Brunslar - Im "Ligen-Check" 2021/22 stellen wir heute die SG Brunslar/Wolfershausen vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Gruppenliga und belegt nach der Hinrunde den achten Rang. Als Übungsleiter ist Timo Rudolph (Foto) tätig.

Nach der tollen, aber auch nicht vollendeten, Saison 2019/20 mit dem dritten Platz lief es im Vorjahr nicht ganz so wunschgemäß und man belegte am Ende den zehnten Rang. So war vor dieser Spielzeit die Frage, in welche Richtung marschiert das Team? Der Verein selber hatte die Zielsetzung mit "frühzeitig den Klassenerhalt sichern" eher defensiv formuliert.

Auf dem Platz ging man dann aber durchaus forsch zur Sache, verlor von den ersten sieben Begegnungen nur eine, gewann aber auch nur zwei. Der Rest endete Unentschieden. Überhaupt teilte sich kein Gruppenliga-Team öfter die Punkte als Brunslar/Wolfershausen (sechs Mal), vier Mal sogar hieß das Ergebnis beim Schlusspfiff 2:2.

Die Statistiken sind unauffällig. Die 26 Tore bedeuten keinen schlechten Wert, aber es geht bestimmt noch mehr. Die 30 Gegentore sind ebenfalls okay, wobei man lediglich in einem Spiel "die Null" hielt.

Der Spielplan will es, dass die SG nur noch sieben Mal in der Fremde auflaufen muss, aber noch neun Mal auf heimischem Geläuf ran darf.

Wie Coach Rudolph die Hinrunde bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:


Hallo Herr Rudolph, sportlich belegt Ihr zurzeit den achten Platz in der Gruppenliga. Wie lautet Ihr Fazit über die Vorrunde?

Rudolph: Wenn man nur die Punkte und die Platzierung nimmt, muss man nicht unzufrieden sein. Allerdings muss ich ehrlich sein und zugeben, dass wir durchaus auch den einen oder anderen Punkt weniger hätten haben können. Hier hatten wir in ein paar Spielen etwas Dusel. Aber wenn man die Punkte hat, sind sie grundsätzlich auch irgendwo verdient.

Defensiv müssen wir uns deutlich steigern.

Meiner Meinung nach haben wir noch viel Potential nach oben, das müssen wir aus uns rausholen. Da gehört aber auch eine große Eigendisziplin dazu, auch neben den zwei Einheiten den Fitnessstand zu fördern.


Was war gut und wo muss sich Ihr Team noch verbessern?

Rudolph: Zufrieden bin ich mit der Vorbereitung gewesen. Da hatte ich den Eindruck, dass wir den Großteil fit bekommen haben. Der Start war noch okay, allerdings konnten wir uns durch die vielen Unentschieden nie absetzen, die Tabelle hält ja eh den Großteil der Mannschaften ziemlich eng beieinander. Leider fehlte uns dann die Leichtigkeit, die Spiele so zu bestreiten, wie wir es noch vor 1 ½-2 Jahren machen konnten. Aber wir dürfen uns nicht an der Vergangenheit messen. Wir sollten mit so viel Demut in jede Saison einsteigen, dass wir zunächst gegen den Abstieg spielen müssen. Wenn man irgendwann - und bestenfalls sehr früh - genug Punkte hat, kann man von „Arbeit auf Vergnügen“ umstellen. Das müssen wir begreifen.


Was ist für Euch jetzt noch drin in der Meisterschaft?

Rudolph: Das ist durch die ganze Liga kaum abzuschätzen. Zunächst sind wir im Abstiegskampf, wie fast 13 weitere Mannschaften. Bekommen wir alle fit und bleiben weitestgehend verletzungsfrei, können wir unseren Rang bestätigen, gegebenenfalls auch noch den einen oder anderen Platz nach oben klettern. Aber unser oberstes Ziel ist, auch nächstes Jahr Gruppenliga zu spielen.


Wer wird Meister?

Rudolph: Es gibt nur zwei Kandidaten. Wabern oder Eintracht Baunatal. Wenn man betrachtet, mit welchen Mitteln die Beiden zu ihrer Platzierung gekommen sind, gönnt man es mehr Wabern. Wenn man die kommende Serie nimmt, macht es wahrscheinlich für Baunatal mehr Sinn. Ich denke aber, Wabern wird Meister mit einem Punkt Vorsprung.


Wird denn ab März weitergespielt oder steht zu befürchten, dass auch diese Saison abgebrochen werden muss?

Rudolph: Eine dritte abgebrochene Serie würde für eine komplette Resignation sorgen. Auch wenn die Gesundheit aller im Vordergrund steht. Alle - Spieler, Verantwortliche, Zuschauer - haben mit Sorgfalt die Vorgaben auf und um das Spielfeld zu beachten. So kann meiner Meinung nach die Saison zu Ende gespielt werden. Noch schlimmer als für uns Erwachsene wäre ein Abbruch aber für die Jugendfußballer/innen. Das darf nicht noch mal passieren. Wie geschrieben, wir sind alle in der Pflicht, die Regeln zu akzeptieren und umzusetzen.


Hessensport24 bedankt sich für das Interview und wünscht der SG alles Gute für die Rückrunde 2021/22!