Besse - Im "Ligen-Check" 2019/20 stellen wir heute den TSV Besse vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Kreisliga A1 und belegt nach der Hinrunde den ersten Rang. Als Übungsleiter ist Andreas Wenderoth tätig.

Was in der A2 für die SG Englis/K./A. gilt, das zählt in der A1 für den TSV Besse. Das Team ist einfach überragend. Elf Siege, ein Remis, keine Niederlage, bei einem Torverhältnis von 54:4, da kann man als Fußball-Fan ganz einfach nur den Hut ziehen.

Imponierend ist auch, wie der ganze Verein seit dem ersten Spieltag die Saison angegangen ist. Aufstieg - und nichts anderes war und ist das erklärte Ziel des Klubs. Kein, "wir wollen oben mitspielen" oder ähnliches, nein, der TSV will in die Kreisoberliga. Und so spielt die Mannschaft auch.

Einzig Fritzlar kann da noch einigermaßen mithalten. In der Domstadt muss man am vorletzten Spieltag antreten. Bis dahin könnte der TSV aber schon als Meister feststehen.

Wie Trainer Wenderoth die Hinserie bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:


Hallo Herr Wenderoth, Ihr Team hat erneut eine tolle Vorrunde gespielt. Gibt es überhaupt etwas zu kritisieren?

Wenderoth: Hallo Herr Bongartz, da haben Sie recht, wenn ich etwas kritisiere könnte, dann die vier Gegentreffer (Scherz). Nein, es gibt nicht zu kritisieren.


Andreas Wenderoth (Foto: Heinz Trollhagen).Wo setzen Sie zurzeit den Hebel an im Training?

Wenderoth: Momentan arbeiten wir an der Flexibilität im Spielaufbau. Die meisten Mannschaften stehen Tief gegen uns. Da müssen wir im Spielaufbau noch flexibler werden, um den Gegner zu Fehler zwingen.


Welche Gefahren lauern noch auf dem Weg zur Meisterschaft?

Wenderoth: Die Gefahr der Überheblichkeit. Wir können uns nur selbst schlagen, durch Überheblichkeit, fehlende Einstellung im Training oder im Spiel. Aber da bin ich positiv gestimmt, dass dieses nicht geschieht. Die Mannschaft ist hungrig, wir sind gut drauf und freuen uns auf die Rückrunde.


Bleiben Sie über das Saisonende hinaus Trainer beim TSV?

Wenderoth: Bis jetzt hat noch keiner mit mir gesprochen, aber das ist kein Problem. Der Vorstand und ich sind so verblieben, wenn Veränderungen anstehen, dann sprechen wir frühzeitig darüber. Der Vorstand und ich haben eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit und stehen ständig im Austausch.


Die Ligareform ist derzeit in aller Munde. Wie ist Ihre Meinung dazu?

Wenderoth: Was soll ich zu der Ligareform sagen, es muss sich etwas verändern, da sind wir uns alle einig. Ob das der richtige Weg ist, das mag ich nicht beurteilen. Es ist für mich in einigen Klassen, zum Beispiel B3 und B4 nur ein Aufsteiger, B5 kein Aufsteiger, sehr unglücklich gewählt. Des Weiteren sehe ich zum Saisonende die Gefahr, dass es wieder viel Verschiebungen und Veränderungen (Relegation) gibt, somit ist es für einige Vereine sehr schwierig, frühzeitig für die nächste Saison zu planen. Schauen wir mal was passiert, es wird interessant bleiben.