Besse - Im Spiel der Fußball-Gruppenliga schlug der TSV Besse gestern zu Hause den GSV Eintracht Baunatal mit 3:1 (1:0).

Der Trainer der Großenritter sprach im Schlusskreis nach dem Spiel deutlich vernehmlich von einem „kollektiven jämmerlichen Versagen“. Ein Anhänger fragte, wie eine Mannschaft, die 130.000,- EUR im Jahr kostet, so schlecht Fußball spielen kann. Wir können natürlich nicht beurteilen, welchen Einblick dieser Fan in die Finanzen seines Vereins hat und inwieweit seine Zahlen auf Fantasie oder Frust beruhen. Richtig ist jedenfalls, dass die Großenritter - gemessen an ihren Ansprüchen - schlecht gespielt haben.

Aber (Achtung: Alte Fußballweisheit), man spielt immer nur so gut, wie es der Gegner zulässt und Besses Mannschaft hat in diesem Spiel fast nichts zugelassen.

Offenbar beseelt durch die Rückkehr des „alten“ Trainers A. Wenderoth, der im Übrigen von den Anhängern mit Transparenten und viel Applaus begrüßt wurde, tat sie das, was man gegen einen spielerisch überlegenen Gegner tun muss. Sie stand hinten gut, kämpfte aufopferungsvoll, zeigte sich läuferisch überlegen und war mit Gegenstößen immer gefährlich.

Eine erste Gelegenheit bot sich dem starken P. Kuntze bereits in der 2. Spielminute, als der Torwart seinen Schuss gerade noch zur Ecke klären konnte. Auch den Kopfball des Mannschaftsführers Besses D. Huy im Anschluss an den folgenden Eckball konnte er parieren.

Die Großenritter zeigten nur selten, wie schnell und druckvoll ihr Spiel sein kann, wenn man sie lässt. In der Anfangsphase hatten sie ihre besten Gelegenheiten durch Kopfbälle im Anschluss an Standartsituationen (6. und 17. Spielminute). Eine weitere gute Gelegenheit ergab sich in der 25. Spielminute. Einer ihrer Angreifer wurde im Strafraum freigespielt und verfehlte das Tor nur knapp.

Nur 2 Minuten später hätte Besse in Führung gehen können, als S. Pape mit seinem Freistoß aus ca. 30 Metern Entfernung nur die Latte traf.

In der 41. Spielminute war es dann aber so weit. Der früher in der Reserve aufgebaute und immer stärker werdende S. Umanet nutzte ein Missverständnis in der gegnerischen Abwehr zur 1:0-Führung.

Doch damit nicht genug. In der 52. Spielminute köpfte D. Huy nach einem Freistoß von D. Kornetzki auf das Tor. Der vom Torwart abgewehrte Ball gelangte zu dem gut postierten S. Umanet, der zum 2:0 einschoss.

Danach kamen auch die Gäste noch zu Gelegenheiten. In der 60. Minute lenkte Torwart S. Finke einen Freistoß am Tor vorbei. Kurze Zeit später verfehlte einer ihrer Angreifer das TSV-Tor aus kurzer Distanz, was seinen Trainer zu lautstarken Unmutsäußerungen veranlasste. In der 70. Spielminute konnte sich Torwart S. Finke erneut auszeichnen, indem er im Anschluss an eine Ecke einen Kopfball aus kürzester Distanz abwehrte.

Die Vorentscheidung fiel in der 78. Spielminute. L. Bawuah nutzte einen etwas zögerlichen Abwehrversuch des gegnerischen Torwarts zum 3:0.

Die Großenritter hätten wohl in diesem Spiel keinen Treffer erzielt, wäre ihnen nicht kurz vor Schluss einer der TSV-Abwehrspieler behilflich gewesen, der mit seinem Kopfball seinen herausgelaufenen Torwart überwand.

Es bleibt festzuhalten, dass der Sieg völlig verdient war. Angesichts der Tabellensituation (bis zu 8. Platz fehlen lediglich zwei Punkte) wäre es natürlich gut, wenn im nächsten Spiel gegen die schlecht gestarteten Homberger nachgelegt werden könnte. Aber Vorsicht, in dieser Klasse sind Ergebnisse nur schwer vorherzusagen. (cs)


Tore: 1:0 Serghei Umanet (40.), 2:0 Serghei Umanet (53.), 3:0 Leroy Bawuah (79.), 3:1 Eigentor (89.).