Haldorf/Gudensberg - Es ist der Rückrundenauftakt, und es ist das Aufeinandertreffen zwischen dem Tabellenvierten gegen den Zweiten. Am Sonntag stehen sich im "Nobi-Park" in Haldorf der SC Edermünde und die FSG Gudensberg (Anstoß 14:30 Uhr) zum Top-Spiel des 16. Spieltags der Fußball-Gruppenliga gegenüber.

Die Ausgangslage ist klar. Mit einem Sieg in Haldorf würde Gudensberg dem Tabellenführer 1. FC Schwalmstadt auf den Fersen bleiben, und bei zwei Heimspielen zum Abschluss des Jahres wäre sogar der Sprung auf Platz eins möglich. Edermünde wiederum könnte mit einem Sieg am Sonntag Gudensberg in der Tabelle überflügeln und hätte dann am letzten Spieltag vor der Winterpause noch gegen Wabern zu spielen und so ebenfalls die Chance, für eine ganz vordere Platzierung.

Beide spielten eine ausgezeichnete Vorrunde, allerdings war bei den Gudensbergern nach Platz vier im Vorjahr damit zu rechnen, Edermünde jedoch ist Neuling. "Ich habe bereits vor der Saison gesagt, dass ich Edermünde eine ähnlich starke Debütsaison zutraue wie uns letztes Jahr", hält André Fröhlich aber gleich dagegen. "Sie haben den schmerzhaften Abgang von Felix Mertsch hervorragend aufgefangen, das muss man respektvoll anerkennen. Dennoch haben sie schon vor 18 Monaten nach unserem Aufstieg in die Gruppenliga mit Max Germeroth und Nico Langhans Spieler mit Verbands- und Hessenligaerfahrung verpflichtet und sich quasi vor ihrem Aufstieg für höhere Aufgaben gewappnet. Wir werden versuchen, den vierten Derbysieg in Folge zu schaffen", sagt FSG-Coach André Fröhlich. (Foto: Heinz Trollhagen)Die beiden bilden mit Mike Lengemann eine ausgezeichnete Achse im Zentrum. Außerdem haben sie schon immer eine solide Jugendabteilung und leben natürlich aktuell auch ein Stück weit von der Euphorie. Dementsprechend bin ich nicht überrascht von der starken Hinrunde des SCE", fügt der FSG-Coach an.

SC-Trainer Christoph Grunewald hakt ein: "Dass wir nach der Vorrunde Vierter sind, damit war sicher nicht zu rechnen. Der Verein ist natürlich froh, wie es gelaufen ist, wir hatten aber auch in 3-4 Spielen etwas mehr Glück als der Gegner. Wir können es schon richtig einordnen und schauen weiterhin nach unten. Wenn das Glück mal ausbleibt, dann kann auch mal ein Negativlauf stattfinden, wir sind noch ein junges Team und ich bin auch als Trainer noch grün hinter den Ohren, diese Phase gehört dann auch zu einem Prozess, mit negativen Erlebnissen umzugehen, bis jetzt hatten wir mehr Erfolg zusammen, was im Sport auch immer schöner ist. Natürlich soll dieser nicht am Wochenende beginnen."

Fröhlich hätte da sicher nichts dagegen, erwartet aber ein ausgeglichenes Spiel: "Ich sehe ein Spiel auf Augenhöhe. Das knappe Hinspiel und die beiden Unentschieden des SCE gegen Wabern und Schwalmstadt haben gezeigt, wie gut und kompakt Edermünde verteidigt und dem Gegner keine Räume anbietet. Hier hat Grune, der einen super Job macht, mit Sicherheit großen Anteil. Wir werden geduldig bleiben müssen, dürfen nicht ins offene Messer rennen und werden erneut ein gutes Positionsspiel benötigen. Der Saisonverlauf hat gezeigt, dass man in Edermünde auch mal mit einem Unentschieden leben können muss, wir werden dennoch versuchen, den vierten Derbysieg in Folge zu schaffen!"

Das möchte Grunewald mit seinem Team natürlich verhindern: "Nach dem Derbysieg in Hertingshausen werden wir im Nachbarschaftsduell mit Gudensberg mit breiter Brust auftreten, wohl wissend, dass wir ein anderes Gesicht zeigen müssen, mit mehr Mut und mehr Leidenschaft. Für mich persönlich wird es auch mal Zeit, gegen Gudensberg zu gewinnen. In den letzten drei Begegnungen haben wir immer den Kürzen gezogen, am Sonntag würde ich gerne mal als Sieger vom Feld gehen."

Personell wird Grunewald bis auf Heiko Krug (Kreuzbandriss), Dominik Heldmann (Achillessehnenreizung), Tim Riedemann (Schulterverletzung) und Janik Brinkmann (Privat verhindert) auf alle zugreifen können.

Fröhlich kann „alle Mann an Bord" vermelden, außer dem Langzeitverletzte Jannik Turtl, "von dem ich hoffe, dass er in der Rückrunde wieder zur Mannschaft stoßen wird.“

"Ich erwarte ein offenes Spiel mit kleinen Vorteilen für Gudensberg, aber es wird sicher nicht so taktisch geprägt sein wie das Hinspiel", sagt Grunewald abschließend.


Letzte Spiele gegeneinander:

KOL-Saison 17/18: Hinspiel 3:2 für Gudensberg in Haldorf, Rückspiel 4:0 für Gudensberg im Weinbergstadion.

Hinspiel diese Saison: 2:1 für Gudensberg im Weinbergstadion