Kassel - Kurz vor Hauptrunden-Halbzeit ist das Mittelfeld der DEL2 eng zusammengerückt. Zwischen Platz sechs, der die direkte Playoff-Qualifikation bedeuten würde und Rang elf als erstem Playdown-Platz liegen derzeit lediglich drei Punkte. Und mittendrin in diesem Pulk befinden sich die Kassel Huskies, die in den letzten Wochen nach mehrwöchiger Krise stetig punkteten.

Großes Manko dabei: Der letzte Heimsieg liegt fast zwei Monate zurück. Am 12. Oktober wurden die Heilbronner Falken geschlagen, seitdem hagelte es in der heimischen Eissporthalle sechs Niederlagen in Serie. „Unsere Fans haben es verdient, uns wieder zuhause siegen zu sehen“ sagte Chefcoach Tim Kehler bereits nach der knappen Niederlage gegen Bayreuth am vergangenen Sonntag.

Die nächste Gelegenheit auf den lang ersehnten Erfolg gibt es am Sonntag, dem 9 Dezember, wenn die Dresdner Eislöwen um 18:30 Uhr in der Kasseler Eissporthalle zu Gast sind. Am heutigen Freitag reisen die Schlittenhunde zum Tabellenvierten, dem ESV Kaufbeuren. Die erste Scheibe wird dort um 19:30 Uhr eingeworfen.

Walters fällt aus

Am bevorstehenden Wochenende müssen die Huskies auf den verletzten Verteidiger Nick Walters verzichten. Für ihn wird Jannik Woidtke wieder vom Sturm in die Verteidigung rücken. Lasse Bödefeld wird somit wieder in der vierten Angriffsreihe zum Einsatz kommen.


Die Huskies-Gegner im Kurzportrait:

ESV Kaufbeuren (Freitag, 7. Dezember, 19:30 Uhr, Erdgas Schwaben Arena)

In den letzten Jahren entwickelte sich der ESV Kaufbeuren unter Cheftrainer Andreas Brockmann von einem Abstiegskandidaten zum DEL2-Topteam. Zuletzt scheiterte man zwei Mal im Folge erst im Halbfinale und auch in der laufenden Spielzeit haben sich die Allgäuer wieder unter den Top 4 platziert.

Aus dem sehr tief besetzten Kader stechen zwei Akteure nochmal hervor: Das finnisch-kanadische Duo Sami Blomqvist / Braden Gracel ist das möglicherweise beste Sturm-Tandem der Liga. Während Center Gracel auf Rang 3 der ligaweiten Scorerliste liegt, führt Blomqvist diese mit 39 Punkten aus 23 Spielen sogar an und ist mit 22 Treffern darüber hinaus sogar der Top-Torjäger der DEL2. Am 21. Oktober gelang ihm gegen den Deggendorfer SC sogar das schier unfassbare Kunststück, sieben Treffer in einem Spiel zu erzielen.

Dabei ist nicht unbedingt der Angriff das Prunkstück des ESVK – mit 80 Gegentreffern stellen sie derzeit das defensivstärkste DEL2-Team. Und das, obwohl Torhüter Stefan Vajs mit einer Fangquote von 89,93 % noch keinen Top-Wert vorweisen kann und die Saison für Leader Sebastian Osterloh bereits nach 12 Spielen beendet war. Viel mehr steht das Kollektiv für diese Defensivstärke, kaum einem Spieler wird nachgesagt, Schwächen im Rückwärtsgang zu haben.

In der Heim-Tabelle liegen die Allgäuer auf Platz 3, mussten zuletzt aber eine überraschend klare 1:4-Niederlage gegen Dresden einstecken. Die Huskies sammelten auswärts zuletzt Selbstvertrauen, seit drei Spielen sind sie auf fremdem Eis ungeschlagen.


Dresdner Eislöwen (Sonntag, 9. Dezember, 18:30 Uhr, Kasseler Eissporthalle)

In Bezug auf den bisherigen Saisonverlauf sind zwischen den Kassel Huskies und den Dresdner Eislöwen einige Parallelen zu erkennen. Als sicherer Playoff-Anwärter gestartet, fanden sich beide recht schnell auf Playdown-Rängen wieder und blieben damit weit hinter den Erwartungen zurück. Wie die Schlittenhunde reagierten auch die Eislöwen mit einem Trainerwechsel auf die sportliche Situation, Bradley Gratton übernahm nach der 2:5-Niederlage gegen die Huskies die Cheftrainer-Position von Jochen Molling.

Und ähnlich wie bei den Huskies entwickelte sich auch bei den Eislöwen die Torproduktion zur Achillesferse: Mit nur 68 Treffern liegen sie in dieser Kategorie auf Platz 12 – eine Position vor den Schlittenhunden. Und das, obwohl mit Jordan Knackstedt, Chris Billich sowie Verteidiger Jordan Heywood namhafte Offensivkräfte nach Dresden gelotst wurden. Die Last lag bisher aber zu stark auf den Schultern von Topscorer Knackstedt, denn neben Billich wussten mit Alexander Höller und Martin Davidek zwei weitere eigentlich zuverlässige Scorer noch nicht zu überzeugen.

Trotzdem zeigt die Formkurve der Eislöwen nach den letzten drei Spielen nach oben. Auf einen 4:1-Heimerfolg gegen Deggendorf folgte ein überraschend klarer 4:1-Auswärtssieg beim heimstarken ESV Kaufbeuren. Und auch bei der 3:4-Penaltyniederlage gegen Weißwasser am vergangenen Dienstag zeigte das Team um Ex-Husky Steve Hanusch eine tolle Moral und fightete sich nach 0:3-Rückstand zurück in die Partie. Insofern sollten sich die Kassel Huskies vom aktuell 12. Tabellenplatz ihrer Sonntagsgäste nicht blenden lassen.

Beide Huskies-Spiele des anstehenden Wochenendes werden im Livestream über Sprade TV übertragen.