Spangenberg - Im "Ligen-Check" 2021/22 stellen wir heute den TSV Spangenberg vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Kreisoberliga und belegt nach der Hinrunde den zehnten Rang. Als Übungsleiter ist Christoph Pforr (Foto) tätig.

Nach zwei eher durchwachsenen Spielzeiten ganz nahe am Abstiegs-Abgrund scheint es für Spangenberg langsam wieder aufwärts zu gehen. Zwar ist man dem Tabellenkeller immer noch näher als dem gesicherten Mittelfeld, aber leistungsmäßig lassen die Liebenbachstädter doch Fortschritte gegenüber den beiden zurückliegenden Serien erkennen.

Und wären da nicht die vielen Unentschieden, gleich sieben Mal (Ligahöchstwert) teilte sich der TSV mit dem Gegner die Punkte, die Truppe um Kapitän Philipp Ruppert hätte Anschluss zu den einstelligen Rängen.

Schwachpunkt ist die Offensive. Kein anderes KOL-Team traf weniger ins Schwarze als der Tabellenzehnte. Mit gerade ein Mal 16 Toren holte man aber immerhin 16 Punkte. Die 24 Gegentore sind dagegen ein guter Wert.

Als Nachteil für die Rückrunde könnte sich der Spielplan erweisen. Nur noch sechs Partien können Dominik Uhl und Co. auf eigenem Platz austragen, neun Mal geht es in die Fremde.

Wie Coach Pforr die Hinrunde bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:


Hallo Herr Pforr, sportlich belegt Ihr zurzeit den zehnten Platz in der Kreisoberliga. Wie lautet Ihr Fazit über die Vorrunde?

Pforr: Mit der Vorrunde können wir nur bedingt zufrieden sein, es gibt noch zu viele Begegnungen, in denen wir uns nicht für den Aufwand belohnen, da fehlt es uns an Konstanz. Jedes der 15 Spiele musste mit einer anderen Startelf bestritten werden. Zudem haben uns Verletzungen von wichtigen Spielern immer wieder zurückgeworfen, die die Mannschaft nur bedingt kompensieren konnten.


Was war gut und wo muss sich Ihr Team noch verbessern?

Pforr: Mit 24 Gegentreffen stehen wir recht ordentlich in der Defensive, unsere Arbeit gegen den Ball und die nötige Aggressivität im Zweikampf waren eine gute Leistung aller Mannschaftsteile.

Starkes Verbesserungspotenzial haben wir in der Offensive, uns fehlt hier phasenweise der direkte Zug zum Tor und in der Box der letzte Wille, das Tor erzielen zu wollen. Leider haben wir keinen richtigen Goalgetter, der auch mal aus einer halben Chance ein Tor erzielen kann. Wir kommen hier ganz klar über unsere mannschaftliche Geschlossenheit, müssen aber noch eine viel größere Gier entwickeln, um erfolgreich zu sein.

Auch konditionell ist bei uns noch Luft nach oben. So konnte die Mannschaft die taktischen Vorgaben nicht immer bis zum Schluss umsetzten und so manche Schlussoffensive blieb ohne die erhoffte Wirkung.


Was ist für Euch jetzt noch drin in der Meisterschaft?

Pforr: Durch die letzten drei Spiele sind wir unserem Saisonziel, einem einstelligen Tabellenplatz, wieder etwas nähergekommen, hier gilt es für uns Anzuknüpfen. Allerdings muss unser Blick weiter nach unten auf die Abstiegsränge gehen.

Wenn wir es als Team schaffen, gemeinsam an unseren Schwächen zu arbeiten und die bisher gemachten Fehler abzustellen, bin ich davon überzeugt, unser Saisonziel zu erreichen, aber bis dahin wird es für uns als Mannschaft ein hartes Stück Arbeit und ein langer Weg, für den jeder einzelne bereit sein muss, ihn zu gehen.


Wer wird Meister?

Pforr: Der TSV Besse und die SG Neukirchen/Röllshausen sind mit Abstand die besten Mannschaften der Liga. Allerdings sehe ich den TSV als homogener an traue ihnen den Aufstieg in die Gruppenliga zu.

Die SG Neukirchen/Röllshausen muss ihre Hausaufgaben erledigen und auf eine eventuelle Schwächephase des TSV hoffen, um noch ein Wörtchen im Aufstiegsrennen mitreden zu können.


Wird denn ab März weitergespielt oder steht zu befürchten, dass auch diese Saison abgebrochen werden muss?

Pforr: Ich gehe fest davon aus, dass wir diese Saison zu Ende spielen werden. Die Vereine und die Verantwortlichen tun viel dafür, um Hygienekonzepte und sonstige Vorgaben des Landes umzusetzen und einzuhalten, es wäre uns allen zu wünschen, dass wir nach zwei Jahren endlich wieder eine Saison vernünftig abschließen können.


Hessensport24 bedankt sich für das Interview und wünscht dem TSV alles Gute für die Rückrunde 2021/22!