Gudensberg - Im "Ligen-Check" 2022/23 stellen wir heute die FSG Gudensberg vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Gruppenliga und belegt nach der Hinrunde den zehnten Rang. Als Übungsleiter ist André Fröhlich (Foto) tätig.

Die FSG gehört zu den negativen Überraschungen der Vorserie in der Gruppenliga. Ja, man hatte mit Lukas Illian (TSG Sandershausen), Tom Siebert (KSV Baunatal) und Fabian Otto (pausiert) wichtige Spielerabgänge zu beklagen, aber auch viele namhafte Neuzugänge verpflichten können, die in anderen Vereinen die Klasse auch schon gespielt haben. Aber irgendwie sollte es in der Hinrunde nicht klappen.

Schon der Saisonstart misslang mit sechs Niederlagen aus den ersten sieben Spielen völlig. Doch dann lief es plötzlich. Vor allem die Defensive des Verbandsliga-Absteigers lief zur Hochform auf, spielte gleich fünf Mal zu null, und so konnten sieben Siege hintereinander gefeiert werden. Drei weitere Niederlagen zum Jahresende stoppten die tolle Serie allerdings.

Großes Manko der Gudensberger war die Offensive: Mit 17 Toren schoss der Tabellenzehnte die zweitwenigsten Buden der gesamten Liga, nur Schlusslicht Neuental-Jesberg (16) traf noch seltener ins Schwarze.

Für die Rückrunde konnte man Andrej Lang von der SG Englis/K./A. zurückholen. Mit dem Angreifer dürfte die Durchschlagskraft um einiges höher sein als in der Hinserie.

Wie Coach Fröhlich die Hinrunde bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:


Hallo Herr Fröhlich, Ihr belegt zurzeit den zehnten Platz in der Gruppenliga. Wie lautet Ihr Fazit über die Vorrunde?

Fröhlich: Wir hatten, wie nach dem Abstieg aus der Verbandsliga zu erwarten, einen äußerst schwierigen Start in die Saison. Im Sommer haben uns bedauerlicherweise 3-4 Leistungsträger verlassen, außerdem hatten wir das gesamte Kalenderjahr über mit massiven Personalproblemen zu kämpfen. Dies wurde bereits in der Vorsaison mit über 30 eingesetzten Spielern deutlich und war einer der Hauptgründe, wieso es in der Verbandsliga nicht ganz gereicht hat. Julian Lauterbach, Tom Stieghorst, Till Dünzebach, Pascal Hillebrand und Carlos Rohmann haben über mehrere Jahre unsere zentrale Achse im Defensivbereich gebildet. Alle genannten Spieler standen in der Hinrunde aufgrund von Verletzungen aus der Vorsaison gar nicht oder äußerst eingeschränkt zur Verfügung, sodass der Umbruch und die Veränderungen im Kader bzw. der ersten Elf viel größer waren als angenommen.

Wir haben viele neue und vor allem auch junge Spieler aus dem eigenen Jugendbereich integriert, was Zeit und Arbeit in Anspruch genommen hat, sodass wir erst im September so langsam in die Spur gekommen sind. Positiv wahrgenommen habe ich, dass im Verein von den Verantwortlichen und aus dem Umfeld keine Störgeräusche zu vernehmen waren und alle die Situation vernünftig und realistisch eingeschätzt haben. Wir konnten uns durch eine kleine Serie Schritt für Schritt Richtung oberes Drittel kämpfen, leider haben die drei verlorenen Spiele vor der Winterpause dazu beigetragen, dass wir unseren Blick nicht ausschließlich nach oben richten können, sondern uns jetzt im Mittelfeld der Tabelle wiederfinden.


Was war gut und wo muss sich Ihr Team noch verbessern?

Fröhlich: Ich fand es gut, wie der Verein und meine Mannschaft mit der Situation und einer notwendigerweise veränderten Erwartungshaltung umgegangen sind. Viele neue Spieler haben sich gut integriert. Die Stimmung war auch im Training nach Niederlagen selten negativ. Wir hatten einen guten Geist innerhalb der Gruppe und haben dadurch auch einige ausgeglichene und knappe Spiele für uns entscheiden können.

Verbessern können wir uns in ganz vielen Bereichen: körperlich, taktisch, spielerisch. Wir müssen konstanter und, wenn man auf das Torverhältnis schaut, auch ganz offensichtlich torgefährlicher werden.

Ich halte es zusätzlich für erforderlich, dass der ein oder andere Spieler auch von der Bereitschaft und Einstellung einen Gang höher schaltet.


Was ist für Euch jetzt noch drin in der Meisterschaft?

Fröhlich: Rein tabellarisch geht es darum, möglichst frühzeitig den Klassenerhalt zu sichern. Erst wenn das geschafft ist, können wir schauen, ob es möglich ist, noch den ein oder anderen Platz gut zu machen. Gleichzeitig sollten wir uns als Mannschaft sportlich weiterentwickeln, um für die kommende Saison ein gutes Fundament zu schaffen.


Wer wird Meister?

Fröhlich: Wenn man schaut, was sich in Wolfhagen und Großenritte die letzten Jahre bewegt hat, fällt die Prognose nicht schwer, dass die beiden Mannschaften auch am Ende der Saison oben stehen werden. Wolfhagen sehe ich aufgrund des Vorsprungs und eines sehr geschlossenen und konstanten Auftretens in der Hinrunde als Topfavorit auf den Meistertitel.


Bleiben Sie über den Sommer hinaus Trainer bei der FSG?

Fröhlich: Unser sportlicher Leiter Jens Siebert und ich sind im regelmäßigen Austausch, eine Entscheidung über meine Zukunft habe ich aber noch nicht getroffen.


Hessensport24 bedankt sich für das Interview und wünscht der FSG alles Gute für die Rückrunde 2022/23!


Torschützen Erste Mannschaft:

Platz Spieler Mannschaft Tore
1. Philipp Wissemann FSG Gudensberg 4
2. Can Rommel FSG Gudensberg 3
  Nick Siebert FSG Gudensberg 3
4. Thomas Melnarowicz FSG Gudensberg 2
5. Ibrahim Abdalmonim FSG Gudensberg 1
  Talha Gürbüz FSG Gudensberg 1
  Tim Prüfer FSG Gudensberg 1
  Zinar Dag FSG Gudensberg 1