Oberaula - Im "Ligen-Check" 2022/23 stellen wir heute die SG Aulatal vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Gruppenliga Fulda und belegt nach der Hinrunde den sechsten Rang. Als Übungsleiter ist Martin Friedrich (Foto) tätig.

Im vergangenen Sommer mussten bei der SG die Uhren quasi notgedrungen wieder auf null gestellt werden, denn nach nur einem Jahr hörte Trainer Horst Brandner aus gesundheitlichen Gründen auf.

Nachfolger Martin Friedrich konnte dennoch erahnen, in welchem Zustand er die neue Mannschaft übernehmen würde, denn Friedrich und Brandner hatten zuvor schon beim TSV Schwarzenborn zusammengearbeitet.

Die Teams, die Brandner übergibt, sind in der Regel körperlich und taktisch in einer ausgezeichneten Verfassung, und so durfte Friedrich auf eine gute Basis hoffen.

Es verwunderte daher nicht, dass Aulatal mit sieben Siegen und einem Unentschieden glänzend in die neue Serie startete. Nach einem Tief mit vier Niederlagen hintereinander kehrte die SG mit dem 4:0 beim FV Horas wieder in die Erfolgsspur zurück, um danach erneut zwei Mal in Folge den Platz als Verlierer zu verlassen. Das Spieljahr 2022 schlossen Fischer und Co. mit einem Sieg und einem Remis ab.

Der Zug nach oben dürfte abgefahren sein, aber das war auch nicht das Ziel der Aulataler. Der Verbleib in der Liga, wenn möglich auf einem einstelligen Tabellenplatz, wurden dem Trainerteam als Vorgabe mit auf den Weg gegeben. Beides ist mehr als realistisch.

Wie Coach Friedrich die Hinrunde bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:


Hallo Herr Friedrich, Ihr belegt zurzeit den sechsten Platz in der Gruppenliga Fulda. Wie lautet Ihr Fazit über die Vorrunde?

Friedrich: Wir haben bei ganzheitlicher Betrachtung ein leistungsgerechtes Zwischenergebnis erzielt und sind damit aktuell auch zufrieden.

Die erste Hälfte der Hinrunde hätte kaum besser laufen können. Diese Leistungen konnten wir in der zweiten Hälfte aus verschiedenen Gründen nicht bestätigen, haben das aber zu jeder Zeit intern und im Umfeld richtig eingeordnet und deshalb auch zwischendurch immer wieder wichtige Punkte eingesammelt.


Was war gut und wo muss sich Ihr Team noch verbessern?

Friedrich: Wir waren athletisch und mental topfit und haben uns das Spielglück in dieser Phase erarbeitet. Die Jungs haben viel investiert. Als Team haben wir taktisch diszipliniert verteidigt, gut umgeschaltet und effizient abgeschlossen. Anfällig waren wir anfangs bei Standards. Grundsätzlich haben wir uns schwergetan, den Ballbesitz im Übergangsspiel zu sichern. Im Pressing und im Kampf um "zweite Bälle" haben wir Verbesserungspotenzial.


Was ist für Euch jetzt noch drin in der Meisterschaft?

Friedrich: Unsere Saisonziele sind unverändert. Wir wollen uns konstant in der ersten Tabellenhälfte etablieren. Für was es am Ende reicht, wird auch vom Personal abhängen. Wir haben bereits ab der Hälfte der Hinrunde gesehen, dass wir den Kader speziell in der Offensive breiter aufstellen müssen, um konstant im ersten Drittel mitspielen zu können. Es gilt, unsere langzeitverletzten Spieler zu integrieren und die jungen Spieler weiter zu fördern.


Wer wird Meister?

Friedrich: Die SG Eiterfeld/Leimbach.


Können Sie einen Vergleich ziehen zwischen dem Fußball im Kreis Hersfeld-Rotenburg/Fulda und dem im Schwalm-Eder-Kreis?

Friedrich: Ein wesentlicher Unterschied ist die Vereinsdichte und damit die Mannschaftsdichte besonders im Raum Fulda. Das hat natürlich Auswirkungen auf die Quantität sowie die Qualität. Die Qualität ist aber natürlich auch teamabhängig. Es gibt hier und da die Ballbesitzteams, die Umschaltteams und auch die, die mehr oder weniger planvoll mit langen Bällen agieren.


Hessensport24 bedankt sich für das Interview und wünscht der SG alles Gute für die Rückrunde 2022/23!