Kempten - Herber Rückschlag für die Mercenaries in Kempten: Die Marburger am Sonntag mussten in der German Football-League bei den Allgäu Comets eine deutliche 56:20-Niederlage einstecken.

Dabei war das einzige hessische GFL-Team mit einigen Hoffnungen angereist. Die Woche zuvor hatten sie überraschend die Ingolstadt Dukes mit 27:24 besiegen können und auch beim Hinspiel mussten sich die Mercenaries den Comets mit 21:28 nur knapp geschlagen geben.

Doch der Headcoach der Allgäuer, Elias Gniffke, welcher bei den Marburger als Offensive Coordinator seine Karriere in der GFL startete und mittlerweile zur Coaching Crew der deutschen Nationalmannschaft gehört, hat die zwei Wochen Pause genutzt, um seine Mannschaft perfekt auf die Mercenaries einzustellen.

So kam Marburgs bester Runningback Dondi Penick Jr. nur noch auf 45 Yards, gegen die Dukes ist er noch für 156 Yards gelaufen. Dazu kamen die vielen Fehler der Mercenaries, gleich viermal fumbelten sie den Ball und hatten dabei zweimal Glück, das sie dann doch noch im Ballbesitz bleiben konnten. Zu wenige Pässe fanden ihr Ziel und konnten zweimal als Interceptions von den Comets gefangen werden. Einer führte direkt zum Touchdown, bei einem erfolgte dieser im folgenden Drive.

Enttäuschend war das mit zwei US-Import besetzte Backfield der Mercenaries, welches gleich sieben Touchdownpässe von Comets Quarterback Javarian Smith zuließ. Lediglich die erste Verteidigungsreihe mit Sadik Busch und Michael Keshinro sowie Logan Mobelini und Chris Lepper spielten gewohnt stark. In den ersten drei Quartern hatten sie das Allgäuer Laufspiel gut im Griff, nach einem schönen Team Tackle von Mobelini und Lepper am japanischen Runningback Keito Noguchi meinte der Livestream Kommentator, dass die Mercenaries jetzt Sushi machen würden.

Die Comets, welche gewinnen mussten, um die Tabellenführung zu behalten, starteten ihre Punktereigen mit einem Pass von Smith auf Marcel Schade, der auch alle folgende Extrapunkte sicher verwandelte, 7:0. Im Gegenzug versenkte Lennard Treckmann ein 48 Yard Fieldgoal zum 7:3 Anschluss.

Im zweiten Quarter bediente Smith Nathanael Stewart 14:3. Jetzt hatten die Marburger ihre stärkste Phase und Penick Jr. lief zum Touchdown, 14:9. Danach warf Elliot Bodman auf Devon Smith und es stand nur noch 14:11. Mit einem Pass von Smith auf Ahsan Moore bauten die Comets die Führung wieder aus, 21:11. Der Touchdownpass auf Benjamin Perauer sorgte dann für die 28:11 Halbzeitführung der Gastgeber.

In der zweiten Hälfte fing Stewart in Folge seinen zweiten und dritten Touchdownpass zum 42:11 und Perauer sorgte mit seinem Touchdowncatch für das 49:11, bevor es in das letzte Quarter ging.

Trotz dieses Rückstandes kämpften die Mercenaries unermüdlich weiter, und Bodman warf auf Smith zum 49:17, diesmal gelang der Two Point Conversion Versuch nicht. Doch jeglicher Hoffnungsschimmer auf eine Marburger Aufholjagd wurde von Dominik Schmid erstickt, der eine Interception von Bodman direkt in die Endzone zurücktrug, 56:17. Treckmann sorgte dann mit einem weiteren Fieldgoal für den 56:20-Endstand.

Da an diesem Wochenende der direkte Marburger Relegationskonkurrent, die Ravensburg Razorbacks mit 26:15 die Munich Cowboys besiegt haben, bleiben die Mercenaries am Tabellenende das einzige Team mit nur einem Sieg. Davor liegen die Cowboys, Razorbacks und Straubing Spiders mit jeweils zwei Siegen. Falls es nicht vorher noch zu Überraschungen kommen sollte, läuft alles auf das Kellerduell der Mercenaries gegen die Razorbacks am 27.08.2023 in Marburg hinaus. Davor spielen die Marburger am 05.08.2023 bei den Saarland Hurricanes und die Razorbacks müssen bei den Comets antreten.