Ungedanken/Mandern - Im "Ligen-Check" 2022/23 stellen wir heute die SG Ungedanken/Mandern vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Kreisliga A1 und belegt nach der Hinrunde den zweiten Rang. Als Übungsleiter ist Mathias Siebert (Foto) tätig.

Das ging jetzt doch schnell: Kam man in der jüngeren Vergangenheit nicht über den Status einer Mittelfeld-Mannschaft hinaus, so kratzt die SG heuer an der Tür zur Kreisoberliga. Wie konnte es dazu kommen, noch in der Kürze?

Tolle Kaderplanung und mit dem neuen Trainer alles richtig gemacht!

Der Einstieg in die neue Serie gelang prächtig: Die ersten drei Partien wurden jeweils mit fünf geschossenen Toren gewonnen. 5:1 gegen Edermünde II, 5:2 in Spangenberg und 5:0 gegen Körle II. Bei den Fuldalöwen/Beisetal musste man sich dann mit 1:3 geschlagen geben.

Doch schon eine Woche später schossen Baumann und Co. beim 5:0 über KiLoHa II wieder fünf Buden.

Es folgten bis zur Winterpause fünf weitere Siege, nur noch ein Mal verlor das Team um Kapitän Steffen Rohleder: Zu Hause gegen Geismar/Züschen gab es ein 1:2.

ManU hat die meisten Tore geschossen und die wenigsten kassiert, doch ganz oben steht man noch nicht. Da thront die SG Fuldalöwen/Beisetal. Gleich am zweiten Spieltag im neuen Jahr kommt es in Ungedanken zum Rückspiel. Dann könnte Ungedanken/Mandern den Spieß umdrehen.

Wie Coach Siebert die Hinrunde bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:

Hallo Herr Siebert, sportlich belegt Ihr zurzeit den zweiten Platz in der Kreisliga A1. Wie lautet Ihr Fazit über die Vorrunde?

Siebert: Mein Fazit über die bisherige Runde fällt überwiegend positiv aus. Seit Sommer herrscht eine große Euphorie im gesamten Umfeld. Das spiegelt sich zum einen in der Trainingsbeteiligung und den erreichten Ergebnissen, zum anderen aber auch an der großen Anzahl der Zuschauer bei Heimspielen wieder. Außerdem ziehen bislang alle Spieler voll mit, was sich auch auf unserer Reservemannschaft auswirkt, die aktuell eine sehr gute Rolle in ihrer Liga spielt.

Was war gut und wo muss sich Ihr Team noch verbessern?

Siebert: Mit Sicherheit war es gut, dass sich das Team so schnell gefunden hat. Dass es zwischenmenschlich wenig Probleme geben wird, war uns allen klar. Die Neuen sind hier vor Ort keine Unbekannten. Sind in den örtlichen Vereinen bereits seit längerer Zeit aktiv, oder haben, so wie ich, einen familiären Hintergrund in Mandern/Ungedanken.

Ob es fußballerisch direkt zusammenpasst, war jedoch schon ein wenig unklar. Da sind viele gestandene KOL-Spieler zusammengekommen, die in ihren ehemaligen Vereinen vorneweg gegangen sind. Viele starke Egos unter einen Hut zu bekommen, kann nicht immer einfach sein. Natürlich hilft es dabei, wenn man erfolgreich ist. Viele Spiele haben wir durch die individuelle Klasse unserer Spieler gewonnen. Aber gerade im Spiel gegen Geismar/Züschen haben wir es vermissen lassen, auch mal als Mannschaft Ball und Gegner laufen zu lassen. Da wollten wir es zu sehr mit der Brechstange und jeder auf eigene Faust lösen. Hier werden wir in der Wintervorbereitung ansetzen, um uns spielerisch zu verbessern.

Was ist für Euch jetzt noch drin in der Meisterschaft?

Siebert: Wir waren uns vor der Saison einig: Wer mit so vielen Neuzugängen in die Saison startet, der belügt sich selbst, wenn er nicht sagt, nach oben zu wollen. Daher sind wir direkt sehr offensiv an die Sache herangegangen. Auch wenn uns der ein oder andere dafür vielleicht belächelt hat, aber wir wussten um die Qualität der Truppe.

Der Aufstieg ist in den nächsten Jahren das große Ziel. Ob es dieses Jahr reicht? Schlecht sieht es nicht aus, aber durch die zwei Niederlagen stehen wir leider nur auf den zweiten Platz.

Bei so einer kleinen Klasse mit nur elf Spielen dürfen wir uns in der Rückrunde keine Fehltritte mehr erlauben. Jedes Spiel ernst nehmen, auch gegen Gegner, die unten stehen. Darauf wird es ankommen. Wir wollen die Fuldalöwen jedenfalls bis zum Schluss unter Druck setzen und versuchen unseren Rückstand wieder gut zu machen, oder aber zumindest den zweiten Platz halten, auch wenn uns bewusst ist, dass in der Relegationsrunde mit zwei mutmaßlich gleichstarken Teams ein schlechter Tag reicht und man wird für seine gute Saison nicht belohnt.

Hatten Sie damit gerechnet, dass es gleich in Ihrer ersten Saison bei ManU so gut laufen würde?

Siebert: Ja! Ich kenne den Verein schon, seit ich ein Kind war. Habe die goldenen Jahre in der Bezirksoberliga vom Bolzplatz aus verfolgt. Als ich im letzten Jahr dann den Anruf von Mandern bekommen hatte und zum ersten Gespräch vor Ort war, kamen diese Erinnerungen sofort wieder hoch. Die SG ist top aufgestellt, hat einen sehr jungen und sehr aktiven Vorstand. Alle Spieler, die geholt wurden, sind mit voller Überzeugung zu uns gekommen. Dazu kommt der intakte Stamm an Spielern, alles super Typen, die mit der SG in den letzten Jahren eine Menge miterlebt haben. Vom Durchmarsch aus der KOL Waldeck in die B-Klasse Schwalm Eder bis hin zum erneuten Wiederaufstieg in die A-Klasse.

Das Grundgerüst hat gestimmt, dazu die nötige Erfahrung von gestandenen Spielern, die zurückgekommen sind und neuen Spielern, die geholt wurden. Ich war schon optimistisch, dass das gut werden kann.

Bleiben Sie über den Sommer hinaus Trainer bei der SG?

Siebert: Ich hoffe es doch! Von meiner Seite aus spricht nichts dagegen, auch wenn der Aufstieg in diesem Jahr nicht geschafft wird, wäre ich in der neuen Saison genauso motiviert, es erneut zu versuchen.

Wir werden uns im Januar zusammensetzen. Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden, wenn es der Verein am Ende auch ist, sind die Voraussetzungen für eine gute Zusammenarbeit auch in Zukunft geschaffen.

Hessensport24 bedankt sich für das Interview und wünscht der SG alles Gute für die Rückrunde 2022/23!

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Torschützen Zweite Mannschaft: