Schwalm-Eder - Die Fußball-Gruppenliga Kassel Gruppe 1 läutet aus nordhessischer Sicht die Saison 2020/21 ein. Sechs Partien des elften Spieltags wurden auf den morgigen Mittwoch vorgezogen. Das Warten hat also ein Ende. Zeit für unsere Redaktion, sich die GL1 etwas Näher anzuschauen. Wer sind die Aufstiegsfavoriten, wer wird in der kommenden Serie 17 Teams umfassenden Liga das breitgefächerte Mittelfeld besetzen und wer muss um den Klassenerhalt bangen? Viele Fragen, hier unsere Analyse:

Die zurückliegende Spielzeit war schon extrem ausgeglichen, und das sowohl im Kampf um die Aufstiegsplätze wie auch der im Tabellenkeller. Und die kommende Serie "droht" ähnlich spannend zu verlaufen.

Titelrennen:

Den einen Titelfavoriten dürfte es auch dieses Jahr nicht geben. Vielmehr könnten es erneut vier oder gar fünf Teams sein, die sich berechtigte Hoffnungen machen, am Ende den ersten Platz zu erreichen.

Natürlich muss da der GSV Eintracht Baunatal genannt werden. Zwar belegten die VW-Städter in der Endabrechnung der vorigen Spielzeit lediglich den fünften Rang, aber so weit war man ja nicht vom Platz an der Sonne entfernt und mit den Winterneuzugängen wäre in der Rückrunde sicher noch einiges gegangen. Jetzt im Sommer ließ es das Team von Trainer Friedhelm Janusch an der Transferbörse zwar etwas ruhiger angehen, gab aber dennoch den Aufstieg als Saisonziel aus.

Da war man in Wabern doch etwas vorsichtiger, aber der TSV gehört zum engsten Kreis der Titelanwärter, und das nicht erst seit der guten Vorstellung beim Kreispokalendspiel. Die Reiherwälder haben mit Mario Völker und Patrick Herpe ein umsichtiges Trainerteam, dass die Stärken und Schwächen der Truppe sehr genau kennt und diese von Halbserie zu Halbserie gezielt verstärkt.

Wer im Vorjahr mit dem Zweiten punktgleich war, keine Abgänge zu verzeichnen hat, aber einen der stärksten Stürmer der vergangenen Jahre in der Verbandsliga Nord verpflichtet (Mario Kilian), der darf eigentlich schon etwas mutiger bei der Formulierung der Ziele sein. "Einstelliger Tabellenplatz mit Tendenz vorderes Drittel" halten wir für Understatement, die Elf von Coach Timo Rudolph kann den ganz Großen auch diese Serie wieder kräftig in die Suppe spucken.

Verfolger:

Hat Schwalmstadt alle Mann an Bord, dann ist man sicherlich in der Lage, um die Meisterschaft mitzuspielen. Aber selbst Stammspieler ziehen das in Zweifel. Es herrscht seit Monaten eine große Unruhe rund um den Ziegenhainer Fünftenweg. Der Verein, die Mannschaft befindet sich im Umbruch. Eine Herkulesaufgabe für die sportliche Führung um Trainer Marco Schwab. Nur wenn alle zusammenstehen, kann es eine gute Saison werden.

Vor dem Umbruch steht auch der Melsunger FV. Der Verein zog die Mannschaft freiwillig aus der Verbandsliga zurück, viele wichtige Spieler verließen den Klub, dennoch hat man das Gefühl, das alles geordnet ablief. Und ab dieser Serie kann man auch wieder auf der Freundschaftsinsel spielen. Dazu hat der MFV mit Peter Wefringhaus einen der erfahrensten Trainer in der Gruppenliga.

Edermünde und Homberg könnten für die große Überraschung sorgen. Beide rangierten schon im Vorjahr mit Rang sechs und sieben verheißungsvoll und verstärkten sich vor dieser Runde gut.

So verpflichtete der Sport-Club mit Felix Mertsch (SSV Sand) und Marvin Diehl (SG Kirchberg/Lohne/Haddamar) zwei Ausnahmekönner und holten die Kreisstädter mit Nico Brandt (TSV Wabern), Julian Hog (KSV Baunatal U19) und Thomas Vollmer (SG Kirchberg/Lohne) drei viel versprechende Talente.

Mittelfeld:

Über dem Strich standen im Vorjahr die SG Goddelsheim/Münden und der FV FeLoNi. Beide Klubs konnten ihren Kader zusammenhalten und gaben als Vorgabe für die anstehende Serie den einstelligen Tabellenplatz aus.

Ins gesicherte Mittelfeld wollen die SG Bad Wildungen/Friedrichstein, der TSV Mengsberg und der TSV Hertingshausen. Die Engelhainer haben sich mit Alexander Fey (1. FC Schwalmstadt) und Simon Luther (TSV Schwarzenborn) gut verstärkt, und sollte man diese Runde vom Verletzungspech einigermaßen verschont bleiben, dann ist ein einstelliger Tabellenplatz keine Utopie.

Den Klassenerhalt als Ziel gaben der TuSpo Mengeringhausen, die SG KiLoHa, die SV Freienhagen/Sachsenhausen, der TSV Altenlotheim und die SG Neuental-Jesberg aus. Letztgenannte legten eine überzeugende Aufstiegssaison hin und sind keine Unbekannte in der Gruppenliga. Sowohl an der Oberbach wie auch im Gilsatal hat man das Potenzial, die Liga zu halten.


Es steigt nur der Meister auf. Eine Aufstiegsrunde wird es am Ende der Saison 2020/21 nicht geben. Die Richtzahl für die Serie 2021/22 beträgt 16.

Hier der komplette Spielplan: