Brunslar - Die schönste Nebensache der Welt liegt auf Eis. Kein Fußball am heimischen Sportplatz, kein Fußball im Fernsehen. Stattdessen eine Corona-Warnung nach der nächsten. Und ein Ende der Zwangspause ist nicht in Sicht. Was den Spielern mit auf den Weg gegeben wurde, um sich fit zu halten, und ob man noch daran glaubt, dass die Saison fertig gespielt werden kann, fragten wir bei den Trainern nach. Heute gibt Timo Rudolph von der SG Brunslar/Wolfershausen Auskunft.


Hallo Herr Rudolph, das Corona-Virus bestimmt ja zurzeit unseren Tagesablauf. Wie gehen Sie mit der Situation um?

Rudolph: Es wirkt alles sehr irreal. Vor ein paar Wochen hat das Thema noch „weit weg“ gewirkt. Jetzt sind wir direkt konfrontiert. Jeder ist jetzt gezwungen, das Thema ernst zu nehmen und bei den gegebenen Regeln und Ratschlägen eine starke Disziplin zu zeigen.

Wir selbst gehen sehr sensibel mit dem Thema um und versuchen, möglichst alles umzusetzen, was geraten wird. Wir verbarrikadieren uns aber auch nicht und nutzen die „fußballfreie Zeit“ für andere Tätigkeiten.


Der Trainings- und Spielbetrieb ist erstmal bis zum 10. April gestoppt. Wie sollen sich Ihre Spieler fit halten?

Rudolph: Bisher gab es von mir keine Aufgaben oder Pläne. Jeder kann oder muss jetzt erstmal mit der Thematik umgehen – privat wie beruflich. Ich denke, das ist erstmal die wichtigere Aufgabe.

Die laufen gehen wollen, bzw. sich anderweitig fit halten, können das gerne machen. Letztendlich haben wir ja seit 26.01.2020 trainiert, sodass eine Unterbrechung mit Sicherheit keinem Schaden wird. In ein paar Tagen werden wir uns dann Gedanken über die weitere Vorgehensweise machen.


Unter Umständen wird die Restrückrunde sehr kurzfristig wieder aufgenommen. Würde Ihnen und Ihrem Team die Zeit reichen, um wieder voll belastbar zu sein?

Rudolph: Definitiv ja. Wenn wir nicht mit genug Vorlaufzeit ins Mannschaftstraining einsteigen dürfen, ist jeder ab Zeitraum x selbst in der Pflicht, wieder auf ein gutes Level zu kommen. Wir haben eine gute Disziplin im Team, sodass ich mir keine großen Sorgen mache, fast alle wieder in den Wettkampfmodus zu bekommen.


Wie sehen Sie die Lage? Wird diese Saison noch mal gespielt?

Rudolph: Ich hoffe es. Selbst wenn wir im Mai erst starten können/dürfen, könnte man bis in den Juni spielen – auch bis Ende Juni. Eventuell kann man auf die Relegation verzichten und die Klassenzahlen erhöhen. So hätten die Teams ca. neun Wochen für 12-14 Spiele. Durch weniger Trainingseinheiten ist das für jeden – meiner Meinung nach – machbar. Die Doppelspieltage könnten Freitag/Sonntag stattfinden. Freitags haben häufiger Studenten/Schichtarbeiter/etc. die Möglichkeit vor Ort zu sein, was mittwochs oft schwieriger ist.