Brunslar - Im "Ligen-Check" 2020/21 stellen wir heute die SG Brunslar/Wolfershausen vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Gruppenliga und belegt nach der Hinrunde den zehnten Rang. Als Übungsleiter ist Timo Rudolph tätig.

Trotz eines sechsten Platzes vor zwei Jahren und einem tollen dritten Rang vorige Saison, gingen die Verantwortlichen der SG mit der Zielvorgabe für diese Runde vorsichtig um. Ein einstelliger Tabellenplatz mit Richtung vorderes Drittel rief Brunslar/Wolfershausen für 2020/21 aus, und dass, obwohl man mit Mario Kilian noch einen absoluten Top-Spieler verpflichten konnte und kein Spieler den Verein verließ.

Doch beim Team um Kapitän Yannick Grenzebach ahnte man schon, dass die aktuelle Serie mit Corona, Wochenspieltagen, Spielausfällen etc. keine einfache werden würde.

Vor allem zu Hause tat man sich schwer. Lediglich drei Remis konnten die Mannen um Rückhalt Clas Beuscher einfahren, schossen dabei gerade ein Mal drei Tore. Auswärts hat die SG dagegen mit drei Siegen, einem Unentschieden und nur einer Niederlage eine positive Bilanz. Aber auch hier fallen die "nur" zehn geschossenen Tore auf.

Insgesamt hat nur Schlusslicht Freienhagen/Sachsenhausen (6) weniger Treffer erzielt als der Tabellenzehnte. Dafür sind die 16 Gegentore ein guter Wert.

Wie Trainer Rudolph die Vorrunde bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:


Hallo Herr Rudolph, wir hoffen, dass Sie gut ins neue Jahr gekommen sind. Welche Wünsche haben Sie an 2021?

Rudolph: Ganz klar, dass man die Pandemie unter Kontrolle bekommt. Das ist wohl das Wichtigste, woran man zur Zeit denken sollte. Wenn man das in den Griff bekommen hat, kann man gerne wieder über den normalen (Fußball-)Alltag nachdenken.


Sportlich belegt Ihr zurzeit den zehnten Platz in der Gruppenliga. Wie lautet Ihr Fazit über die Vorrunde?

Rudolph: Wir sind eigentlich gut in die Saison gestartet. Danach ist bei uns allerdings die Leichtigkeit abhandengekommen und insgesamt hatten wir zu selten eine vollkommen fitte Mannschaft auf dem Feld. Mit dem Ergebnis der letzten zwei Jahre sind viele Gegner auch deutlich motivierter gegen uns angetreten. Damit müssen wir, wenn es weiter geht, besser zurechtkommen.


Was war gut und wo muss sich Ihr Team noch verbessern?

Rudolph: Positiv war wie immer die Trainingsbeteiligung an sich. Allerdings konnte der ein- oder andere, durch verschiedene Gründe, nicht regelmäßig trainieren, was sich im konditionellen Bereich bemerkbar gemacht hat. Zufrieden war ich außerdem mit unserer Abwehrarbeit im „ruhigen Spielaufbau“ des Gegners, da haben wir extrem wenige Chancen zugelassen.

Negativ war mit Sicherheit die Torausbeute, hier bin ich aber sehr zuversichtlich, dass man das nicht trainieren muss, hier wird die Zielstrebigkeit und das Glück wieder auf unsere Seite kommen. Chancen an sich hatten wir mehr als genug.

Im konditionellen Teil wird es meine Aufgabe sein, alle auf das für den jeweiligen Spieler höchste Level zu bekommen. Mit der notwendigen Fitness kommt auch die entsprechende Leichtigkeit zurück!


Können Sie den Blick in der Tabelle demnächst wieder nach oben richten oder ist eher Vorsicht angesagt?

Rudolph: Erstmal stecken wir im Abstiegskampf, da braucht man kein Blatt vor den Mund nehmen. Stand heute denke ich, müssen wir davon ausgehen, dass wir nur die Hinrunde als zu wertende Saison 2020/2021 durchbekommen. Demnach haben wir nur noch wenige Spiele um uns über dem Strich zu halten.

Zuversichtlich bin ich aber definitiv, weil wir ja grundsätzlich zu mehr in der Lage sind als wir bisher gezeigt haben. Dafür müssen wir aber in die Vorbereitung auf die Restsaison alles investieren was möglich ist, um für die Restserie bereit zu sein.


Haben Sie schon eine Vorstellung, wie es nach der Winterpause weitergeht? Ist diese Saison überhaupt zu Ende zu kriegen?

Rudolph: Meine Hoffnung bleibt grundsätzlich, dass wir die Saison komplett zu Ende spielen können. Ja, es werden mehr Spiele in einem kürzeren Zeitraum, aber jeder Fußballer spielt lieber als zu trainieren. Für mich wäre das auch keine großartige Mehrbelastung, da ja die Trainingseinheiten entsprechend angepasst werden. Und die Problematik, dass bei Wochenspieltagen immer mal Spieler fehlen werden, hat jede Mannschaft.

Sollte es durch die Pandemie aber dazu kommen, dass nur die Hinserie gespielt werden kann, werden wir das logischerweise auch komplett akzeptieren und müssen den Fokus auf die kurze Restserie legen, wo wir fast ausschließlich Spitzenteams aus der Tabelle als Gegner haben.

Letztendlich gibt es bei der zu treffenden Entscheidung aber weder ein komplett Richtig oder Falsch. Die Verbandsmitarbeiter werden entsprechend der Situation eine Lösung finden, die von allen mitzutragen ist, egal wo man sich zur Zeit in der Tabelle befindet.