Kassel - Im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation, zu der Rang sechs berechtigt, haben die Kassel Huskies zuletzt Rückschläge erleiden müssen. Vier der letzten fünf Spiele gingen verloren, der Rückstand auf den sechsten Platz beträgt aktuell 14 Punkte. Bei zehn noch zu absolvierenden Hauptrundenspielen bezeichnete ECK-Cheftrainer die Chance, diesen Platz noch zu erreichen, bereits als „unrealistisch“.

Kehler, der in der Vergangenheit sich mehrfach nicht scheute, trotz Siegen auch die Schwächen seines Teams schonungslos anzusprechen, war am vergangenen Sonntag trotz der 0:2-Niederlage beim aktuellen Spitzenreiter aus Weißwasser nicht unzufrieden mit der Leistung seiner Huskies. Nach dem „Schritt in die richtige Richtung“ sollen an diesem Wochenende deren Weitere folgen.

Am heutigen Freitag führt die Reise zum Deggendorfer SC, zwei Tage später steigt das Heimspiel gegen die Bietigheim Steelers, bei dem vor Beginn der verstorbene Simon Kimm mit einer Schweigeminute geehrt wird.

Ledlin mit Comeback, Busch und Carciola fallen aus

Neuzugang Mark Ledlin, der am vergangenen Wochenende noch nicht zum Einsatz kam, steht kurz vor seinem Debüt bzw. Comeback im Huskies-Dress. Ledlin wurde außerdem mit einer Förderlizenz für den Herner EV (Oberliga Nord) ausgestattet – an diesem Wochenende wird er aber für die Huskies zum Einsatz kommen. Valentin Busch und Adriano Carciola stehen verletzungsbedingt jedoch nicht zur Verfügung.

Nach jetzigem Stand werden außerdem Marcel Melichercik und Mike Little als überzählige Importspieler pausieren.


Deggendorfer SC (Freitag, 31. Januar, 20:00 Uhr, Eisstadion Deggendorf)

Mit der Oberliga-Vizemeisterschaft in der letzten Saison qualifizierte sich der Deggendorfer SC sportlich für die DEL2 und nahm die Aufstiegsmöglichkeit direkt wahr. Bei der Kaderplanung gingen die Deggendorfer einen ähnlichen Weg wie ihre Vorgänger aus Bad Tölz, Bayreuth und Freiburg: Der Aufstiegskader wurde im Kern zusammengehalten und gezielt verstärkt. Youngster Cody Brenner bildet mit Routinier Jason Bacashihua das Torhütergespann, die Abwehr ist Dank der Neuzugänge Mathias Müller, Alex Roach und Christopher Kasten recht physisch aufgestellt.

Mit DEL2-Legende Justin Kelly und dem erfahrenen Christoph Gawlik stießen zwei große Namen zum DSC, verletzungsbedingt konnte Kelly in dieser Saison jedoch erst zwölf Spiele absolvieren, sein letzter Einsatz liegt über drei Monate zurück. Die interne Scorerliste wird von drei Akteuren angeführt, die bereits zum Aufstiegsteam gehörten: Kyle Gibbons, René Röthke und Curtis Leinweber stehen punktetechnisch auf dem „Stockerl“ der Niederbayern.

Dazu profitieren sie von einer Förderlizenz-Kooperation mit den Straubing Tigers, die Verteidiger Maximilian Gläßl und Stürmer Vladislav Filin mit einer Spielberechtigung für den Deggendorfer SC ausgestattet haben. Verstärkt wurde der Kader außerdem während der Saison mit zwei weiteren talentierten Spielern. Aaron Reinig und Dani Bindels kamen aus Hamburg bzw. Köln nach Deggendorf.

Nach schwierigem Saisonstart und fünf Niederlagen aus den ersten fünf Spielen stand der DSC schnell drin im Tabellenkeller. Zwar stabilisierte man sich in der Folge und setzte unter anderem mit Siegen über Kassel, , Frankfurt, Bietigheim und Weißwasser vereinzelte Ausrufezeichen, dennoch reichte dies bisher nicht für einen Befreiungsschlag.

Immerhin: Zwar sind die Deggendorfer derzeit noch als schwächstes Heimteam der Liga aufgelistet, vier der letzten fünf Spiele auf heimischen Eis wurden jedoch gewonnen. Die Huskies sollten also gewarnt sein, zumal bereits das erste Aufeinandertreffen in Deggendorf verloren ging.

Das Zepter hinter der Bande schwingt derzeit Neville Rautert zusammen mit Otto Keresztes, die John Sicinski Anfang Januar ablösten. Keresztes kann auf eine Kasseler Vergangenheit zurückblicken, in der Saison 1993/94 lief er 26 Mal für den EC Kassel auf.


Bietigheim Steelers (Sonntag, 2. Februar, 18:30 Uhr, Kasseler Eissporthalle)

Die personell größte Veränderung gab es bei den Bietigheim Steelers im Sommer auf der Trainerposition, Hugo Boisvert – der als Huskies-Kapitän und Co-Trainer mit den Huskies Zweitligameister wurde – trat in die großen Fußstampfen des Erfolgscoaches Kevin Gaudet.

Zudem fand im Sommer ein kleiner Umbruch im Abwehrbereich statt. Mit Dominic Auger, Adam Borzecki und Rob Brown verließen drei erfahrene Kräfte die Steelers, sie wurden durch den US-Amerikaner Willie Corrin und Ex-Nationalspieler Niki Goc ersetzt. Im Angriff verließ mit Justin Kelly eine weitere Institution die Steelers, mit der Verpflichtung von Dennis Swinnen und Yannick Wenzel wurde der Sturm verjüngt.

Nach einem Monat Verletzungspause feierte Tyler McNeely am letzten Wochenende sein Comeback für die Steelers. Er bildet zusammen mit Shawn Weller und Norman Hauner eine eingespielte, gefährliche Sturmreihe. Topscorer ist erneut Matt McKnight, der zudem am Bullypunkt seine Stärken hat.

Der Blick auf die Steelers Ergebnisse im Jahr 2019 zeigt: Die alte Heimstärke scheint zurückgekehrt, aber auf fremden Eis sind sie verwundbar. Von fünf Auswärtsauftritten gingen vier verloren.