Mengsberg - Im "Ligen-Check" 2020/21 stellen wir heute den TSV Mengsberg vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Gruppenliga und belegt nach der Hinrunde den zweiten Rang. Als Übungsleiter ist Stephan Banf tätig.

War die Saison 2019/20 mit Platz zwölf ein einmaliger Ausrutscher oder wird der TSV Mengsberg zukünftig kleinere Brötchen backen müssen und sich eher Richtung Kreisoberliga orientieren? Eine Frage, die sich zumindest Außenstehende vor der im September beginnenden neuen Spielzeit stellten. Zu viel war nicht gut gelaufen in der zurückliegenden Runde und der Abstand auf einen Abstiegsrang so gering, dass man sich schon ernsthafte Sorgen um den ehemaligen Verbandsligisten machen musste.

Aber die Engelhainer sind ein eingespieltes Team, und das sowohl auf, aber noch viel mehr neben des Platzes. Und so behielt man beim TSV die Ruhe, schenkte den verantwortlichen Akteuren rund um Trainer Stephan Banf weiter das Vertrauen und wurde dafür mit dem tollen zweiten Platz belohnt.

Dabei begann die aktuelle Spielzeit mit einer 2:3-Heimniederlage gegen den TSV Hertingshausen sowie einem 2:2-Unentschieden gegen den TuSpo Mengeringhausen auch nicht gerade optimal, doch danach folgte eine beeindruckende Serie von acht Siegen und einem Remis, nur unterbrochen von der knappen 2:3-Heimniederlage gegen Primus Eintracht Baunatal.

Absolut top ist die Auswärtsbilanz der Mengsberger. Sieben Mal trat das Team um Torjäger André England (acht Tore) in der Fremde an, sieben Mal verließ man dabei den Platz als Sieger (17:2-Tore!).

In einem Gespräch mit René Dingel, der seit geraumer Zeit nicht nur aktiv auf dem Feld mithilft, die Ziele des TSV zu erreichen, sondern jetzt auch als Sportlicher Leiter Vorstandsaufgaben übernimmt und so Martin Kubitschko etwas entlastet, ließen wir die bisher absolvierten zwölf Partien Revue passieren.

Hier sein Interview:


Hallo Herr Dingel, wir hoffen, dass Sie gut ins neue Jahr gekommen sind. Welche Wünsche haben Sie an 2021?

Dingel: Vielen Dank, das sind wir. Wie die meisten anderen Menschen auch, wünsche ich mir für 2021 vor allem eine Verbesserung der allgemeinen Lage und eine gewisse Normalität zurück. Man kann nur hoffen, dass es spätestens ab Ostern merklich bergauf geht.


Sportlich belegt Ihr zurzeit den zweiten Platz in der Gruppenliga. Wie lautet Ihr Fazit über die Vorrunde?

Dingel: Wir sind mit der Vorserie absolut zufrieden. Nach einem schwierigen Start in die Runde dachten bereits einige, es geht so durchwachsen wie die letzten Jahre weiter. Doch bereits in der Vorbereitung konnte man das große Potential der Mannschaft erkennen, welches dann auch immer öfter abgerufen wurde. Die sehr gute und akribische Arbeit von Trainer Stephan Banf und seinem Team wurde mit den guten Ergebnissen belohnt.


Was war gut und wo muss sich Ihr Team noch verbessern?

Dingel: Gut war natürlich unsere Auswärtsstärke, wohingegen wir zuhause sogar noch mehr Punkte hätten einfahren können. Außerdem sind wir mit der Trainingsbeteiligung und dem Zusammenhalt der Mannschaften (1., 2. und 3. Mannschaft) sehr zufrieden. Auch das allgemeine Auftreten und Verhalten der Mannschaften beweist uns, dass wir die richtigen Spieler in unserem Verein haben.


Habt Ihr den Aufstieg fest im Blick?

Dingel: Nein, ganz und gar nicht. Vor der Saison wollten wir uns zunächst wieder im Mittelfeld etablieren. Wir hatten nicht mit einem so positiven Verlauf gerechnet und freuen uns einfach, oben in der Tabelle dabei zu sein. Natürlich möchten wir solange wie möglich oben mitspielen, aber ich denke, andere Mannschaften wie Baunatal oder Wabern haben den Aufstieg wesentlich „fester“ im Blick als wir.


Anfang der Woche habt Ihr Schlagzeilen mit der Verpflichtung von Johannes Müller gemacht, einem großen Talent, das unter anderem schon beim KSV Hessen Kassel spielte und zuletzt beim Regionalligisten Eintracht Stadtallendorf. Wie kam es zu der Verpflichtung und was erhofft Ihr Euch von der Personalie?

Dingel: Mit Johannes standen wir schon über einen längeren Zeitraum in Verbindung. Da er in Wiera wohnt und wir mit dem TSV Wiera eine Kooperation haben, war der Kontakt vor allem über Lars Berger und Simon Schick vorhanden. Er hatte sich auch schon ein paar Spiele von uns angeschaut und kennt einige unserer Spieler. Nachdem Johannes sich dann entschlossen hatte, nicht mehr weiter in Stadtallendorf zu spielen, ging alles eigentlich ganz schnell und wir sind sehr froh, dass er zu uns nach Mengsberg gekommen ist. Menschlich passt er absolut super in unsere Mannschaft und sportlich wird er uns aufgrund seiner fußballerischen Ausbildung sehr weiterhelfen.


Haben Sie schon eine Vorstellung, wie es nach der Winterpause weitergeht? Ist diese Saison überhaupt zu Ende zu kriegen?

Dingel: Aufgrund der aktuellen Entwicklungen glaube ich leider nicht, dass die Saison zu Ende gespielt werden kann. Persönlich denke ich, dass es frühestens Ostern wieder losgeht. Meiner Meinung nach macht es auch erst dann wieder Sinn Spiele auszutragen, wenn viele Zuschauer zugelassen werden können und auch Getränke sowie Speisen verkauft werden dürfen. Ohne diese Einnahmen macht eine Austragung von Heimspielen für die kleineren Vereine wie uns, keinen Sinn.