Spangenberg - Im "Ligen-Check" 2022/23 stellen wir heute den TSV Spangenberg vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Kreisliga A1 und belegt nach der Hinrunde den zehnten Rang. Als Übungsleiter ist Pascal Pfeiffer tätig.

"Bis zum Ende um den Aufstieg mitspielen", hieß es im zurückliegenden Sommer auf unsere Frage, welche Ziele sich der Verein für die kommende Saison gesetzt habe. Als Absteiger aus einer höheren Klasse ist ein solches Vorhaben auch nichts Ungewöhnliches, zumal der TSV Spangenberg schon von seiner Größe her andere Ansprüche haben dürfte als so manch "kleiner" Verein - doch es sollte ganz anders kommen.

Mit drei Niederlagen starteten die Liebenbachstädter denkbar schlecht in die Spielzeit. Zwar gab es dann in Obermelsungen einen 1:0-Sieg, aber schon das nächste Heimspiel gegen Körle II ging wieder verloren.

Siege gab es in der kompletten Vorrunde lediglich drei. Einer davon war das 2:0 bei der SG Fuldalöwen/Beisetal, als die Truppe um Kapitän Marvin Zorr dem Tabellenführer die einzige Niederlage beibrachte. Auch das 1:0 im letzten Hinserien-Spiel über Chattengau/Metze kam unerwartet, deutete aber an, zu was Spangenberg in der Lage ist, wenn man es an einem guten Tag zusammenbringt.

Die Problemzone des TSV ist eindeutig die Offensive: Mit 13 Toren erzielte der KOL-Absteiger die wenigsten Treffer aller A1-Mannschaften. Hier müssen sich die Verantwortlichen zur Rückrunde etwas einfallen lassen, denn der Abstieg in die B-Klasse ist nicht auszuschließen.

Wie Coach Pfeiffer die Hinrunde bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:

Hallo Herr Pfeiffer, sportlich belegt Ihr zurzeit den zehnten Platz in der Kreisliga A1. Wie lautet Ihr Fazit über die Vorrunde?

Pfeiffer: Für mich haben wir uns fußballerisch weiterentwickelt. Man erkennt immer mehr, mit welcher Spielidee wir an die Sache herangehen wollen. Dass noch nicht alles perfekt ist, sieht man an den Ergebnissen. Zu oft haben wir Spiele leichtfertig hergeschenkt, obwohl wir die bessere Mannschaft waren.

Ich bin mit der Hinserie sportlich gesehen natürlich unzufrieden, wir hatten uns wesentlich mehr vorgenommen. Mit der Art und Weise, wie meine Spieler allerdings damit umgehen, stimmt mich positiv: Wir sind sehr selbstkritisch und wollen aus unseren Fehlern lernen.

Was sind die Gründe, dass es so mäßig lief?

Pfeiffer: Ich bin kein Freund davon, über Verletzungen und Abgänge zu sprechen, aber: Wir verlieren mit Felix Bachmann zum KSV Baunatal, den für mich besten Torwart im Kreis. Dazu verletzen sich mit Philipp Ruppert im ersten- und Daniel Ackermann im zweiten Spiel zwei erfahrene Stammspieler und fallen die komplette Hinserie aus. Diese Ausfälle zu kompensieren, ist mit einem begrenzten Spielerpool sehr schwierig. Des Weiteren ist unsere Chancenverwertung katastrophal und im Gegenzug schenken wir zu leicht Gegentore her. Daran arbeiten wir in der Vorbereitung.

Gab es auch Positives?

Pfeiffer: Trotz der vielen Niederlagen hatten wir immer eine positive Stimmung und eine hohe Trainingsbeteiligung. Der Zusammenhalt passt. Außerdem ist das Positive einer jungen Mannschaft, dass enorm viel Entwicklungspotenzial in ihr steckt. Jetzt ist es meine Aufgabe, dies auszuschöpfen.

Was ist für Euch jetzt noch drin in der Meisterschaft?

Pfeiffer: Meister werden wird schwierig (grinst), dafür sind ManU und die Fuldalöwen auch einfach zu stark; zu abgeklärt und kämpfen zu Recht um die Meisterschaft. Wir haben einiges in der Hinserie vermissen lassen, werden aber mit starken Leistungen unsere Fans, die immer zu uns halten, davon überzeugen, dass wir es viel besser können. Dann sollten wir auch noch einige Plätze nach oben klettern.

Bleiben Sie über den Sommer hinaus Trainer beim TSV?

Pfeiffer: Der Vorstand und ich arbeiten sehr gut zusammen, und für alle zählt nur der TSV Spangenberg. Wir werden uns vor dem Beginn der Vorbereitung zusammensetzen und gemeinsam besprechen, was das Beste für den Verein ist.

Hessensport24 bedankt sich für das Interview und wünscht dem TSV alles Gute für die Rückrunde 2022/23!

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