Melsungen - Der Melsunger FV hat einige aufregende Jahre hinter sich. 2018 Brand im Vereinsheim auf der Freundschaftsinsel, 2019 Aufstieg in die Fußball-Verbandsliga. Eine Spielzeit später der freiwillige Abstieg in die Gruppenliga nach dem letzten Rang in der Verbandsliga Nord. Die Reserve 2020 nach nur sechs Spieltagen und drei Spielabsagen aus dem Spielbetrieb der Kreisoberliga ausgeschieden und diese Serie die Zweite noch vor dem ersten Spieltag aus der Kreisliga A1 zurückgezogen. Keine schönen Meldungen. Damit dies nicht mehr vorkommt, wurde im vergangenen Mai der bisherige Torwarttrainer und langjährige Stammkeeper der Bartenwetzer Sascha Beetz (Foto) zum Sportlichen Leiter befördert. Wir sprachen mit dem 39-Jährigen über die aktuelle Situation beim MFV und welche Aufgaben ihm obliegen.


Hallo Herr Beetz, Sie sind seit vergangenem Sommer neben der Tätigkeit als Torwarttrainer auch für die sportlichen Belange der Senioren-Mannschaften des MFV verantwortlich. Was konnten Sie in den ersten gut sechs Monaten umsetzen?

Beetz: Nun ja, ich habe zum Beispiel einen Wasserwagen für die Bewässerung der Plätze installiert. Außerdem haben wir einen Ausrüstervertrag mit Saller abgeschlossen. Trotz vieler Wege, die zu gehen waren, kann man sagen, dass sich der Aufwand gelohnt hat. Wir sind jetzt top ausgestattet, es fehlt an nichts.


Sind Sie auch für Spielertransfers zuständig?

Beetz: Es ist klar mit dem Vorstand abgesprochen, dass ich, natürlich in Absprache mit dem Trainer, auch für Transfers zuständig bin.


Wird es in der Winterpause Neuzugänge geben oder planen Spieler, den Verein zu verlassen?

Beetz: Geplant ist derzeit, weder auf der einen, noch auf der anderen Seite, etwas. Sollte sich jedoch eine Möglichkeit ergeben, werden wir das Überlegen. Aktuell sind wir aber mit dem Kader zufrieden.


Wie läuft die Zusammenarbeit zwischen dem Vorstand, dem Trainerteam und Ihnen ab?

Beetz: Es läuft alles reibungslos ab. Wenn Neuerungen oder Ähnliches anstehen, diskutiere ich das mit dem Vorstand. Peter (Wefringhaus, der Trainer, Anmerkung der Redaktion) kenne ich mittlerweile so lange, da gab es noch nie große Probleme in der Zusammenarbeit.


Die Erste Mannschaft überwintert in der Gruppenliga auf dem sechsten Tabellenplatz. Sind sie damit zufrieden?

Beetz: Ich persönlich bin der Meinung, dass uns doch einige Punkte fehlen. Die Leistungen waren oft besser als die Ergebnisse. Der Punktgewinn gegen Baunatal war weder Zufall noch ermauert, die Mannschaft hat das Potenzial für solche Spiele, ruft es nur nicht immer ab, da müssen wir konstanter werden.


Was ist mittel- und langfristig für den Melsunger FV drin? Die Rückkehr in die Verbandsliga oder wäre das eine Nummer zu groß?

Beetz: Das mittelfristige Ziel für den MFV muss die Verbandsliga sein. Nicht nächstes Jahr und auch nicht übernächstes Jahr. Man hat bei unserem letzten Aufstieg gesehen, was es mittlerweile für einen großen Unterschied zwischen den beiden Ligen ist, das muss gut vorbereitet sein. Ein Aufstieg auf Teufel komm raus macht keinen Sinn.


Zur nächsten Saison soll wieder eine Reserve gemeldet werden. Wie ist hier der Stand der Dinge?

Beetz: Wir sind optimistisch, dass wir eine wirklich gute Truppe zusammenbekommen. Die ersten Zusagen sind eingetütet. Es muss einen Unterbau zur Ersten Mannschaft geben. Das ist für unsere A-Jugendlichen optimal, sich an den Seniorenfußball zu gewöhnen. Ohne Externe oder Ehemalige, die wieder Lust haben zu Kicken in der B-Klasse, geht es aber nicht.


Das Vereinsheim wurde renoviert, der Kunstrasenplatz erneuert. Stehen weitere Maßnahmen an?

Beetz: Der Verein wird stetig entwickelt. Das Vereinsheim hat den Vorstand eine Menge Kraft gekostet und der Kunstrasen hat sich ja auch länger hingezogen, das sind alles Sachen, die man nicht an einem Abend absegnen lassen kann. Nur jede Entwicklung ist meistens auch mit Geld verbunden - und das muss da sein. Der Verein hat zuletzt viel investiert, die ersten Schritte sind also getan. Ich denke, der nächste große wichtige Punkt muss unser Hauptplatz sein, wie wir den in den Griff bekommen.


Wird man Sie noch mal zwischen den Pfosten spielen sehen oder ist die Karriere beendet?

Beetz: Ich habe ja die letzten drei Spiele gemacht und ich weiß ganz genau, dass ich der Mannschaft helfen kann. Wir haben ja noch mehr „alte Säcke“ darum laufen (lacht) wie Eugen Wagner, Ivan Durdek und mich, aber das tut der jungen Mannschaft gut, diese gewisse Erfahrung auf dem Platz zu haben. Ich habe auch im Training gemerkt, dass ich das Zeug dazu habe. Das wird jetzt in naher Zukunft besprochen mit Peter, die Mannschaft würde es begrüßen. Letztendlich würde ich gerne mein Karriereende selbst bestimmen. Ich habe kurzfristige Ziele mit dem Verein, auch was Neuzugänge betrifft, klappt das alles, kann ich auch mit ruhigem Gewissen in Fußballrente gehen. Aber Fakt ist auch, dass ich wieder als Trainer arbeiten möchte!


Hessensport24 bedankt sich für das Interview und wünscht dem MFV alles Gute für die Rückrunde 2021/22!