletzten Rang hinaus, vor zwei Spielzeiten wurde man sogar Letzter, so ist der fünfte Platz eine absolute Verbesserung. Im Tor hält Routinier Sven Sennhenn den Laden dicht und vorne sorgt Knipser Philipp Blumenstein (9 Tore, die meisten der Liga) für genügend Buden.

Geismar/Züschen wollte eigentlich "oben mitspielen", holte dafür auch im Sommer mit Dennis Kaufmann einen neuen Trainer und einige neue Spieler, jedoch so ganz rund will es bei der SG noch nicht laufen. Mit Christopher Schäfer (8 Tore) hatte man zwar einen exzellenten Angreifer, aber in einigen Spielen auch eine löchrige Abwehr, die mit 15 Gegentoren in den letzten fünf Spielen zu viel zu ließ.

Gegenüber der Vorsaison verbessert präsentiert sich die SG KiLoHa II, nicht so, dass man gleich von einem Titelkandidaten sprechen kann, aber das Ensemble von Übungsleiter Tobias Riemer legte eine zufriedenstellende Hinserie hin, siegte immerhin in Guxhagen, bei der FSG Chattengau/Metze und holte ein Remis beim SC Edermünde II.

Hinter den Erwartungen zurück blieben die SG Beiseförth/Malsfeld, die SG Ungedanken/Mandern und die FSG Gudensberg II.

Dabei war der Saisonstart für die SG Beiseförth/Malsfeld noch durchaus verheißungsvoll mit vier Punkten aus den beiden Auswärtsspielen bei der SG KiLoHa II und der FSG Gudensberg II. Doch dann folgten drei Niederlagen in Serie und der gute Auftakt war dahin. "Wir hatten leider viele Verletzte. Die lange Corona-Pause hat den Spielern nicht gut getan", erklärt Kai Helfers. "Wir hatten und haben viele Bänderverletzungen im Sprunggelenk. In dem Ausmaß hatten wir es bei der SG noch nicht, soweit ich mich erinnern kann. Zwischenzeitlich waren es 16 Spieler, die verletzt waren, sodass ich selbst spielen musste. Aber nicht nur das ist der Grund für unseren enttäuschenden achten Platz", fügt der Trainer der SG an. "Bei uns fehlt es in engen Spielen einfach an Biss und Durchsetzungsvermögen. Für mich ist das Spiel gegen Edermünde II das beste Beispiel: Wir führen zwei Mal mit zwei Toren und verlieren das Spiel in der 90. Minute mit 5:4. Das darf uns niemals passieren. Da erwarte ich von erfahrenen Spielern einfach, dass im Spiel ein Zeichen gesetzt und auch mal Klartext gesprochen wird. Es fehlt da auch einfach an klarer Kommunikation unter den Spielern. So sind viele Fehler vermeidbar."

Nicht zufrieden mit der Performance der Mannschaft war man auch bei der SG Ungedanken/Mandern. Gab die Leistung im Kreispokal noch Anlass zur Hoffnung, so waren die Auftritte in der Meisterschaft wenig begeisternd. Die ersten zwei Saisonspiele gingen beide deutlich verloren und so zogen die Verantwortlichen der SG schnell die Reißleine und trennten sich von Coach Gilbert Maselowsky. In der Folge konnte man die Bilanz immerhin ausgeglichen gestalten und hofft, mit dem neuen Trainer Jan Kleeb, der bis zum kommenden Sommer unterschrieben hat, in der Tabelle noch einige Plätze gutzumachen.

Dies hat auch Gudensberg II bitter nötig, denn der vorletzte Tabellenplatz entspricht nicht den Ansprüchen der Verbandsliga-Reserve. Im Gegenteil, der Sportliche Leiter der FSG Jens Siebert sprach im Sommer dieses Jahres von einem enormen Potenzial, welches die Zweite habe und wenn man es abrufe, der Aufstieg das Ergebnis sein würde. Davon ist Gudensberg II nun ein gehöriges Stück entfernt. Coach Mike Reinemann nennt die Gründe: "Aufgrund vieler Verletzungen im Verbandsligakader sind einige Stammspieler nach oben gerutscht und somit wurde der Kader der Reserve immer kleiner. Hinzu kam noch, dass einige Spieler mitten in der Saison aus beruflichen und privaten Gründen aufhören mussten. Wir werden in der Winterpause alles analysieren und uns für die Rückserie neu aufstellen. Es sind noch einige Punkte für uns zu holen!"

Die könnte Beisetal auch gut gebrauchen. Nach sieben Niederlagen aus sieben Spielen im Vorjahr hatte die SG im zurückliegenden Sommer nach einigen vielversprechenden Transfers die Hoffnung, dass es sportlich bergauf gehen würde. Aber auch die neuen Spieler konnten nicht helfen, die Lage entscheidend zu verbessern. Lediglich ein 3:3-Unentschieden am ersten Spieltag bei der FSG Gudensberg II steht für die Elf von Trainer Klaus Brassel nach der Hinrunde auf der Habenseite. Mit neun erzielten Toren stellt die Truppe um Mannschaftsführer Marco Orth die schwächste Offensive und mit 39 Gegentoren die schlechteste Abwehr der A1. Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, dann ist der Abstieg in die B-Klasse unvermeidbar.

Hessensport24 wünscht allen Spielern, Trainern und Vereinsverantwortlichen aus der Kreisliga A1/B1 eine besinnliche Vorweihnachtszeit.