Schrecksbach - "Das war heute ein Bonusspiel", sagte Christian Kunz nach Schlusspfiff. "Ich habe meinen Jungs vor der Partie gesagt, wenn wir hier etwas mitnehmen, super, falls nicht, geht die Welt auch nicht unter", fügte der Trainer der SG WeWaLe-Hülsa an. Die Welt ist glücklicherweise nicht untergegangen, und dass, obwohl die Kreisstädter gestern beim 0:5 (0:2) beim VfB Schrecksbach nicht den Hauch einer Chance hatten.

Am Sieg des neuen Tabellenführers der Fußball-Kreisliga A2 gab es keine Zweifel, wobei eine Szene die Gemüter der Gäste auch noch nach Spielende erregte. Es lief die 53. Minute, die Hausherren führten 2:0, komfortabel, aber noch nicht sicher, als SG-Stürmer Evron Dzaferi auf und davon zog und kurz vor der Strafraumgrenze von VfB-Keeper Johannes Heipel von den Füßen geholt wurde. So jedenfalls hatten es die meisten Anwesenden im Metzenbergstadion wahrgenommen, auch die komplette VfB-Bank. Freistoß für WeWaLe-Hülsa und Platzverweis für Heipel wären eigentlich die Konsequenz gewesen. Aber der ansonsten gute Schiedsrichter Pirmin Mülot pfiff nicht mal Freistoß.

Für das Schusslicht der Liga kam es aber noch schlimmer: Praktisch im Gegenzug erzielte Benedikt Lang das 3:0 und sorgte damit für die Entscheidung (60.).

"Heute lief wirklich alles gegen uns", meinte Kunz. "Erst signalisierte einer unserer wichtigen Spieler Joshua Grün, dass er angeschlagen maximal als Auswechselspieler fungieren könnte, dann verletzte sich Daniel Disser schon nach sieben Minuten am Oberschenkel, sodass mir nichts anderes übrig blieb, als Joshua einzuwechseln, dann die Szene nach der Pause und im Gegenzug fängst du dir das 0:3. Und die beiden ersten Gegentore waren ja auch Geschenke von uns."

Kunz räumte aber fairerweise ein, dass auch eine Rote Karte für Heipel wohl kaum etwas am Ausgang des Spiels geändert hätte. "Wir hätten ja auch erst mal den Freistoß reinmachen müssen. Alles gut, der Sieg des VfB geht in Ordnung."

Und er war auch in der Höhe verdient. Von Beginn an schnürten die Hausherren WeWaLe-Hülsa in deren Hälfte ein. Es war ein Spiel auf ein Tor - VfB-Offensive gegen aufopferungsvoll kämpfende Gäste.

Schon zur Pause wäre ein 5:0 möglich gewesen, aber SG-Rückhalt Florian Richter hielt, was zu halten war, außer die beiden Schüsse von Jonas Dingel (31.) und Lukas Schwalm (43.), Letzterer traf mit feinem Flachschuss aus circa 20 Metern.

Als dann Schiedsrichter Pirmin Mülot in der 53. Minute weiterlaufen ließ und Benedikt Lang (60.) zum 3:0 einlochte, war die Messe gelesen und der VfB spielte die letzten 30 Minuten souverän runter. André Petersohn (76.) und Hannes Jungklaus (89.) trafen noch zwei Mal in Schwarze und sorgten damit für einen standesgemäßen Erfolg der Truppe von Coach Jörg Hess.

Wermutstropfen war die Nachricht, dass sich der spielende Co-Trainer Daniel Petersohn am vorigen Sonntag in Obergrenzebach doch schwerer am linken Knie verletzte und diese Saison nicht mehr zum Einsatz kommt. Von dieser Stelle aus beste Genesungswünsche an den Spieler.


Tore: 1:0 Jonas Dingel (31.), 2:0 Lukas Schwalm (43.), 3:0 Benedikt Lang (60.), 4:0 André Petersohn (76.), 5:0 Hannes Jungklaus (89.).