Kassel - Zumeist trennt sich bei der Terminhatz um Weihnachten und Neujahr die Spreu sprichwörtlich vom Weizen; acht Spiele innerhalb von 17 Tagen mussten die DEL2-Teams zwischen der vorletzten Adventswoche und dem ersten Januarwochenende absolvieren. Die Kassel Huskies gingen gestärkt und voller Selbstvertrauen aus dieser Phase, denn sieben der acht Spiele gestalteten sie erfolgreich.

So sind die Schlittenhunde auch tabellarisch in ruhigerem Fahrwasser unterwegs. War der Blick Mitte Dezember noch nach unten gerichtet, schaut man nun vorsichtig Richtung direkter Playoff-Qualifikation. 14 Punkte beträgt das Polster auf den ersten Playdown-Rang und bei fünf Punkten Rückstand auf Platz 6 scheinen sogar höhere Ziele in Sichtweise.

Grundvoraussetzung dafür ist aber natürlich, den Aufwärtstrend fortzusetzen. Cheftrainer Tim Kehler kann personell allerdings weiterhin nicht aus den Vollen schöpfen. Der erkrankte Bastian Schirmacher ist zwar wieder dabei – Toni Ritter wird jedoch weiterhin verletzt fehlen und auch Mike Little, der sich am Sonntag gegen Freiburg verletzt, fällt leider aus.

Jubiläum für die Kasseler Jungs

Mit Michael Christ und Adriano Carciola feiern gleich zwei Kasseler Jungs beim Spiel in Bayreuth ein rundes Jubiläum. „Carci“ absolviert sein 300. Spiel im Dress der Schlittenhunde, "Michi" Christ streift das blau-weiße Trikot sogar zum 500. Mal über!

Die Ehrung für Christ und weitere Huskies-Spieler mit mindestens 500 Einsätzen wird zum Ende der Hauptrunde vor heimischer Kulisse durchgeführt werden.


Die nächsten beiden Huskies-Gegner im Kurzportrait:

Bayreuth Tigers (Freitag, dem 11. Januar, 20 Uhr, Eisstadion Bayreuth)

Die Bayreuth Tigers sicherten sich im Sommer erst am grünen Tisch den Klassenerhalt. Nach der Playdown-Niederlage gegen die Tölzer Löwen und dem sportlichen Abstieg profitierten sie vom Rückzug des SC Riessersee. Die Verantwortlichen standen so vor dem Problem, den eigentlich auf die Oberliga Süd ausgerichteten Kader auf den letzten Drücker die DEL2-Tauglichkeit zu verleihen.

Entsprechend holprig verlief auch das erste Saisonviertel, nach zehn Niederlagen aus den ersten 13 Spielen trugen die Franken die rote Laterne durch die Liga. Dem erfahrenen Cheftrainer Petri Kujala gelang es dann aber, seinem Team eine größere Stabilität zu verleihen. Eine Erfolgsserie von sieben Siegen aus acht Spielen von Ende November bis Mitte Dezember zeigte, dass die Tigers konkurrenzfähig sind und das Saisonziel Klassenerhalt absolut realistisch ist. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt derzeit nur fünf Punkte.

Auf das Duell mit den Kassel Huskies sollten sich Bayreuth eigentlich freuen dürfen, denn beide Spiele gegen die Schlittenhunde konnte die Kujala-Truppe erfolgreich gestalten. Auch bei der Gesamtbilanz nach dem Tigers-Aufstieg 2016 spricht für die Gastgeber vom heutigen Freitag, sie gewannen sechs von zehn Aufeinandertreffen mit den Schlittenhunden.

Tigers-Leistungsträger sind zum einen etablierte Spieler wie die Routiniers Jozef Potac, Michal Bartosch und Ivan Kolozvary; zum anderen kann auch auf die Klasse der Importspieler Ville Järveläinen und dem erst kürzlich verpflichteten schwedischen Verteidiger Simon Karlsson nicht verzichtet werden.


Heilbronner Falken (Sonntag, 13 Januar, 18:30 Uhr, Kasseler Eissporthalle)

Im Laufe dieser Saison entwickelten sich die Heilbronner Falken zu einem heißen Anwärter auf einen Platz unter den Top 6. Derzeit liegen sie nur einen Punkt hinter den Kassel Huskies auf Platz 8.

Die große Stärke liegt dabei zweifelsohne im Offensivbereich. Mit 134 Treffern stellen sie derzeit den viertbesten Sturm der Liga. Bei der Torproduktion glänzen vor allem der Finne Roope Ranta und der Deutsch-Kanadier Justin Kirsch, die bereits 25 bzw. 24 Mal eingenetzt haben.

Generell haben die Verantwortlichen bei der Verpflichtung der Importspieler ein gutes Händchen bewiesen. Ranta, Sturmkollege Greg Gibson und der inzwischen 38-jährige Ex-Husky Derek Damon belegen die Plätze eins bis drei der internen Scorerwertung. Der vierte ausländische Akteur stieß erst Anfang Dezember zum Team; Jimmy Sharrow war die von vielen Falken-Fans lang ersehnte Verstärkung für die quantitativ zuvor etwas zu schwach besetzte Abwehr.

Zudem profitieren die Falken von der Kooperation mit den Adler Mannheim, die insgesamt neun Förderlizenzspieler plus Leihgabe Alex Lambacher für das Heilbronner DEL2-Team lizenziert haben. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass diese Anzahl an Adler-Akteuren aus verschiedensten Gründen längst nicht regelmäßig zur Verfügung steht. Der am häufigsten eingesetzte und sicher auch aus Kasseler Sicht bekannteste Spieler ist Mirko Pantkowski, der als Stammtorhüter fungiert. Mit Alex Lambacher feierte ein anderer ehemaliger Husky vor kurzem sein Comeback nach monatelanger Verletzungspause.