Holzhausen - Es war der sehnliche Wunsch aller Verantwortlichen des SC Edermünde: Die Rückkehr in die Fußball-Gruppenliga. Finanzielle Vorteile, mehr Derbys und sportlich eine größere Perspektive, eventuell ein mal noch weiter oben angreifen zu können. Das Team um Coach Christoph Grunewald hat dieses Ansinnen umgesetzt und sich nach einer beeindruckenden Serie die Meisterschaft in der Kreisoberliga Schwalm-Eder gesichert. Wie die Lage so kurz nach Saisonende beim Aufsteiger ist, fragten wir beim Trainer nach.


HS24: Wie hat es sich angefühlt, gleich im ersten Jahr als hauptverantwortlicher Trainer Meister zu werden?

Grunewald: Wir haben das ja zunächst ein halbes Jahr lang als Team gemacht, der Hannes Alter und ich. Aber der Verein wollte es mit Hannes beenden. Ich habe das sehr bedauert und hätte gerne mit ihm weitergearbeitet, habe dies dem Klub auch so vermittelt. Aber ich freue mich selbstverständlich sehr, dass alles so gut weiterlief und wir bis zum Ende oben geblieben sind.

Wir wissen natürlich auch, dass wir so viele Siege erstmal nicht mehr einfahren können. Jetzt ist Überlebenskampf angesagt, eine andere Situation, aber dafür haben die Jungs auch weniger Druck.


HS24: Ihr ehemaliger Verein Melsunger FV ist auch aufgestiegen. Jetzt kommt es nicht zum Duell mit den Bartenwetzern. Traurig oder freuen Sie sich mit den Melsungern?

Grunewald: Für unseren Verein ist es natürlich schade, dass Melsungen aufgestiegen ist, denn wir hätten sicher interessante Spiele mit vielen Zuschauern gehabt. Da ich noch viele Spieler und Leute aus dem Umfeld kenne, freut es mich natürlich, dass es der Melsunger FV geschafft hat, in die Verbandsliga aufzusteigen. Ich habe aber ein lachendes und ein weinendes Auge, denn ich hätte schon gerne gegen die Truppe von Christian Leck, mit dem ich ja noch persönlich zusammengespielt habe, gespielt. Ich drücke dem MFV die Daumen, dass sie die Liga halten.


HS24: Ist Ihr Kader konkurrenzfähig für die Gruppenliga oder ist noch mit Neuzugängen zu rechnen?

Grunewald: Ich glaube schon, dass unser Kader für die Gruppenliga konkurrenzfähig ist. Ich denke, dass Eintracht Baunatal, der 1. FC Schwalmstadt und der TSV Wabern den Aufstieg unter sich ausmachen, dahinter könnte noch die FSG Gudensberg landen, aber den Rest der Liga halte ich für relativ ausgeglichen.

Klar, tut uns der Abgang unseres Topstürmers Felix Mertsch zum SSV Sand weh, aber sportlich muss man dafür Verständnis haben. Diese Personalie lässt mich schon einwenig grübeln, aber wir haben viele Spieler im Kader, die schon Gruppen- oder Verbandsliga gespielt haben. An Erfahrung wird es uns also nicht mangeln und mit Sami Essid aus Körle haben wir einen erfahrenen Spieler hinzugewonnen, der die Klasse aus dem Effeff kennt, von daher habe ich keine Sorge, dass wir abgeschlagen am Tabellenende landen werden.

Wir haben jetzt erstmal nicht den Druck, immer gewinnen zu müssen, müssen nicht in jeder Partie das Spiel machen, sondern können auch mal den Gegner kommen lassen, das wird uns sicher die Sache erleichtern.

Mit Niklas Trulsen aus der A-Jugend haben wir ein hoffnungsvolles Talent, der seine Chance in der Vorbereitung bekommen wird. Dazu stößt mit Jakob Bachmann (22) noch ein weiterer sehr guter Spieler zum Kader, der nach einer Schulterverletzung wieder fit ist. Alles Jungs aus der Region, die sich mit dem Verein identifizieren. Ich bin sehr zuversichtlich, was die neue Saison anbetrifft.


HS24: Wie sieht der Ablauf für die nächsten Wochen aus?

Grunewald: Jetzt steht erstmal die Abschlussfahrt nach Mallorca an. Wir sind die letzten im Kreis, die wegfahren, aber wir mussten ja abwarten, ob wir nicht doch eventuell in die Relegation müssen. Danach werde ich den Jungs eine Woche freigeben zur Regeneration (lacht).

Dann beginnen wir am Dienstag, den 02. Juli mit der Vorbereitung. Wir haben gute Testspiele ausgemacht. Mit Vellmar II, Heiligenrode und Wolfhagen geht es beispielsweise gegen drei Gruppenligisten, sodass wir frühzeitig eine Standortbestimmung haben. Dann sehen wir schon vor Saisonbeginn, wo wir stehen und woran wir noch arbeiten müssen.

Dass viel Arbeit auf uns zukommt, ist jedem bewusst hier im Verein. Aber wir sind sehr stolz darauf, aufgestiegen zu sein und werden alles geben, um die Klasse zu halten.